Ägypten betrachtet die Muslimbruderschaft als eine Terrorgruppe. (Foto: AP/VOVonline)

(VOVworld) – Ein ägyptisches Gericht hat am Sonntag 42 weitere Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi zu drei bis 15 Jahre Haft verurteilt. Ihnen wurde vorgeworfen, in Zusammenhang mit den gewalttätigen Demonstrationen zu stehen. Diese Entscheidung wurde von Said Youssef Sabry getroffen, der im Vormonat 529 Mitglieder der Muslimbruderschaft zum Tode verurteilt hat. Die Staatsanwaltschaft warf den Angeklagten vor, bei schweren Krawallen im vergangenen August Polizeistationen und Regierungsgebäude in der Provinz Minia angegriffen und Kirchen in Brand gesteckt zu haben. Dieses Urteil wurde damals von der internationalen Gemeinschaft scharf kritisiert. Der Richter Said Youssef Sabry wird voraussichtlich Anfang nächster Woche ein weiteres Urteil gegen fast 700 Muslimbrüder veröffentlichen.

Seit dem Sturz des Präsidenten Mursi im vergangenen Juli wurden bei Auseinandersetzungen zwischen der Regierungstruppen und Demonstranten in Ägypten mehr als 1400 Menschen getötet. Die meisten davon sind Mursi-Anhänger. Etwa 15.000 weitere Personen wurden festgenommen. Mindestens 1000 davon wurden seit Dezember 2013 vor Gericht gebracht und zu Haftstrafen verurteilt.