Protest gegen Regierung in der Hauptstadt Ankara. (Foto: AFP/VNA)

(VOVworld) – Freitag, der 27. Dezember, war für den türkischen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ein dunkler Tag. Die Proteste gegen seine Regierung eskalierten während drei Parlamentarier ihren Austritt aus der regierenden Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung AKP erklärten. Auch am Freitag rutschte die türkische Währung Lira im Handel mit dem US-Dollar auf ein Rekordtief. Für einen Dollar mussten zeitweise 2,1761 Lira gezahlt werden, so viel wie noch nie. 

Die türkische Polizei musste ebenfalls am Freitag mit großer Härte gegen regierungskritische Demonstranten im Zentrum von Istanbul vorgehen. Etwa 10.000 Demonstranten versammelten sich auf dem Taksim-Platz, um den Rücktritt der Regierung und des Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan zu fordern. Die Sicherheitskräfte setzten schon vor dem geplanten Beginn der Demonstration Wasserwerfer, Tränengas und Plastikgeschosse ein. Das war bereits die dritte große Demonstration in Istanbul innerhalb der vergangenen Woche. Währenddessen gingen in der Hauptstadt Ankara und in einigen anderen Großstädten tausende von Menschen auf die Straßen, um gegen die Regierung zu protestieren. Die Türkei geriet seit 17. Dezember in Unruhe, nachdem die Söhne von vier Regierungsmitgliedern festgenommen wurden und man in den Häusern dieser Personen eine große Menge Geld beschlagnahmt hatte. Innen-, Wirtschafts- und Umweltminister mussten wegen des Korruptionsskandals zurücktreten.