Libyischer Vertreter sieht Bürgerkriegsgefahr

Libyen droht nach Ansicht des Übergangsratsvorsitzenden Mustafa Abdel Dschali im Bürgerkrieg zu versinken, wenn die sich bekämpfenden Milizen nicht unter Kontrolle gebracht werden. Dies erklärte Dschalil am Dienstag.

Er bezog sich damit auf Schießereien zwischen Milizen in einer Geschäftsstraße in der libyschen Hauptstadt Tripolis, bei der vier Kämpfer ums Leben kamen.

Der Übergangsrat habe bereits damit begonnen, eine funktionstüchtige Armee und Polizei zu bilden, die für Sicherheit sorgen und die Kontrolle von den Milizen übernehmen sollen, hieß es. Dschalil bestätigte allerdings, dass man dabei zu langsam vorankomme. Die NTC-Streitskräfte seien nicht in der Lage, die Sicherheit zu gewährleisten.

Neun Monate lang haben die Rebellen gegen den langjährigen Machthaber Gaddafi gekämpft. Nun weigern sich die Milizen, sich wieder aufzulösen. Sie ringen miteinander um den größeren Einfluss im neuen Libyen. Viele glauben offenbar, dass sie in der Hauptstadt bewaffnete Präsenz zeigen müssen, wenn sie ihren Anteil an der politischen Macht sichern wollen.

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