Der Vorsitzende der vietnamesischen Industrie- und Handelskammer (VCCI), Vu Tien Loc. (Foto: VNA)

So brach offiziell der Handelsstreit zwischen Washington und Peking aus. Und die Länder in der Region, wie Vietnam, sind sicher davon betroffen. Bei einem Interview mit der vietnamesischen Nachrichtenagentur (VNA) hat der Vorsitzende der vietnamesischen Industrie- und Handelskammer (VCCI), Vu Tien Loc, den Unternehmen empfohlen, notwendige Vorgehen zu planen, um sich der neuen Situation anzupassen. Loc zufolge sind momentan die direkten Einflüsse des Handelsstreits auf den vietnamesischen Export nicht so groß, weil die steuerpflichtigen Produkte der USA und Chinas nicht die Stärke Vietnams seien. Langfristig seien aber die Auswirkungen unvorhersehbar. Auf der positiven Seite können die vietnamesischen Unternehmen die Chancen auf den US-Markt wahrnehmen, wenn die Waren des gleichen Typs aus China hoch besteuert werden. Man schließt auch die Möglichkeit nicht aus, dass die vietnamesischen Waren stärker nach China exportiert werden. Auf der negativen Seite steht Vietnam allerdings vor der Gefahr eines größeren Handelsdefizits aus China. Da China sich verstärkt auf die anderen Exportmärkte konzentrieren werde, wenn seine Produkte nicht auf dem US-Markt verkauft werden. 
Der VCCI-Vorsitzender war der Meinung, dass Vietnam eine offene Wirtschaft sei, die relativ stark von den Schwankungen des Weltmarktes abhänge. Die vietnamesischen Exportunternehmen sollten deshalb die Lage des Marktes genau verfolgen und zugleich ihre Produktion sowie Absatzmärkte flexibel regulieren. Sie sollten auch aktiv nach einem stabilen Weg für ihren Export suchen. Das wichtigste sei, dass sie ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern sollten. Dies werde ihnen helfen, alle Schwierigkeiten zu überwinden.