Blick auf das Treffen zwischen dem Premierminister Nguyen Tan Dung und US-Präsident Barack Obama in Kalifornien. (Foto: Thanh Chung)

(VOVworld) – US-Präsident Barack Obama wird im Mai diesen Jahres Vietnam besuchen. Diese Information gab Obama beim Treffen mit dem vietnamesischen Premierminister Nguyen Tan Dung am Rande des ASEAN-USA-Gipfels in Sunnylands in Kalifornien bekannt. Durch den Besuch wolle er mehr über das Land, die Menschen und die Kultur Vietnams erfahren, sagte Obama. Er wolle zudem mit den vietnamesischen Spitzenpolitikern über die konkreten Schritte beraten, um die umfassende Partnerschaft zwischen Vietnam und den USA zu fördern. Premierminister Nguyen Tan Dung sagte seinerseits, dass der Besuch eine neue Zusammenarbeitsphase eröffnen und zugleich die Vietnam-USA-Beziehung auf ein neues Niveau bringen werde.

Beim 40-minütigen Gespräch sprachen beide Politiker über die internationalen und regionalen Fragen, für die sich beide Länder interessieren. Premierminister Nguyen Tan Dung sagte, dass Vietnam tief besorgt über die komplizierte Lage im Ostmeer sei. Der einseitige Ausbau der künstlichen Inseln sowie die illegale Besetzung der Inseln hätten den ursprünglichen Zustand im Ostmeer verändert und den Frieden, die Sicherheit sowie die Seefahrt- und Luftfahrtfreiheit im und über dem Ostmeer bedroht. Er forderte die USA dazu auf, stärker die Stimme zu erheben sowie realisierbare und effektive Handlungen vorzuschlagen, um alle Aktivitäten zu stoppen, die den ursprünglichen Zustand im Ostmeer verändert haben. Auch die Militarisierung im Ostmeer müsse sofort gestoppt werden. US-Präsident Barack Obama bekräftigte, Washington sei besorgt über die Lage im Ostmeer und unterstütze diplomatische Bemühungen sowie den gesetzlichen Prozess, um den territorialen Streit in diesem Hoheitsgebiet auf der Grundlage der internationalen Gesetze, darunter der UN-Seerechtskonvention von 1982, zu lösen.

Premierminister Nguyen Tan Dung schlug den USA vor, bald das Transpazifische Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zu ratifizieren. Die USA sollten auch bald die Marktwirtschaft Vietnams anerkennen. Der Premierminister forderte zudem die US-Regierung auf, die Zeit von 18 Monaten um drei bis vier Jahre zu verlängern, damit Vietnam seine Verwaltungsmethoden so regulieren könne, dass sie den Regeln des Agricultural Act von 2014 der USA entsprechen. Er verlangte von US-Präsident Barack Obama die stärkere Unterstützung für die Beseitigung der Kriegsfolgen in Vietnam, vor allem der Entseuchung des Dioxin-Giftstoffs und der Minenräumung. Die USA sollten weiterhin das Verkaufsverbot von tödlichen Waffen, welches sie gegen Vietnam verhängt haben, vollständig aufheben. Dies sei eine wichtige Maßnahme, um das politische Vertrauen zwischen beiden Ländern zu fördern, sagte Nguyen Tan Dung. Barack Obama ist mit den Forderungen des vietnamesischen Regierungschefs einverstanden und bekräftigte, die betroffenen US-Behörden anzuweisen, mit Vietnam zusammenzuarbeiten, um vernünftige Lösungen für jede Frage zu finden.