(VOVworld) - Zehn wichtige Ereignisse der Welt im Jahr 2012, die von der Stimme Vietnams ausgewählt wurden. 

1. 2012, das Jahr der Wahlen und Machtwechsel in den großen Ländern der Welt

In Russland wechselten Putin und Medwedew das Präsidentenamt. Premierminister Wladimir Putin wurde Präsident nach der Präsidentenwahl am 4. März 2012. In Frankreich wechselte die Macht nach 17 Jahren von der Rechtspartei zur Linkspartei, mit dem Sieg des Kandidaten der Sozialpartei François Hollande. In den USA gewann Präsident Barack Obama gegen den Republikanischen Kandidaten Mitt Romney und bleibt als US-Präsident noch für weitere vier Jahre im Amt.

2012, das Jahr der Wahlen und Machtwechsel in den großen Ländern der Welt.

Der chinesische Vize-Staatspräsident Xi Jinping wurde zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas und Parteileiter der Armee gewählt. In Japan gewann die oppositionelle Liberaldemokratische Partei des Ex-Premierministers Shinzo Abe. Damit wird Abe wieder Premierminister Japans.


2. Meeresstreitigkeiten in Asien-Pazifik

Streitigkeiten zwischen Japan und China um die Souveränität der Senkaku/Diaoyu-Inseln und zwischen Südkorea und Japan um die Dokdo/Takashima-Inseln, sowie zwischen China und einigen südostasiatischen Ländern waren heiße Themen auf internationalen Foren 2012. Die Außenminister der ASEAN-Staaten haben eine Sechs-Punkte-Erklärung über das Ostmeer abgegeben, das international als Südchinesisches Meer bekannt ist. In der Erklärung hieß es, die Mitgliedsstaaten sollten die Erklärung zum Verhalten aller Anrainerstaaten am Ostmeer DOC umsetzen. Sie sollten bald die Verhaltensregeln der Anrainerstaaten am Ostmeer COC erreichen und Streitigkeiten friedlich lösen, auf den Grundlagen internationaler Gesetze, darunter der UN-Seerechtskonvention von 1982.

Meeresstreitigkeiten in Asien-Pazifik sind heiße Themen auf internationalen Foren 2012.

3. Asien-Pazifik – Strategischer Schwerpunkt vieler Länder

Die US-Regierung hat ihren strategischen Schwerpunkt nach Asien-Pazifik gewechselt, indem sie die Mehrheit ihrer Marine, Luftwaffe und ihres Heeres in diese Region entsandte. Sie verstärkte die militärischen Beziehungen zu ihren Verbündeten wie Japan, Südkorea, Australien und den Philippinen. Gerade nachdem er wieder zum US-Präsidenten gewählt wurde, machte Präsident Obama einen Antrittsbesuch in zwei südostasiatischen Ländern Thailand und Myanmar. Er nahm auch am ASEAN-USA-Gipfel und am Ostasien-Gipfel in Kambodscha teil. Auch Europa führt die Politik der „Asien-Achse“.

Antrittsbesuch Obamas in Thailand und Myanmar zeigt das Interesse der USA für Asien.

Zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus Europa reisten nach Laos für das Asien-Europa-Gipfeltreffen. Trotz der derzeitigen Schuldenkrise in Europa erweitert die Europäische Union ihre Freihandelsabkommen in Asien. Nachdem sie das Freihandelsabkommen mit Südkorea 2011 unterzeichnete, hat sie bereits Pläne für ein Abkommen mit Indien, einigen südostasiatischen Ländern und Japan.

4. Bürgerkrieg in Syrien bedroht Sicherheit in der Region und verursacht Meinungsverschiedenheiten der Weltmächte

Syrien gerät in einen Bürgerkrieg zwischen Oppositionellen und Anhängern des Präsidenten Baschar al Assad. Bis Ende 2012 starben dabei mehr als 37.000 Menschen. Die Konflikte ereigneten sich nicht nur innerhalb von Syrien, sondern auch zwischen Syrien und der Türkei und dem Libanon. Russland und China haben als Vetomächte zweimal UN-Resolutionen gegen Damaskus verhindert.

Allepo nach Konflikten zwischen der Armee und den Aufständischen. (Foto: AFP)

 5. Die EU hat Meinungsverschiedenheiten, die Eurozone gerät zum zweiten Mal in Rezession

Die Europäische Union hat Meinungsverschiedenheiten bei Fragen zum gemeinsamen Budget und bei Hilfsbedingungen für Schuldenländer. Die EU-Länder befinden sich nicht nur in einer Sackgasse, sondern geraten in eine zweite Rezession, als das Bruttoinlandsprodukt der 17 EU-Länder in letzten Monaten des Jahres zurückging.

(Foto: commodityonline.com)

Die Schuldenkrise betrifft die Säulen der Eurozone, wie Deutschland und Frankreich. Die Ausgabekürzung durch Sparmaßnahmen führt zu Reduzierung der Sozialhilfe, Erhöhung der Steuer und hoher Arbeitslosenzahl. In vielen Ländern gingen Menschen auf die Straße, um gegen die Sparpolitik zu protestieren.

6. Palästina wird Beobachterstaat bei der UNO

Die UN-Vollversammlung hat am 30. November eine Resolution verabschiedet, die Palästina den Status eines Beobachterstaates bei der UNO anerkennt. 138 Länder stimmten dieser Resolution zu, 9 Länder waren dagegen und 41 Länder enthielten sich. Dies wird als ein diplomatischer Sieg Palästinas bezeichnet. 

Palästinenser in Ramallah freuen sich auf die Entscheidung der UNO. (Foto: AP)

Nun kann sich Palästina an internationalen Organisationen beteiligen, wie beispielsweise der Welthandelsorganisation, der Weltgesundheitsorganisation und der Weltbank. Die USA und Israel votierten gegen die Resolution. Tel Aviv protestierte mit der Mitteilung, 3000 neue Siedlungswohnungen für Juden im Westjordanland und in Ostjerusalem zu bauen. International wurde diese Entscheidung Israels scharf kritisiert.

7. Koreanische Halbinsel erwärmt sich nach dem Satellitenstarts Nordkoreas

2012 schickte Nordkorea zwei Mal Raketen mit Satelliten ins All. Der erste Versuch im April war gescheitert. Am 12. Dezember brachte die Rakete Unha-3 den Satelliten Kwangmyongsong-3 erfolgreich ins All. Der UN-Sicherheitsrat berief eine dringliche Sitzung ein und gab eine Erklärung ab, die den Raketenstart Nordkoreas kritisierte. Demnach habe Nordkorea mit dem Raketenstart die UN-Resolutionen 1718 und 1874 verletzt.

Staatschef Kim Jong-un folgt den Satellitenstart im Satellitenstartzentrum. (Foto: Reuters/KCNA)

Nordkorea bekräftigte, das es sich nur um einen Erdbeobachtungssatelliten handeln würde. Aber die USA, westliche Länder, Südkorea und Japan sprachen von einem Interkontinentalraketentest.

8. Amokläufe und Diskussionen über Waffengesetz in den USA

Die USA wurde am 14. Dezember von einem Amoklauf erschüttert, der das Leben von 26 Menschen gefordert hat. 20 davon waren Kinder von fünf bis sieben Jahren. Der Amoklauf ereignete sich in der Grundschule Sandy Hook in der Stadt Newtown im US-Bundesstaat Connecticut. Am 21. Dezember kamen erneut vier Menschen  bei einem Amoklauf in der Näher der Kleinstadt Geesey im Bundesstaat Pennsylvania ums Leben. Zuvor, im Juli, erschoss ein Mann bei einer Filmvorführung im Bundesstaat Colorado zwölf Menschen und verletzte dutzende Menschen. Anfang August starben sieben Menschen bei einem Amoklauf in einem Sikh-Tempel im US-Staat Wisconsin.

Familien der Opfer des Amoklaufs in der Grundschule Sandy Hook. (Foto: New York Daily News)

Mit diesen Tragödien wachsen die Streitigkeiten um den Waffenbesitz der Bürger. Mann sieht dabei auch die Gefahr der steigenden seelischen Krisen vieler Jugendlicher, während es in den USA politische, soziale und wirtschaftliche Instabilitäten gibt.

9. Klimawandel verursacht extreme Wetterereignisse

Am 4. Dezember fegte der Supertaifun Bopha heftig über den Süden der Philippinen. Mehr als 1000 Menschen starben, weitere 800 wurden vermisst. Mehr als sechs Millionen Menschen in 30 Provinzen waren ohne Strom und Trinkwasser.

Supersturm Bopha verursacht große Personen- und Vermögensschäden in den Philippinen. (Foto: ABC News)

 
Zuvor wurden Inselstaaten in der Karibik und die USA vom Taifun Sandy heimgesucht. Sandy war der stärkste Taifun seit 100 Jahren in den USA und schadete wirtschaftlich am schwersten. Tausende von Häusern wurden zerstört. 95 Menschen kamen ums Leben und Tausende waren lange Zeit ohne Strom. Zehntausende Flüge wurden gestrichen. Die Schäden durch den Supertaifun Sandy betrugen 80 Milliarden US-Dollar, das ist höher als die durch den Taifun Katrina im Jahr 2005. Bevor Sandy die USA heimsuchte, fegte er durch die karibischen Inselstaaten und kostete 69 Menschen das Leben.

10. Weltwissenschaft erreicht wichtige Erfolge

US-Raumschiff ist auf dem Mars gelandet. Am 6. August landete das bisher modernste US-Raumschiff „Curiosity“ nach einem achtmonatigen Flug auf dem Mars und sendete Bilder zur Erde. "Curiosity" soll in den kommenden zwei Jahren erforschen, ob bereits früher auf dem Planeten Bedingungen herrschten, die Leben ermöglichten.

US-Raumschiff „Curiosity“ landet auf dem Mars. (Foto: apod.nasa.gov)

Zuvor am 4. Juli erklärten die Wissenschaftler am europäischen Forschungszentrum Cern bei Genf die Existenz von Higgs-Boson oder auch „Gottesteilchen“ genannt. Sie entdeckten höchstwahrscheinlich ein neues Teilchen. Ob es sich dabei um das nach Jahrzehnten gesuchte Higgs-Teilchen handelt, ist allerdings noch nicht sicher. Es könnte möglicherweise auch ein Higgs-ähnliches Teilchen sein. Das Higgs-Boson ist ein Elementarteilchen aus dem Standardmodell der Elementarteilchenphysik.