Auf welche Zukunft warten die Syrer?

(VOVworld) – Vor genau zwei Jahren ist die politische Krise in Syrien ausgebrochen. Fast 70.000 Menschen sind in den vergangenen zwei Jahren aufgrund von Gewalt ums Leben gekommen. Mehr als eine Million Menschen mussten aus ihren Häusern flüchten. Die internationale Gemeinschaft ist darum bemüht, friedliche und umfassende Resolutionen für die Krise in Syrien zu finden. Ein Ergebnis ist allerdings bislang noch nicht abzusehen. Den Syrern steht derzeit eine unklare Zukunft bevor.

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Syrische Rebellen in der von ihnen kurz zuvor eroberten Stadt Raqqa im Nordosten des Landes. (Foto: zeit.de)

In den vergangenen zwei Jahren hat die internationale Gemeinschaft mehrmals versucht, eine friedliche Lösung für die politische Krise in Syrien zu finden. Ein sogenannter Sechs-Punkte-Plan des Sonderbeauftragten der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga wurde beschlossen. Auch weltweit führende Politiker wollten durch ihre ununterbrochenen diplomatischen Besuche einen Ausweg finden. Die Hoffnung auf eine Lösung des Konfliktes liegt aber bislang noch in weiter Ferne.

Der Bürgerkrieg in Syrien zieht schwere Folgen nach sich. Fast 70.000 Menschen sind durch Gewalt ums Leben gekommen. Mehr als eine Million Menschen mussten aus ihrer Heimat evakuiert werden. Mehr als drei Millionen Häuser wurden zerstört. Etwa 80.000 Menschen müssen derzeit in Parks, Lager oder Höhlen übernachten. Am schlimmsten betroffen sind Geist und Gesundheit der Kinder. Mehr als zwei Millionen Kinder leiden an Unterernährung, Infektionskrankheiten und unter schweren Depressionen. Etwa zwei Drittel der syrischen Kinder werden nicht gegen einfache Krankheiten geimpft. Viele werden sogar gezwungen, Waffen zu benutzen.

Trotz der immer schlimmer werdenden Lage in Syrien gibt es zwischen den Weltmächten noch Meinungsverschiedenheiten, was die Lösung für die Krise angeht. Großbritannien und Frankreich haben vor kurzem erklärt, sie seien bereit, ohne Unterstützung der Europäischen Union die Opposition in Syrien zu wappnen. Laut dem französischen Außenminister Laurent Fabius wollen Paris und London die EU zu einem Kurswechsel drängen. Er sprach sich für ein Dringlichkeitstreffen der EU aus, das möglichst noch in diesem Monat stattfinden solle. Die Weltgemeinschaft zeigte sich besorgt über die Erklärung Frankreichs. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat  Großbritannien davor gewarnt, Waffen an die syrische Opposition zu liefern. Dies wäre ein Verstoß gegen das Völkerrecht, erklärte Lawrow auf einer Pressekonferenz in London. Lieferungen von Waffen an nicht-staatliche Akteure seien verboten, sagte er. Auch der Sprecher des russischen Außenministeriums Alexander Lukashevisch warnte vor der Gefahr, dass diese Waffen in die Hände von Terroristen fallen könnten.

Der Weltöffentlichkeit zufolge ist eine friedliche Lösung der einzige Ausweg für die Krise in Syrien. Eine solche Lösung ist leider bislang allerdings noch nicht gefunden worden. Die syrische Regierung hat mehrmals erklärt, dass sie bereit sei, Verhandlungen mit allen Parteien einschließlich den bewaffneten Rebellen zu führen. Ihrem Vorschlag ist die Opposition allerdings nicht entgegengenommen. Das Problem ist, dass die Regierung von Präsident Baschar al-Assad bereits ein Dorn im Auge der westlichen Länder ist. Die syrische Opposition erhält dagegen Unterstützungen aus dem Westen.

Eine friedliche Lösung durch Verhandlungen kann nur gefunden werden, wenn alle Parteien in Syrien einen Kompromiss schließen. Die Unterstützungen der internationalen Gemeinschaft ist auch erforderlich. Anhand der aktuellen Lage ist die Hoffnung auf eine solche Lösung aber unrealistisch.

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