COP 21 erreicht keine Einigung über Rechte und Pflichte der Länder vor dem entscheidenden Zeitpunkt

(VOVworld) – Der 21. UN-Klimagipfel, COP 21, der seit dem 30. November in Paris stattfindet, tritt gerade in die entscheidende Phase. Jetzt müssen 195 Länder ihre eigenen Interessen überwinden, um eine weltweite gemeinsame Vereinbarung am Freitag erreichen zu können.

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Der französische Außenminister Laurent Fabius stellte den Entwurf der Pariser-Vereinbarung in Bourget am 5. Dezember vor. (Foto: AFP/dantri.com.vn)


In den vergangenen Tagen konnte man beim UN-Klimagipfel in Paris positive Signale beobachten. Die Teilnehmer waren sich einig, einen Entwurf zur Reduzierung von Kohlendioxid-Emissionen zu ratifizieren. Dieser Entwurf kann allerdings keine bessere Zukunft für die Menschheit garantieren, falls die Länder am Freitag, der letzte Arbeitstag des COP 21, keine gesetzlich verbindliche Vereinbarung erreichen können.

Die noch offenen Fragen

Die Vereinbarung sieht vor, die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen. Das Wichtigste ist, dass sie verbindlich sein muss, um dieses Ziel zu verwirklichen. Die Frage liegt aber darin, wie eine gerechte Verbindlichkeit zwischen 195 Ländern erreicht werden kann, wenn zwischen ihnen noch große Unterschiede bezüglich der Treibhausgasemissionen sowie des Entwicklungsstandards existieren. Es ist deshalb notwendig, eine befriedigende Lösung für diese Fragen zu finden.

Die größte Meinungsverschiedenheit zwischen den Ländern betrifft die Rechte und Pflichten der reichen und armen Staaten. Die unterentwickelten Länder fordern die Industrieländer auf, mehr Verantwortung für die Erderwärmung zu tragen, weil sie eine große Menge von fossilen Brennstoffen für die Wirtschaftsentwicklung benutzt haben. Die USA und die anderen Industrieländer sind währenddessen der Meinung, dass sich die Schwellenländer wie China intensiver für den Kampf gegen den Klimawandel einsetzen sollen. Denn genau diese Staaten nutzen derzeit fossile Brennstoffe für ihre Wirtschaft.

Keine Verzögerung mehr

Die Welt arbeitet gerade daran, die Steigerung der weltweiten Temperaturen gegen Ende des Jahrhunderts unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Die Wissenschaftler warnten davor, dass die Erde in einen schrecklichen und unumkehrbaren Zyklus geraten werde, falls diese Temperaturgrenze nicht erfolgreich kontrolliert wird. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation verursacht der Klimawandel den Tod von mehr als 140.000 Menschen pro Jahr. Diese Zahl kann sich in den kommenden 30 Jahren verdoppeln. Die Weltbank prognostiziert, dass es wegen der Erderwärmung etwa 100 Millionen Menschen an Lebensmitteln und Medikamenten, vor dem Jahr 2030, mangeln werde. Die Steigerung der Temperatur des Meereswassers ist auch der Hauptgrund des Eisschmelzens. In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben die Überschwemmungen das Leben von mehr als 2,3 Milliarden Menschen, die überwiegend in Asien leben, beeinträchtigt. Das Klimaphänomen El Nino verursachte auch verheerende Dürren weltweit. Schätzungsweise wurden etwa 148.000 Menschen, vor allem in Europa, durch diese Dürren getötet. Daneben beeinträchtigten Waldbrände mehr als 100.000 Menschen und verursachten einen Sachschaden im Wert von mehr als elf Milliarden US-Dollar.

Entscheidung des Schicksals der Menschen

Der Umfang und die verheerenden Folgen des Klimawandels sind unberechenbar. Das wissen alle Länder. Es ist aber nicht einfach, die Denkweise in konkrete Handlungen umzusetzen. In den früheren COP-Konferenzen wurden alle Hoffnungen normalerweise in den letzten Verhandlungen ausgelöscht. Man hofft deshalb umso mehr auf den diesmaligen Gipfel. Die internationale Gemeinschaft hofft, dass die erreichten Vereinbarungen bei COP 21 die wirklichen Lösungen aller Staaten seien, die das Schicksal der Menschheit entscheiden sollen.

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