Das Freihandelsabkommen zwischen Japan und der EU: Deutliche Botschaft gegen Protektionismus

(VOVWORLD) - Am 19. Juli haben die Spitzenpolitiker von Japan und der EU offziell das Freihandelsabkommen (FTA) nach  fünfjähriger Verhandlung unterzeichnet. Im Schatten des steigenden Protektionismus, der Politik „Amerika Zuerst“ von US-Präsident Donald Trump und des Handelskriegs zwischen den USA und China sendet das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan eine starke Botschaft gegen den Protektionismus. So können die Großmächte ihre Stärke nicht voll ausüben, um Handelsregeln für sich selbst zu verhängen. 
Das Freihandelsabkommen zwischen Japan und der EU: Deutliche Botschaft gegen Protektionismus - ảnh 1 Japan und die EU haben das Freihandelsabkommen nach fünfjährigen Verhandlung unterzeichnet. (Foto: VNA)

Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan wird voraussichtlich im März 2019 in Kraft treten, nachdem es von beiden Seiten verabschiedet wurde. Es wird der bislang größte Wirtschaftsblock mit 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der ganzen Welt und 600 Millionen Einwohnern aus 29 Ländern gebildet. Laut der Vereinbarung wird Japan die Zölle bis zu 94 Prozent der Waren aus der EU abschaffen. Umgekehrt wird die EU die Zölle entsprechend dem Fahrplan für die japanischen Produkte wie Auto und Fernsehen beseitigen. 

Trend zur Förderung des Freihandelsabkommens ohne die USA

Sowohl die EU als auch Japan sind langjährige Verbündete der USA. Gegen sie werden von Washington neue Zölle verhängt. Nach seinem Amtsantritt hat US-Präsident Donald Trump die Politik „Amerika wieder groß machen“ fortgeführt. Die anderen Großmächten akzeptieren den Standpunkt der USA über den Protektionismus nicht. Washington ist schon aus einigen Freihandelsabkommen ausgetreten und will mit den jeweiligen Ländern verhandeln. Aber bislang gibt es  noch keine Länder, die diesen Vorschlag von Trump über eine bilaterale Vereinbarung akzeptieren. Zahlreiche Länder haben neue Abkommen mit anderen Partnern unterzeichnet oder andere entsprechende Handelsvereinbarungen gesucht. Das Abkommen für Umfassende und Fortschrittliche Transpazifische Partnerschaft CPTPP ist ein gutes Beispiel dafür. 

Alle Verhandlungen zwischen den USA und der EU, die von Ex-Präsident Barack Obama ins Leben gerufen wurden, wurden unter der Obhut von Trump gestoppt. Die EU hat deswegen neue Freihandelsabkommen weltweit unterschrieben. Am 6. Juli haben sich die EU und Japan auf ein Freihandelsabkommen im Vorfeld des G20-Gipfels geeinigt, das offiziell am 17. Juli unterzeichnet wurde. Dieses Abkommen wird den Handel zwischen beiden Märkten fördern und die Handelschancen der US-amerikanischen Unternehmen reduzieren.

In diesem Jahr will die EU andere Vereinbarungen zur Abschaffung der Zölle und Marktöffnung mit Mexiko und Chile erreichen. EU verhandelt derzeit ein Handelsabkommen mit dem „Gemeinsamen Markt Südamerikas“ Mercosur, dessen Mitglieder Argentien, Brasilien, Paraguay und Uruguay sind. Sowohl Kanada als auch Mexiko wollen ein neues Abkommen statt NAFTA unterzeichnen. 

Förderung der Handelsliberalisierung

Nach Meinungen der Experten bezieht sich das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan nicht nur auf Zölle und Barrieren. Es ist sogar politisch von großer Bedeutung. Und zwar ist der Freihandel selbstverständlich und gegen den Protektionismus. Auch die Leiter der Europäischen Kommission bekräftigten, es sei der Zeitpunkt, in dem die EU ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen sollte. Diese Richtlinie wird deutlich durch die häufige Anwesenheit von EU-Leitern im Nahen Osten, Japan und China. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im deutschen Bundestag Norbert Röttgen hat gesagt, für Trump gebe es die Kategorien von Freund, Alliierter, Partner, Gegner, Feind nicht mehr. Deshalb ist es kein Wunder, wenn die EU andere Freunde gesucht hat. Ihr ist das schon gelungen, wenn sie das bislang größte Freihandelsabkommen mit Japan unterschrieben hat. Laut Experten ist diese Handlung von strategischer Bedeutung für die internationale Ordnung. Mit diesem Abkommen senden beide Seiten eine deutliche Botschaft, dass sie zusammen gegen Protektionismus kämpfen werden.

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