Demonstrationen überschreiten die Grenzen der USA

(VOVWORLD) - An diesen Tagen schenkt die Weltöffentlichkeit den USA viel Aufmerksamkeit. Dort ereignen sich derzeit gewaltsame Demonstrationen nach dem Tod eines Afroamerikaners bei brutaler Festnahme durch vier weiße Polizisten in Minnesota. Die Demonstrationen haben aber die Grenzen der USA überschritten. 
Demonstrationen überschreiten die Grenzen der USA - ảnh 1 Demonstranten in Auckland am 1.6.2020. (Foto: Xinhua/ VNA)

Der Afroamerikaner namens George Floyd wohnt in der Stadt Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota. Er starb am 25. Mai im Krankenhaus, nachdem der weiße Polizist Derek Chauvin ihm über neun Minuten lang das Knie ins Genick gedrückt. Die Polizei wollte ihn wegen des Vorwurfs zur Zahlung mit einem gefälschten Geldschein festnehmen. Chauvin und die drei anderen in den Fall involvierten Polizisten wurden entlassen. Jedoch ereignen sich Proteste immer weiter und verbreiten sich außer Kontrolle.

Proteste gegen Rassismus überall in den USA

Bisher haben über 40 von insgesamt 140 Städten in den USA, in denen sich gewaltsame Proteste gegen Rassismus ereignen, den Ausnahmezustand verhängt. Etwa 5000 Soldaten wurden in die Hauptstadt Washington und 15 Bundesstaaten geschickt, um die Sicherheit zu gewährleisten. Weitere 2000 Soldaten sind in Bereitschaft. Es ist das erste Mal seit 1968, als der afroamerikanische Pastor Martin Luther King ermordet wurde, dass der Ausnahmezustand in so vielen US-Städten verhängt wird.

In einem Artikel auf der Online-Publishing-Plattform Medium am Montag hat der ehemalige US-Präsident Barack Obama Gewalttätigkeiten bei den Demonstrationen verurteilt. Er betonte, die Demonstrationen seien nur effektiv, falls die Forderungen der Demonstranten in Politik verwandelt werden, die den Tod wie dessen von Floyd verhindern kann. Am selben Tag rief UN-Generalsekretär Antonio Guterres US-Amerikaner auf, friedlich zu demonstrieren. Er forderte US-Spitzenpolitiker auch auf, zurückzuhalten und den Bürgern zuzuhören. Der kanadische Premierminister Justine Trudeau gab bekannt, dass die Kanadier über gewaltsame Proteste in den USA schockiert sind.

Demonstrationen in anderen Ländern

In der neuseeländischen Stadt Auckland zogen am Montag rund 2000 Demonstranten vor das amerikanische Konsulat und riefen „Keine Gerechtigkeit, kein Frieden“, und „Schwarze Leben zählen“. In Christchurch versammelten sich rund 500 Menschen. In London zog ein Protestzug mit mehr als Tausend Menschen an der US-Botschaft vorbei. Auch auf dem Trafalgar Square versammelten sich Hunderte Demonstranten. Sie hielten Schilder in die Höhe mit Slogans zur Forderung der Gerechtigkeit. In Deutschland versammelten sich Hunderte Demonstrationen vor der US-Botschaft in Berlin. Auf Transparenten forderten sie unter anderem „Gerechtigkeit für George Floyd! Gegen rassistische Polizeigewalt“. 

In Kanada versammelten Tausende Menschen am Sonntag vor der Polizeistation von Montreal und protestierten gegen rassistische Gewalt. Ziel war es, ihre Solidarität mit der Bewegung gegen Rassismus in den USA zu zeigen. Ein Tag zuvor demonstrierten etwa 4000 Menschen in Toronto gegen Rassismus und Diskriminierung von Aborigines. Bei einigen Demonstrationen wurden zahlreiche Demonstranten festgenommen.

In Europa, Amerika und Asien wurden zu Demonstrationen aufgerufen, um Solidarität mit Demonstranten in den USA zu zeigen. Prognosen zufolge werden sich Demonstrationen in den kommenden Tagen in weiteren Ländern verbreiten.

Der Rassismus ist immer ein heikles Thema und eine große Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit. Obwohl es noch Themen zu diskutieren gibt, wie Gewalt und Krawalle, existieren die Wünsche zum Kampf für Frieden und Gerechtigkeit immer noch in der Welt.

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