Die Bedeutung des Handschlags zwischen Obama und Castro

(VOVworld) – US-Präsident Barack Obama hat für einen historischen Moment gesorgt, als er dem kubanischen Staatschef Raul Castro bei der Gedenkfeier für den ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela die Hand schüttelte. Es war nur eine freundliche Geste und ob diese den Eisblock in den Beziehungen zwischen den USA und Kuba schmelzen kann, bleibt offen.

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US-Präsident Barack Obama schüttelt überraschend dem kubanischen Staatspräsidenten Raul Castro die Hände. (Foto: Reuters/ VOVonline)


Am 10. Dezember beim feierlichen Abschied im Fußballstadion in Soweto hat US-Präsident Barack Obama überraschend dem kubanischen Staatspräsidenten Raul Castro die Hände geschüttelt, bevor er auf der Bühne eine Rede über die Karriere des verstorbenen, ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela hielt. Der kubanische Staatschef Raul Castro zog eine freundliche Miene und nahm die Geste des US-Präsidenten Obama an. Diese Handlung der Staatschefs der beiden verfeindeten Länder gewann die Aufmerksamkeit der Welt. Es ist der zweite historische Handschlag zwischen Spitzenpolitikern beider Länder seit der Revolution Kubas im Jahr 1960.

Sanfter Ton

Feindliche Ankündigungen zwischen Kuba und den USA sind in den vergangenen 50 Jahren zur Norm geworden. Seit 1961 halten die USA seine Wirtschaftssanktion gegen Kuba aufrecht. In den vergangenen 50 Jahren erlitt die kubanische Wirtschaft einen Verlust von mehr als 1100 Milliarden US-Dollar aufgrund dieses Embargos. Die Blockade erschwert es den Kubanern und vor allem ihren Kindern eine moderne, medizinische Versorgung zu erhalten.

In den vergangenen Jahren ist es aber nicht schwer zu erkennen, dass beide Seiten sich heimlich annähern. Deutlich wird dies in den neuerlichen, ungewöhnlich diplomatischen Reaktionen auf Weltgeschehnisse. Als die Beziehungen zwischen den USA und anderen Ländern angesichts der Exilfragen des Enthüllers Edward Snowden angespannt waren, hat Kuba sich geschickt geweigert, dem ehemaligen Mitarbeiter des US-Geheimdienstes Exil zu gewähren. Im Fall eines nordkoreanischen Transportschiffs das kubanische Waffen durch den Panamakanal lieferte, fanden die USA und Kuba ungewohnt ruhig eine Lösung. Mit diesem Waffentransport hat Kuba gegen UNO Sanktionen verstoßen. Dies ist eine neue Entwicklung in den Beziehungen zwischen den USA und Kuba.

Erster Schritt im Wandel von Feind zu Partner

Bei seinem Amtsantritt verpflichtete sich US-Präsident Barack Obama, mit allen Feinden Dialoge zu führen. Zudem hat er die Anzahl der Besuche und erlaubte Geldmengen der in den USA lebenden Kubaner nach Kuba nicht weiter beschränkt. Die Verhandlungen für Postservice und Einwanderung dürfen wieder aufgenommen werden. Anfang dieses Jahres haben die USA ein festgenommenen kubanischen Spion freigelassen. Die USA begrüßen zudem die Rolle Kubas als Vermittler zwischen den revolutionären Streitkräften in Kolumbien und der kolumbianischen Regierung. Als 188 von insgesamt 193 UNO-Mitgliedsländer im Oktober eine Resolution gegen das US-Embargo gegen Kuba in den vergangenen fünf Jahrzehnten verabschiedet haben, kündigte US-Präsident Barack Obama an, die Politik gegenüber Kuba verändern zu wollen.

Seit seinem Amtsantritt hat der kubanische Staatschef Raul Castro die Reform des Landes massiv vorangetrieben. Dabei wurde der Markt geöffnet und ein einheitliches Währungssystem eingeführt. Durch die Wirtschaftsreform wird nicht nur eine positive Perspektive für die Wirtschaft in Kuba erwartet, sondern auch eine neue Chance für die Entwicklung wirtschaftlicher Beziehungen, vor allem zu den USA. Alle diese Schritte Kubas wurden von den USA stets verfolgt. Das US-Wirtschaftsembargo gegen Kuba sorgte in den vergangenen 50 Jahren für Hürden in den Handelsbeziehungen zwischen den USA und anderen Ländern der Region.

Man kann noch nicht behaupten, dass die freundschaftliche Geste zwischen US-Präsident Barack Obama und des kubanischen Staatschefs Raul Castro den Eisblock in der Beziehung der beiden Länder schmelzen kann. Der Versuch die Beziehungen zu Kuba zu verbessern, stoppt möglicherweise mit diesem ersten Schritt. Höchstwahrscheinlich wird US-Präsident Barack Obama auch von Senatoren seiner eigenen Partei kritisiert werden, da diese auf ihrem Standpunkt beharren, dass die USA nur ein beschränktes Verhältnis zu Kuba aufbauen sollten. Obamas Plan, alle Feinde zu Partnern zu verwandeln, kann wahrscheinlich nicht realisiert werden. 

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