Entfaltung der Potenziale und Chancen zur Zusammenarbeit zwischen Vietnam und Irland

(VOVworld) – Auf Einladung des vietnamesischen Staatspräsidenten Tran Dai Quang stattet der irische Präsident Michael Daniel Higgins Vietnam derzeit einen Besuch ab. Der Besuch dauert vom 5. bis zum 14. November. Ziel ist es, die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Vietnam und Irland vor 20 Jahren fortzuführen und eine neue Entwicklungsphase in der Zusammenarbeit beider Länder zu beginnen. 

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Der Leiter des Regierungsbüros, Minister Dao Viet Trung empfängt Präsident Michael Higgins und seine Gattin. (Foto: VNA)


Es ist der erste Staatsbesuch eines irischen Staatschefs in Vietnam. Dies zeigt die bevorzugte Politik Irlands in der Förderung der Kooperation mit Vietnam.

Meilensteine in 20 Jahren diplomatischer Beziehungen

Vietnam und Irland haben am 5. April 1996 ihre diplomatischen Beziehungen aufgenommen. Nach 20 Jahren haben beide Länder viele Erfolge in der Zusammenarbeit erreicht. Beide Seiten tauschen fortwährend hochrangige Delegationen aus und kooperieren auf internationalen Foren.

Der Handel beider Länder steigt schnell. 2015 lag das Handelsvolumen beider Seiten bei 402 Millionen US-Dollar. Allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres hat es knapp 800 Millionen erreicht. Vietnam exportiert hauptsächlich Holzprodukte, Schuhe und Textilien nach Irland. Derzeit setzt Irland 17 Investitionsprojekte in Vietnam um. Einige irische Firmen sind seit Anfang der 90er Jahre in Vietnam anwesend, wie die Elektrizitätsfirma EBS International. Die irische Regierung gewährt Vietnam Entwicklungshilfe zur Armutsminderung, Entwicklung der privaten Wirtschaft im Mekong-Delta und für die Umsetzung der Initiative „Eine UNO“ in Vietnam.

Im Jahr 2011, bei einem Vietnam-Besuch des irischen Ministers für Handel und Entwicklung, hat Irland die nationale Strategie für Entwicklungszusammenarbeit zwischen Vietnam und Irland von 2011 bis 2015 mit einem Gesamtwert von 55 Millionen Euro veröffentlicht. Ziel war es, die Umsetzung des sozialwirtschaftlichen Entwicklungsplans von 2011 bis 2015 der vietnamesischen Regierung zu unterstützen. Zukünftig wird die irische Regierung die nationale Strategie für Entwicklungszusammenarbeit mit Vietnam von 2017 bis 2020 veröffentlichen.

In Bildung und Ausbildung haben beide Länder aktiv zusammengearbeitet. In den vergangenen Jahren hat Irland Vietnam etwa 185 Stipendien gewährt und zwar durch die beiden Programme IDEAS 1 für Master in Wirtschaft und IDEAS 2 für Master im technischen Bereich.

Die vietnamesische Gemeinschaft in Irland umfasst zurzeit etwa 4000 Personen. Sie haben sich gut in das Gastgeberland integriert und richten sich stets nach dem Heimatland.
Vietnam und Irland fördern ihre Zusammenarbeit in der Minenräumung und der Beseitigung der Folgen durch den Giftstoff Agent Orange nach dem Krieg sowie in der Rettungsarbeit. In der Landwirtschaft hat Vietnam im September vier Bereiche vorgeschlagen, in denen beide Länder verstärkt zusammenarbeiten können. Hierzu gehören: Ausbildung der Arbeitskräfte für Verwaltung einer modernen Landwirtschaft, Erfahrungsaustausch in der Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft, Aufbau eines Managementsystems für sichere Landwirtschaftsprodukte, Feststellung der Warenherkunft und verstärkte Zusammenarbeit in der Rinderzucht.

Beginn einer neuen Entwicklungsphase

Beim diesmaligen Vietnam-Besuch führt Präsident Higgins ein Gespräch mit Staatspräsident Tran Dai Quang und trifft andere hochrangige Politiker Vietnams. Er wird auch einige Minenräumungs- und Armutsminderungsprojekte in Hue und Quang Tri besuchen, die Irland unterstützt. Der Präsident besucht anschließend Ho Chi Minh Stadt. Voraussichtlich unterzeichnen beide Länder aus diesem Anlass Zusammenarbeitsvereinbarungen in Ausbildung und zwei Projekte zur Entwicklung von Windenergie in Binh Thuan und Soc Trang.

Der Besuch des Präsidenten Higgins findet genau zum Zeitpunkt der Feier der 20-jährigen diplomatischen Beziehungen beider Länder statt. Der Besuch zielt nicht nur darauf ab, die Beziehungen zu Vietnam zu intensivieren, sondern eine neue Entwicklungsphase der Zusammenarbeit beider Länder zu beginnen.

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