(VOVworld) – Nach zwei Terroranschlägen in Frankreich, bei denen 17 Menschen getötet wurden, stehen Frankreich sowie ganz Europa unter dem Schatten des Terrorismus. Die europäischen Länder müssen sich solidarisieren, um gegen den Terrorismus zu kämpfen, weil nach Ansicht von Experten die angegriffen Ziele in Frankreich nur der Anfang sind.
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Der Trauermarsch in Paris. |
Nach Trauermärschen zum Gedenken an die Todesopfer in Frankreich haben zahlreiche europäische Länder ihre Sicherheitsvorkehrungen auf die höchste Stufe verschärft.
Die Wachsamkeit in vielen europäischen Ländern
Die Terroranschläge in den vergangenen Tagen in Paris zeigen die Löcher in den Sicherheitsvorkehrungen in Frankreich sowie in anderen europäischen Ländern. Die Solidarität mit Frankreich in den vergangenen Tagen zeigte, dass die Staats- und Regierungschefs erkannt haben, dass ein blutiger Anschlag wie in Frankreich auch in ihren Ländern verübt werden kann.
In Großbritannien hat Premierminister David Cameron die Polizei und die zuständigen Einheiten aufgefordert, gegen mögliche Terroranschläge in verschiedenen Bereichen zu kämpfen. Die Polizei und die Armee sollen eng kooperieren. Er verpflichtet sich, dem Geheimdienst mehr Macht zu geben, um Verdächtige für mögliche Terroranschläge in Großbritannien zu kontrollieren.
In Frankreich sagte Premierminister Manuel Valls, der Plan zum Terrorkampf werde weiterhin auf höchster Stufe fortgesetzt. Frankreich werde die größte Anzahl Sicherheitskräfte einsetzen, um Redaktionen, Organisationen, staatliche Organisationen, jüdische Einrichtungen und islamische Moscheen zu schützen.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die internationalen Geheimdienste aufgerufen, enger beim Informationsaustausch in Europa sowie in der Welt zu kooperieren. Und die Investition in das Sicherheitsystem in Deutschland sowie in die Bundespolizei soll ausgeweitet werden. Das deutsche Justizministerium wird der Bundesregierung voraussichtlich im Januar ein neues Gesetz vorlegen, in dem Maßnahmen gegen Unterstützung und Spenden für Terrorgruppe sowie die Reise der Muslime in Kriegsgebieten ausgearbeitet wurden.
Italien hat die Alarmstufe für Terroranschläge erhöht. Der italienische Premierminister Matteo Renzi forderte dazu auf, einen gemeinsamen Geheimdienst der europäische Länder zu gründen. Außer der gemeinsame Währung sollte sich die EU solidarisieren und eine einheitliche Außenpolitik haben.
Die gegenwärtigen Herausforderungen
Die Terroranschläge in Frankreich haben andere europäische Länder motiviert, einen entschlossenen Plan gegen Terrorismus auszuarbeiten. Der Terrorkampf wird allerdings nicht in einer Sicherheitsoffensive beschränkt und ist nicht die Aufgabe eines einzelnen Landes. Der Direktor der europäischen Polizei Rob Wainwright erklärte, bis zu 5000 Bürger der EU-Länder wären in Rebellentruppen eingetreten. Das bedeutet, die EU stehe jetzt vor der Gefahr, dass diese jungen Menschen in die Heimat zurück kehren und ähnliche Anschläge wie in Paris verüben könnten.
Der EU-Anti-Terrorbeauftragte Gilles de Kerchove räumte ein, ein neuer Anschlag in Europa lasse sich nicht mit hunderprozentiger Sicherheit verhindern. Als einen weiteren wichtigen Ansatzpunkt bezeichnete es de Kerchove, die Radikalisierung in Gefängnissen zu verhindern. Er forderte deshalb auch Alternativen zur Haft: "Wir sollten nicht jeden ins Gefängnis stecken, wenn er aus Syrien zurückkehrt", sagte er. “Dort werden sie nur noch radikaler."
Europa bleibt wachsam, wenn die Extremisten sich auf Ziele konzentrieren, die leicht attackiert werden können. Der Terrorkampf braucht deswegen eine neue Maßnahme. Das heißt, die Selbstentscheidung der arabischen Länder sollte respektiert werden. Es sollte den Ländern im Nahen Osten bei der wirtschaftlichen Entwicklung und Armutsbekämpfung geholfen und mehr Arbeitsplätze für Jugendliche geschaffen werden.
Europa steht immer noch vor der Terrorgefahr und braucht außer den entschlossenen Plänen einzelner Länder, eine intensivierte Zusammenarbeit.