Große Herausforderungen zwischen Nord- und Südkorea

(VOVworld) – Die Lage zwischen Nord- und Südkorea spitzt sich wieder zu, nachdem sich beide Länder erneut gegenseitig gedroht haben. Nach Meinungen von Experten sei die koreanische Halbinsel derzeit wie ein Pulverfass, das jederzeit explodieren könne.

 

Große Herausforderungen zwischen Nord- und Südkorea - ảnh 1
Staatschef Kim Jong-un bei den Soldaten. (Foto: dpa)

 

Die Eskalation der Lage zwischen Nord- und Südkorea begann mit der jährlichen Militärübung der USA und Südkoreas namens “Kernlösung”. Daran nehmen insgesamt 10.000 südkoreanische Soldaten und ungefähr 3500 US-Armeeangehörige teil. Nordkorea warf Südkorea vor, einen Krieg mit Unterstützung der USA gegen Nordkorea führen zu wollen. Zugleich starteten die USA und Südkorea ein weiteres Militärmanöver namens “Fohlen-Adler”, das zwei Monate dauern wird.

Nordkorea hatte daraufhin am Montag angekündigt, das Waffenstillstandsabkommen mit Südkorea aufzuheben. Laut der nordkoreanischen Zeitung Rodong Sinmun seien schwere nordkoreanische Waffen bereits in Stellung. Ferner schaltete Nordkorea die direkte telefonische Verbindung mit Südkorea ab. Während eines Besuches bei Armee-Einheiten an der Grenze zu Südkorea kündigte Staatschef  Kim Jong-un an, die südkoreanische Insel Baengnyeong dem Erdboden gleich machen zu wollen. Kim zufolge sei diese Insel im Fall eines Krieges das erste Angriffsziel Nordkoreas. Ferner rief er seine Soldaten zur Kampfbereitschaft auf.

Nord- und Südkorea haben bisher keinen Friedensvertrag abgeschlossen. Beide Länder stehen thereotisch noch im Kriegszustand. Daher sei die Ankündigung Nordkoreas über den Abbruch des Waffenstillstand sehr gefährlich, so Experten. Nach Ansicht der Vereinten Nationen bleibt der Waffenstillstand zwischen Nord- und Südkorea weiterhin in Kraft. UN-Sprecher Martin Nesirky sagte in New York, das Abkommen sei von der UN-Vollversammlung angenommen worden, und weder Nord- noch Südkorea könnten es einseitig aufheben. Die südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye versprach, jede Provokation  Nordkoreas zurückschlagen zu wollen. Südkorea wolle aber jede Verhandlungschance mit Nordkorea nutzen, so Park. Der Westen will trotzdem schäfere Sanktionen gegen Nordkorea einsetzen, darunter auch finanzielle Strafmaßnahmen. Ferner soll eine Kommission zur Menschenrechtsaufklärung in Nordkorea gegründet werden.

Experten zufolge habe Nordkorea deshalb eine so harte Haltung gegenüber Südkorea und den USA, da die Armee dem jungen Staatschef Kim Jong-un Treue zeigen wolle. Ferner wolle Nordkorea Entschlossenheit zeigen und den Gegner zum Nachgeben zwingen.

Was auf der koreanischen Halbinsel in der jüngsten Zeit passiert, ist einem Krieg sehr nahe. Gefährlich dabei ist vor allem, dass Atomwaffen eingesetzt werden könnten. Der Krieg ist für keine der beteiligten Parteien von Vorteil. Er könnte zu einem Domino-Effekt führen, der eine Aufrüstung in der Region zur Folge haben könnte.
Mehr zum Thema
Weiteres