Mossul steht vor der Gefahr einer humanitären Krise

(VOVworld) – Die Offensive der irakischen Armee mit der Unterstützung der USA zur Rückeroberung der Stadt Mossul hat am 17. Oktober begonnen. Sie befindet sich derzeit in der letzten hektischen Phase. Das Schicksal von mehr als einer Million Zivilisten in der Stadt ist ungewiss. Die Vereinten Nationen haben vor einer schlimmen humanitären Krise in dieser Region gewarnt.  

Mossul steht vor der Gefahr einer humanitären Krise - ảnh 1
Die Bewohner flüchten aus der Stadt Mossul. (Foto: Reuters)

Die Offensive zur Befreiung von Mossul, der letzten Hochburg des selbsternannten Islamischen Staates IS im Irak hat am 17. Oktober begonnen. Tausende irakische Soldaten und die kurdischen Milizen setzen sich für diese Offensive mit der Unterstützung der von den USA geleiteten Allianz ein. Das ist die größte Offensive im Irak seit dem Einsatz der US-Armee im Jahr 2003 in diesem Land.

Heftige und harte Gefechte

In den vergangenen zehn Tagen haben die irakischen Kräfte ihre Offensive in Mossul, vor allem an der Front im Osten, verstärkt. Bis heute wurden 90 umliegende Dörfer vom IS befreit. Die irakische Armee hat viele Gebiete im Osten von Mossul zurückerobert, die nur fünf bis sechs Kilometer von dieser strategisch wichtigen Stadt entfernt sind. Die kurdischen Kämpfer starteten ihren Angriff an der Front im Nordosten und die halbmilitärischen Kräfte setzten ihre Angriffe aus Richtung Westen fort, um die Flucht von IS-Kämpfern nach Syrien zu verhindern und die Stadt Mossul völlig abzusperren. Schätzungsweise gibt es derzeit nur noch 4000 bis 8000 IS-Kämpfer in Mossul.

Die Rückeroberung von Mossul ist eine Priorität beim Kampf gegen die Terrorgruppe IS und ein wichtiges Ziel der US-Regierung vor der Präsidentschaftswahl. Außerdem wird der Sieg der irakischen Armee und der Kurden die Macht des irakischen Premierministers Haider al-Abadi stärken, der derzeit von sunnitischen Gruppen im Parlament und den schiitischen Parteien stark kritisiert wird. Der Sieg in Mossul kann den Weg für eine stabile Phase im Irak nach einem langjährigen Konflikt ebnen.

Mossul steht vor der Gefahr einer humanitären Krise - ảnh 2
Die Allianztruppe marschiert nach Mossul. (Foto: Reuters)


Opfer sind Zivilisten

Die Stadt Mossul gilt als die letzte Hochburg des IS aus den vergangenen zwei Jahren. Wenn der IS diese letzte Hochburg verliert, wird der Traum von einem “Islamischen Staat” platzen. Deshalb hat der Islamische Staat IS offenbar Zivilisten aus der Umgebung von Mossul als menschliche Schutzschilde eingesetzt, um sich zu verteidigen. Für die Offensive in Mossul werden viele Schwierigkeiten prognostiziert. Laut der Statistik des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen UNHCR sind rund 7500 Menschen aus Mossul und der Umgebung geflüchtet. Mehr als eine Million Bewohner leben noch in der Stadt, vor allem in der Altstadt von Mossul mit ihren engen Straßen, die die Kampffahrzeuge der Armee nicht erreichen können. Die festsitzenden Familien in Mossul haben keine andere Wahl und müssen dort bleiben. Sie stehen vor der Gefahr von Schusswechseln und unwürdigen Lebensbedingungen. Der IS hat die Bewohner bedroht und ihnen verboten, aus der Stadt zu flüchten. Die Soldaten, Bomben und Schützengräben voll von Erdöl sowie die Bunker des IS verhindern die Bereitstellung von humanitärer Hilfe. Die UNO hat ferner Berichte über Hinrichtungen durch den IS in Mossul erhalten. Die irakischen Sicherheitskräfte haben vor Kurzem 70 Leichen von Zivilisten in einem Haus im Dorf Tuloul Naser gefunden.

Die humanitäre Krise in Mossul

Die internationalen Organisationen stehen vor zahlreichen Herausforderungen, um die humanitäre Krise zu lösen. UNHCR teilte mit, dass Zelte, Trinkwasser, Lebensmittel und Medikamente zur Verfügung gestellt werden. Aber einen passenden Platz zu finden, um die Flüchtlinge aufzunehmen, sei nicht einfach. Die massiven Angriffe der irakischen Armee verwirklichen schrittweise das Ziel, die IS-Gruppe zu verdrängen. Aber die entscheidende Schlacht kann nicht in ein paar Tagen beendet werden. Vor allem hat sich der IS entschlossen, bis zum Tod zu kämpfen. Vor diesem Hintergrund ist das Schicksal von mehr als einer Million Bewohner äußert ungewiss. Sie leiden täglich an den schlimmen Folgen des Konflikts. 

Mehr zum Thema
Weiteres