(VOVworld) – Htin Kyaw ist mit 360 Ja von insgesamt 652 Stimmen vom myanmarischen Parlament zum Präsidenten des Landes gewählt worden. Nach mehr als 50 Jahren unter Militärherrschaft steht nun Myanmar unter einer zivilen Regierung.
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Myanmars neuer Präsident Htin Kyaw. (Foto: AP/ vietnamplus.vn) |
Htin Kyaw ist Mitglied der Partei der Nationalen Liga für Demokratie, NLD und wurde am vergangenen Dienstag vom Parlament zum Präsidenten des Landes gewählt. Er wird voraussichtlich am 1. April vereidigt. Die NLD wird die Regierung bilden. Ihr stehen bereits die Posten des Präsidenten, Vizepräsidenten sowie die Minister zu. Htin Kyaw ist nun der erste Zivilpräsident von Myanmar seit 1960.
Hoffnungen für die Bevölkerung
Zuvor hatte Htin Kyaw am vergangenen Freitag im Unterhaus gegen seinen Kontrahenten Sai Mauk Kham von der militärnahen Regierungspartei, USDP des amtierenden Präsidenten Thein Sein gewonnen. Htin Kyaw ist enger Berater der oppositionellen Politikerin Suu Kyi. Experten zufolge wolle Htin Kyaw die Reformpolitik fortführen, die Infrastruktur in Myanmar ausbauen, der Korruption den Kampf ansagen und eine transparente Regierung bilden.
Viele Menschen in Myanmar schrieben in den sozialen Netzwerken „Willkommen Herr Präsident“ oder „ Wir lieben Paräsident Htin Kyaw“, als bekannt wurde, dass er die Wahlen gewonnen hatte. Viele wünschen sich, dass der Frieden zurückkehren werde und die Lebensbedingungen der Bevölkerung verbessert werden.
Viele Herausforderungen
Obwohl Htin Kyaw viel Unterstützung der Bevölkerung bekommt, steht die neue Regierung laut Experten vor vielen Herausforderungen. Die neue Regierung müsse den nationalen Konflikt entschärfen und die Solidarität zwischen den Volksparteien und dem Militär fördern. Laut der myanmarischen Verfassung spiele das Militär eine große Rolle. Es darf die drei wichtigen Minister für Verteidigung, Inneres und Grenzsicherheit ernennen. Gute Beziehungen zu den Generälen des Landes zu pflegen, will Htin Kyaw bestimmt in seiner Politik bevorzugen. Diese Beziehungen seien Voraussetzungen zur Lösung des nationalen Konflikts und für den Frieden sowie die Stabilität in Myanmar.
Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung sowie Förderung der Wirtschaftsentwicklung stehen als weitere Ziele der neuen Regierung. Htin Kyaw sagte nach seiner Wahl, dass er eine Regierung aufbauen wolle, die für die Interessen der Bevölkerung stehe. Genau dies wollen myanmarische Bürger. Myanmar ist eines der ärmsten Länder in Asien. Etwa 20 der insgesamt 60 Millionen Einwohner gelten als arm.
Fortsetzung der Reform
Myanmar wurde 1948 unabhängig und seit dem versank das südostasiatische Land in nationalen und politischen Konflikten. 2011 ergriff Präsident Thein Sein die Macht und führte wichtige Reformen ein. Das Land hat wichtige Wirtschaftserfolge erzielt. Zum ersten Mal seit der Unabhängigkeit erreichten im vergangenen Oktober die Regierung und acht der insgesamt 15 bewaffneten Volksgruppen eine landesweite Feuerpause.
Myanmarische Bürger hoffen, dass Htin Kyaw den Reformkurs fortsetzt. Präsident Thein Sein sagte, die Reform in Myanmar müsse fortgesetzt werden, egal welche Partei an die Macht komme. Reform sei der einzige Weg, der das Land zum Wohlstand führen und sein internationales Ansehen verbesseren könnte.