Neue Wende in den Beziehungen zwischen Frankreich und Kuba

(VOVworld) – Einen Monat nachdem die Verhandlungen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Kuba und der europäischen Union begonnen haben, hat der französische Außenminister Laurent Fabius am 12. April Kuba besucht. Der Besuch dauerte nur einige Tage, markiert aber eine neue lebendige Phase in den Beziehungen zwischen beiden Ländern.

 

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Der französische Außenminister Laurent Fabius in der französischen Botschaft in Havanna.
(Foto: AFP/VNA)

Der letzte Besuch eines französischen Außenministers in Kuba fand im Jahr 1983 statt. Wie andere EU-Mitgliedsländer hatte Frankreich seit 2003 die Beziehungen zu Kuba eingestellt. Während des jetzigen Besuchs haben beide Seiten die Kooperationsmöglichkeiten in Politik, Wirtschaft, Kultur und Bildung diskutiert.

Positive Ergebnisse in der bilateralen Zusammenarbeit

Durch den Kuba-Besuch des französischen Außenministers Laurent Fabius kann Paris eine wichtige Botschaft senden. Während der Treffen mit dem kubanischen Staatschef Raul Castro und dem kubanischen Außenminister Bruno Rodriguez lobte der französische Außenminister Laurent Fabius die Erneuerung in Kuba. Er würdigte ebenfalls die Rolle Kubas in den Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens, FARC, sowie die Beiträge Kubas zum Erfolg des Gipfeltreffens der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten, CELAC, im Januar in Havanna. Er erinnerte zudem an die Anstrengungen Frankreichs, die USA zur Aufhebung des Embargos gegen Kuba zu überzeugen.

Im Wirtschaftsbereich betonte Laurent Fabius, dass beide Länder in den Bereichen Energie, Tourismus und Landwirtschaft zusammenarbeiten könnten. Frankreich wird sich an der internationalen Tourismus-Messe in Havanna im Mai beteiligen.

Es ist vorteilhaft, sowohl für Kuba als auch für Frankreich, wenn sich beide Seiten gegenseitig annäherten. Laut Experten ist der Einfluss Frankreichs in den politischen und kulturellen Bereichen in den Nachbarländern Kubas noch beschränkt. Kuba hat eine besondere Position in der Region und treibt derzeit seine Wirtschaftsreformen voran. Die Verstärkung der Beziehungen zu Kuba kann Frankreich dabei helfen, seinen Einfluss, sowie die Zusammenarbeit in Politik und Wirtschaft mit der ganzen Region zu verbessern. Frankreich kann möglicherweise eine wichtigere Rolle spielen, um die Kooperation zwischen der EU und Kuba neu auszurichten.

Kuba will derzeit die Beziehungen zur EU, sowie zu ihren einzelnen Mitgliedsstaaten verbessern, um langsam den Einfluss durch das US-Embargo zu verringern.

Günstige Bedingungen für die Verhandlungen zwischen der EU und Kuba

Der Kuba-Besuch des französischen Außenministers Fabius beeinflusst ferner die Verhandlung zwischen der EU und Kuba, um ein Abkommen über den politischen Dialog und die Zusammenarbeit zu unterzeichnen. Im Vorfeld des Besuchs kündigte der französische Chefdiplomat an, Kuba könne alle Probleme mit Frankreich versöhnen. Frankreich ist einer der führenden Länder in Europa. Deshalb kann der Standpunkt Frankreichs als ein Teil des Standpunkts der EU bezeichnet werden.

In der Tat verbesserten sich die Beziehungen zwischen Kuba und der EU seit 2008 durch zahlreiche Dialoge in verschiedenen Bereichen. Im März 2014 war Kuba mit dem Vorschlag der EU einverstanden, die Verhandlung über ein neues Abkommen über die bilaterale politische Kooperation zu führen. Sollte diese Verhandlung bis 2015 erfolgreich sein, könnten beide Seiten Verhandlungen über die Abkommen für Handel und Investitionen aufnehmen. Deswegen kann der offizielle Besuch des französischen Chefdiplomaten in Kuba als ein neuer Schritt bezeichnet werden, um die Grundlage für die künftigen Verhandlungen zu schaffen.

Der erste Besuch des französischen Außenminsiters in Kuba seit 31 Jahren markiert eine neue Phase in den Beziehungen zwischen beiden Seiten. Das zeigt, dass nicht nur Frankreich, sondern auch die EU bereit ist, die Beziehungen zu Kuba zu verbessern. 

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