Beide Premierminister bei der Unterzeichnung des Kartenanhangs für Protokoll zur Grenzfestlegung zwischen Vietnam und Kambodscha. (Foto: Quang Hieu/VGP)

Vietnam und Kambodscha haben eine gemeinsame Grenze, die mehr als 1.200 Kilometer lang ist und durch zehn vietnamesische Provinzen und neun kambodschanische Provinzen läuft. Im vergangenen halben Jahrhundert haben beide Länder mehrere Verhandlungen durchgeführt und zahlreiche rechtliche Dokumente zur Anerkennung der Erfolge bei der Grenzlösung beider Staaten unterzeichnet. 

Bemühung um eine stabile und friedliche Grenze

Die Landgrenze zwischen Vietnam und Kambodscha ist im Vertrag zur Bestimmung der nationalen Grenze von 1985 und in einem ergänzten Vertrag von 2005 festgelegt worden. Seit 2006 sind beide Seiten entschlossen, den Verlauf der Landgrenze festzulegen. 2013 haben beide Länder zusätzliche Grenzsteine ergänzt, um die Richtung der Grenzlinie zu klären. Ende 2018 haben Vietnam und Kambodscha etwa 1045 Kilometer der Grenze festgelegt und mehr als 2000 Grenzsteine aufgestellt. Damit haben sie zirka 84 Prozent der Grenzarbeit erfüllt. Die restlichen 16 Prozent wollen beide Seiten im Sinn der aktiven Zusammenarbeit so bald wie möglich erledigen. Dies betonte Premierminister Nguyen Xuan Phuc bei der Unterzeichnung der Dokumente am vergangenen 5. Oktober:

„Die Spitzenpolitiker beider Länder werden weiter anordnen, die Grenzfestlegung auf Grundlage der gegenseitigen Verständigung und Verantwortung sowie des Respekts vor dem Völkerrecht fertigzustellen. Da die Arbeit mit der Landgrenze noch nicht völlig erfüllt wird, sollen die Verwaltung und Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit im Grenzgebiet gemäß dem Protokoll zur Grenzfestlegung und dem Vertrag von 2005 durchgeführt werden.“

Wichtige Erfolge

In den vergangenen vier Jahrzehnten haben Vietnam und Kambodscha sich darum bemüht, die Grenzfragen gemeinsam zu behandeln. Diese Bemühung hat wichtige Erfolge gebracht. Beide Seiten haben vor kurzem ein zusätzliches Abkommen und ein Protokoll zur Grenzziehung abgeschlossen. Dies war ein großes Ereignis in den Beziehungen beider Länder und gilt als ein historischer Meilenstein bei der Lösung der Landgrenze nach 36 Jahren von Verhandlungen. Dazu betonte der kambodschanische Premierminister Samdech Hun Sen:

„Die Unterzeichnung der zwei historischen Dokumente stellt einen wichtigen Fortschritt des Verlaufs zur Lösung der Grenzfrage beider Staaten dar. Dies ist zugleich die Anstrengung, die der vietnamesische Premierminister, ich und die zuständigen Behörden beider Seiten in den vergangenen 14 Jahren nach der Unterzeichnung des zusätzlichen Abkommens im Jahr 2005 gezeigt haben.“

Die Grenze und das Territorium sind heilige Frage jedes Landes und jedes Volkes. Dass eine Grenzlinie deutlich bestimmt und mit internationalen Rechtsdokumenten anerkannt wurde, soll günstige Bedingungen für die Verwaltung und Garantie der Verteidigung und Sicherheit im Grenzgebiet schaffen. Darüber hinaus soll sie zur sozialwirtschaftlichen Entwicklung beitragen und den Austausch sowie die freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen Vietnam und Kambodscha verstärken.