Pessimistische Vorhersagen für die Welt in diesem Jahr

(VOVWORLD) - An den Neujahrstagen wurden pessimistische Vorhersagen für die Welt zu den Themen Sicherheit, Klimawandel und Wirtschaftswachstum abgegeben. Dies zeigt, dass die globalen Veränderungen in den vergangenen Jahren große Auswirkungen auf die Welt verursacht haben. 
Pessimistische Vorhersagen für die Welt in diesem Jahr - ảnh 1WEF-Präsident Borge Brende. (Foto: AFP/VNA)
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat vor kurzem den Weltrisikobericht 2024 veröffentlicht. Es handelte sich um Risiken für Frieden, Stabilität und das globale Wirtschaftswachstum.

Künstliche Intelligenz wird als größtes Risiko betrachtet

Der Bericht, der in Zusammenarbeit mit der Zurich Insurance Group und Marsh McLennan erstellt wurde, stützt sich auf die Perspektiven von über 1.400 globalen Risikoexperten und führenden Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, die im September 2023 befragt wurden. Als größtes Risiko für dieses Jahr nennt der Bericht KI-generierte Falsch- und Desinformationen. Dazu die Geschäftsführerin des WEF, Saadia Zahidi:

„Ich denke, wir treten 2024 mit ziemlich pessimistischen Aussichten ein. Was die Gesamtaussichten für die nächsten zwei Jahre und die nächsten zehn Jahre betrifft, so sehen wir eine zunehmende Verschlechterung der Aussichten. Als größtes Risiko für die kommenden zwei Jahre nennt der Bericht Falsch- und Desinformation.“

WEF-Experten zufolge wirkt sich die KI nach und nach auf alle Bereiche des politischen und gesellschaftlichen Lebens in der Welt aus. In diesem Jahr werden fast drei Milliarden Menschen, was mehr als der Hälfte der erwachsenen Weltbevölkerung entspricht, an die Wahlurnen gerufen. Darunter befinden sich die USA, Russland, Indien und einige EU-Länder. Carolina Klint vom Risikoberatungsunternehmen Marsh McLennan zufolge könnten Falschinformationen und Deepfake-Videos mit Hilfe Künstlicher Intelligenz schnell produziert und verbreitet werden und so Wahlen entscheidend beeinflussen. Sie könnten dazu führen, dass die Legitimität gewählter Regierungen in Frage gestellt wird, was wiederum demokratische Prozesse bedroht und zu weiterer sozialer Polarisierung, zu Unruhen, Streiks oder sogar innerstaatlicher Gewalt führen könnte.

Neben der KI nannte das WEF extreme Wetterereignisse, gesellschaftliche Polarisierung, bewaffnete Konflikte, Cyberrisiken, Mangel an wirtschaftlichen Möglichkeiten, Inflation, unfreiwillige Migration, wirtschaftlichen Aufschwung und Verschmutzung als die zehn größten Risiken. Diese könnten den Frieden, die Stabilität und das Wirtschaftswachstum in der Welt beeinträchtigen.

Pessimistische Vorhersagen

Zuvor hatte die UNO am 4. Januar ihren Bericht „World Economic Situation and Prospects 2024” veröffentlicht. Der schwächelnde Welthandel, hohe Kreditkosten, hohe Staatsverschuldung und zunehmende geopolitische Spannungen gefährden dem Bericht zufolge das globale Wachstum. Das globale Wirtschaftswachstum werde sich voraussichtlich von geschätzten 2,7 Prozent im Jahr 2023 auf 2,4 Prozent im Jahr 2024 abschwächen. Das Wachstum der weltweit führenden Volkswirtschaften wie die USA, China, die EU und Japan wird sich den Prognosen zufolge in diesem Jahr verlangsamen. Die kurzfristigen Wachstumsaussichten für viele Entwicklungsländer, insbesondere in Ost- und Westasien, Lateinamerika und der Karibik, werden sich ebenfalls aufgrund der angespannten finanziellen Bedingungen, des schrumpfenden fiskalischen Spielraums und der schleppenden Auslandsnachfrage verschlechtern.

Auch die Weltbank prognostizierte am 9. Januar, dass sich das globale Wirtschaftswachstum in diesem Jahr verlangsamen wird. Dazu Vizechefökonom der Weltbank, Ayhan Kose:

„Die Weltwirtschaft hat sich trotz aufeinanderfolgender Schocks als relativ widerstandsfähig erwiesen, doch die globale Wachstumsverlangsamung hält an. Dieses Jahr wird die Wachstumsrate das dritte Jahr in Folge sinken. Wir prognostizieren für 2024 ein globales Wachstum von nur 2,4 Prozent.“

Laut der Weltbank wäre das Wachstum von 2,4 Prozent für 2024 das schlechteste Ergebnis seit der Finanzkrise 2009, wenn man die pandemiebedingte Abschwächung im Jahr 2020 ausklammert. Ende 2024 werde es den Menschen in 40 Prozent der armen Länder schlechter als vor der Pandemie gehen. 

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