Präsidentschaftswahl in Indonesien: Spannendes Rennen zwischen Kadidaten

(VOVworld) – Am Mittwoch wird die indonesische Wählerschaft über einen Nachfolger des Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono abstimmen. Das Rennen der diesmaligen Präsidentschaftswahl findet zwischen dem Gouverneur der Hauptstadt Jakarta, Joko Widodo, und dem Ex-General Prabowo Subianto statt. Angesichts der gleichen Unterstützungsrate für beide Kandidaten, unterschiedlichen Wahlkampf-Richtlinien und der Wichtigkeit dieser Wahl, ist es schwer zu erraten, wer der neue Präsident dieses Landes wird.



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Der Gouverneur der Hauptstadt Jakarta, Joko Widodo (r.) und der Ex-General Prabowo Subianto. (Foto: Reuters/baodanang.vn)


Rund 190 Millionen indonesische Wahlberechtigte werden am Mittwoch aufgerufen, ihre Stimmen in rund 487 Wahllokalen zu geben. In der vergangenen Woche gaben zwei Millionen der im Ausland lebenden Indonesier in diplomatischen Vertretungsbüros Indonesiens ihre Stimme ab.

Der Wahlkampf zwischen Widodo und Subianto wird als Hauptrennen zwischen Reform und Aufrechterhaltung der derzeitigen Situation gesehen. Doktor Alexander Arifianto aus dem Forschungsinstitut für Südostasien in Singapur sagte, die diesmalige Wahl sei von großer Bedeutung. Die indonesische Bevölkerung übt Druck auf seine Regierung aus, sie soll das seit 50 Jahren existierende politische System reformieren. Dem politischen Analytiker in Jakarta, Paul Rowland zufolge wird die Wahl darüber entscheiden, ob Indonesien sich voran oder zurück entwickelt.

Fast gleiche Unterstützungsrate

Die diesmalige Präsidentschaftswahl in Indonesien wird spannend. Nach der vor der Wahl bekannt gegebene Umfrage ist die Unterstützungsrate für beide Kandidaten fast gleich. Deswegen konzentrieren sich die beide Kandidaten auf die Wähler, die sich noch nicht entschieden haben. Die Zahl solcher liegt bei rund 20 Prozent der gesamten Wahlberechtigten dieses Landes.

Beobachtern zufolge tragen die Wähler in der ländlichen Region auf der Insel Java eine entscheidende Rolle bei der Präsidentschaftswahl in diesem Land bei. Dies ist der Aufenthaltsort von 40 Prozent der indonesischen Bevölkerung. Um einen klaren Sieg zu erzielen, sollen sich die Kandidaten volksnahe zeigen und auch den geringverdienenden Arbeitern und Bauern große Aufmerksamkeit schenken. Denn die Hälfte der Einwohner auf Java beschäftigt sich mit der Landwirtschaft.

In seiner Wahlkampf-Richtlinie versprach Joko Widdo, Indonesien den Durchbruch zu bringen und Änderungen durchzuführen, beispielsweise in der Landwirtschaft oder eine kostenlose Gesundheitspflege für arme Menschen zu ermöglichen. Währenddessen versprach Subianto, die soziale Fürsorge, die Gewährleistung der grundsätzlichen Menschenrechte und das Aufbauen einer “Wirtschaft für das Volk” mit der Verzehnfachung der Haushaltsausgabe für die Landwirtschaft.

Große Herausforderungen für einen neuen Präsidenten

Der Sieger bei der diesmaligen Präsidentschaftswahl stehen zahlreiche Herausforderungen im Land mit der vierthöchsten Einwohnerzahl weltweit bevor.

Korruptionsbekämpfung und Gleichberechtigung sind die ersten Aufgaben, die die neue Regierung erfüllen muss. Laut der Antikorruptionsorganisation Transparency International nimmt Indonesien den 114. Platz von 177 Ländern ein, die sich an der Umfrage über Korruption beteiligten. Der Bericht über die globale Wettbewerbsfähigkeit des Weltwirtschaftsforums zeigte, dass die Korruption ein Element zur Verhinderung der Geschäfte in diesem Land sei.

Die Wirtschaftsreform ist auch eine Herausforderung für die Regierung. Wirtschaftsexperte Aldian Taloputra des Aktienunternehmens Mandiri Sekuritas in Jakarta ist der Ansicht, dass der nächste indonesische Präsident in seiner Amtszeit von 2014 bis 2019 eine Entwicklungswirtschaft mit dem langsamsten Tempo seit dem Jahr 2009 erleben werde. Die Aufwertung der indonesischen Rupiah im Vergleich zum US-Dollar senkt um 20 Prozent. Außerdem steigen die Preise von Kraftstoff und Energie, sowie die Kosten für den Import von Gas, Öl und Nahrungsmittel stark.

Die Armutsbekämpfung ist weitere Herausforderung. Der Weltbank zufolge vergrößert sich der Abstand zwischen Arm und Reich in Indonesien. Der Indonesiens Gini-Koeffizient, der ein Index über Einkommensungleichheit ist, ist von 2005 bis 2012 von 0,35 auf 0,41 Punkte gestiegen. Statistiken des statistischen Bundesamts Indonesiens zeigten, dass 11,5 Prozent der indonesischen Bevölkerungszahl zur armen Bevölkerungsschicht gehören.

Die Präsidentschaftswahl am Mittwoch spielt für den weiteren Verlauf bei der Entwicklung des weltweit größten islamischen Staates im 21. Jahrhundert eine sehr wichtige Rolle. Es wird nicht einfach für die 190 Millionen Wahlberechtigten, seine Entscheidung dem würdigen Kandidaten zu geben.

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