Prioritäten der Vereinten Nationen im Jahr 2023

(VOVWORLD) - Die 77. UN-Vollversammlung hat am Montag in New York über die wichtigsten Aufgaben im Jahr 2023 diskutiert. Auf der Sitzung betonte UN-Generalsekretär, Antonio Guterres, die Prioritäten dieser weltweit größten multilateralen Organisation in diesem Jahr. Er rief zugleich die Länder auf, den Frieden in den Mittelpunkt ihrer Worte und Taten zu stellen, um eine nachhaltigere Welt aufzubauen. 
Prioritäten der Vereinten Nationen im Jahr 2023 - ảnh 1Der Leiter der vietnamesischen Delegation bei der UNO, Botschafter Dang Hoang Giang, redet in der Sitzung der UN-Vollversammlung. (Foto: VOV-Washington)

Die Sitzung der 77. UN-Vollversammlung findet vor dem Hintergrund statt, dass die Welt vor beispiellosen Herausforderungen und Risiken steht. 

Die Welt hat sich stark verändert

Die Welt hat sich im Jahr 2022 stark verändert. Die Weltwirtschaft war von den anhaltenden Folgen der Covid-19-Epidemie schwer betroffen und verschlimmerte sich durch eine Reihe von Konflikten in vielen Orten der Welt. In diesem Jahr bleibt das Konfliktpotenzial in allen Regionen der Welt immer noch kompliziert. 

Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ist mit komplizierten Entwicklungen in sein zweites Jahr eingetreten. Die Chancen auf eine friedliche Lösung für diesen Konflikt rücken noch in immer weitere Ferne. In Palästina und Israel steckt die Zwei-Staaten-Lösung auch in einer Sackgasse. In Afghanistan ereignen sich blutige Terroranschläge regelmäßig. Inzwischen findet in vielen Regionen der Kampf gegen Armut, Klimakrise, Gewalt und Ungleichheit in der wirtschaftlichen Entwicklung statt. Hunderte Millionen Menschen mussten wegen Gewalt, Waldbrände, Dürre und Armut ihre Heimat verlassen. 

In einigen Regionen in Asien ist die Lage eskaliert, weil neue Präzedenzfälle durch die militärischen Aktivitäten rund um die Meerenge von Taiwan (China) oder das Nuklearprogramm und den Langstreckenraketentest Nordkoreas geschaffen wurden. Auch die Spannungen zwischen den USA und China haben sich nicht entspannt.

In Bezug auf die Klimakrise steht die Welt vor dem Risiko, dass sich die Temperatur der Erde um 1,5 Grad Celsius erhöht und auf einen unerwünschten Anstieg von 2,8 Grad Celsius zusteuert. Angesichts der hohen Inflation, der Lieferkettenunterbrechung, steigender Energiepreise, des Risikos einer wirtschaftlichen Rezession und der Bedrohung durch Nahrungsmittelunsicherheit fordern Herausforderungen gegen alle aktuelle internationale Rahmenbedingungen und Institutionen heraus. Deshalb stehen die Vereinten Nationen vor schwierigen Aufgaben, um Konflikte zu reduzieren und ein besseres Leben für alle Menschen zu gewährleisten.

Der Frieden soll im Mittelpunkt von Worten und Taten stehen

Laut UN-Generalsekretär, Antonio Guterres, ist es jetzt eine Gelegenheit für die Welt, gemeinsam aufzuwachen und zu handeln. Die Länder sollten sich erneut verpflichten, die UN-Charta einzuhalten, Menschenrechte und Menschenwürde an erste Stelle zu setzen. Die Präventionsmaßnahmen sollten zugleich in allen Worten und Taten ergriffen werden, so Guterres. 

In Bezug auf das globale Finanzsystem rief Guterres die Nationen auf, neue Verpflichtungen einzugehen, die die dringenden Bedürfnisse der Entwicklungsländer berücksichtigen. Außerdem sei eine neue Schuldenstruktur erforderlich. Dementsprechend seien Schuldenerlass und Schuldenumstrukturierung für benachteiligte Länder, einschließlich Länder mit mittlerem Einkommen, notwendig. Die Reduzierung der Treibhausgasemissionen und das Erreichen eines ökologischen Gleichgewichts innerhalb dieses Jahrzehnts sind auch in diesem Jahr Prioritäten. 

Das Jahr 2023 wird für die Vereinten Nationen ein Jahr voller Schwierigkeiten und Herausforderungen sein. Laut dem UNO-Chef sind die vielen Lehren aus der vergangenen Zeit auch eine Gelegenheit für die internationale Gemeinschaft im Allgemeinen und die Vereinten Nationen im Besonderen, den Aufbau einer gerechteren Welt und einer Gesellschaft zu fördern, in der große Themen wie Bildung, Beschäftigung, nachhaltige Entwicklung und Sozialfürsorge auf Prinzipien der Gleichberechtigung basieren. 

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