Der 8. März, der offiziell 1975 von der UNO als Internationaler Frauentag gewürdigt wurde, ist eine Gelegenheit für die Welt, große Beiträge der Frauen zu ehren und die Mühen zur Geschlechtergleichheit zu fördern.
Wichtige Beiträge der Frauen
Nach einem Bericht der Ratingagentur Moody’s 2023 lag der Frauenanteil in Führungspositionen im mittleren Management und in leitenden Positionen weltweit bei etwa 23 Prozent. In einigen Bereichen wie Gesundheitswesen, Sozialarbeit und Bildungswesen lag diese Quote bei 67 Prozent. Dem Bericht zufolge ist der Frauenanteil in Führungspositionen in den USA in den vergangenen zehn Jahren auf 40 Prozent gestiegen. Große Volkswirtschaften in Europa wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien verzeichnen ähnliche Quoten. Auch in Japan, wo Männer die Unternehmen dominieren, hat sich der Frauenanteil in Führungspositionen verbessert, von mehr als 10 Prozent im Jahr 2010 auf über 14 Prozent im Jahr 2019.
Der Bericht der Ratingagentur Moody’s sieht allerdings vor, dass Fortschritte bei der Verringerung der Kluft zwischen Männern und Frauen noch nicht dem Potenzial der Frauen entsprechen. Die Weltwirtschaft könnte 7.000 Milliarden US-Dollar von der Überwindung des Geschlechtergefälles in Beschäftigung und Management profitieren. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ist auch der Meinung. Laut einem FAO-Bericht im vergangenen Jahr kann die Überwindung des Geschlechtergefälles in der Ernährung und Landwirtschaft der globalen Wirtschaft fast 1.000 Milliarden US-Dollar bringen. In ihrem jüngsten Jahresbericht über Frauen, Geschäft und Gesetze analysierte die Weltbank, dass die Beseitigung der geschlechtsspezifischen Unterschiede in Beschäftigung und Unternehmertum im kommenden Jahrzehnt das globale Bruttoinlandsprodukt um mehr als 20 Prozent steigern könnte.
Frauen spielen nicht nur eine bedeutende Rolle bei der Wirtschaft, sondern beteiligen sich auch an politischen Prozessen auf nationaler und internationaler Ebene. Sie tragen ebenfalls zur Förderung der Dialoge und zur Aufrechterhaltung des Friedens in der Welt bei. Dazu der Untergeneralsekretär für Friedenseinsätze, Jean-Pierre Lacroix:
„Es ist äußerst wichtig, mehr Frauen im Einsatz zu haben und ihnen mehr Macht bei Missionen zur Friedenssicherung zu geben. Denn ohne Frauen ist es unmöglich, einen nachhaltigen Frieden zu schaffen. Deswegen haben wir die Pflicht, für die Gleichberechtigung der Geschlechter zu sorgen.“
Zahlreiche Herausforderungen gegenüber der Geschlechtergleichheit
Obwohl sich das Bewusstsein über die wichtige Rolle der Frauen in den vergangenen Jahren verbessert hat, begegnen die Frauen derzeit zahlreichen Herausforderungen bei der Suche nach Chancen und angemessenen Positionen in der Gesellschaft. Der Bericht der Ratingagentur Moody’s 2023 zeigt den Trend: je höher die Führungsebene, desto geringer ist der Frauenanteil. In einigen Bereichen, die als Treiber für globales Wirtschaftswachstum in der Zukunft bezeichnet werden, wie beispielsweise Technologie und digitale Wirtschaft, ist der Frauenanteil noch niedrig.
Aufgrund der neuen globalen Herausforderungen müssen die Frauen eine größere Rolle in der Wissenschaft und Technologie spielen. In diesem Bereich wird die Kluft zwischen den Geschlechtern allerdings noch nicht wesentlich verringert. In seiner Ansprache auf der Versammlung zum Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft sagt der Präsident der UN-Vollversammlung, Dennis Francis:
„Nach Statistiken der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur sind nur 33 Prozent der Forscher weltweit Frauen. Diese erschreckend niedrige Zahl ist identisch mit dem Einkommensgefälle in den Bereichen Naturwissenschaft, Technologie, Ingenieurwissenschaften und Mathematik (STEM), in denen Frauen etwa 33 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen.“
Um dieses Problem zu lösen, rief die UNO zur Gleichberechtigung der Geschlechter in der Wissenschaft auf. Nur durch die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Mädchen an wissenschaftlicher Entdeckung und Innovationen kann sichergestellt werden, dass man nachhaltig auf globale Herausforderungen reagieren kann.