(VOVWORLD) - Mit der Unterstützung von mehr als 76 Prozent hat Wladimir Putin die absolute Mehrheit bei der Präsidentschaftswahl am 18. März in Russland gewonnen. Dieses Ergebnis zeigt das Vertrauen der Russen in Putin. Trotz des überzeugenden Sieges sind die Aufgaben bei der Leitung des Landes durch Putin in der kommenden Amtszeit nicht einfach, weil er persönlich eine Welt mit zahlreichen anti-russischen Kräften eingeräumt hat.
Wladimir Putin wurde im Jahr 2018 wieder zum russischen Präsident gewählt. (Foto: Variety) |
Mit mehr als 76 Prozent der Stimmen ist Wladimir Putin wieder zum russischen Präsidenten gewählt worden. Das ist das höchste Wahlergebnis für Putin in allen Präsidentschaftswahlen der vergangenen Jahre. Die hohe Zustimmungsrate der Russen beweist auch die hohen Erwartungen an Putin, dass er Russland durch die wirtschaftlichen und diplomatischen Herausforderungen in der Zukunft führen kann.
Russland nach drei Amtszeiten von Wladimir Putin
Nachdem Putin im Jahr 2000 zum ersten Mal zum russischen Präsidenten gewählt wurde, wurde Russland bis heute langsam in seine Position als eine der Großmächte der Welt gerückt. Präsident Putin hat Russland auf spektakuläre Art wieder zu einem der mächtigsten Länder der Welt gemacht und den Russen Stolz gegeben sowie ihr Vertrauen gefördert. Er hat das Land durch zahlreiche Schwierigkeiten angesichts der westlichen Sanktionen geleitet und die Anti-Terror-Offensive in Syrien geführt. Damit wurde die militärische Stärke Russlands intensiviert und der russische Einfluss in den strategischen Gebieten wie Mittelasien und dem Nahen Osten wieder belebt. Unter der Obhut von Putin kehrte Russland zur politischen Weltbühne zurück. Es verfügt über eine vom Staat wie auch von Privaten getragene Wirtschaft, die dem Land dabei helfen konnte, die Finanzkrise im Jahr 2008 und die westlichen Sanktionen zu bewältigen. Das Bruttoinlandprodukt Russlands wurde in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt. Die Mindestlöhne und die Rente wurden erhöht sowie die Infrastruktur verbessert.
Präsident Putin und hochrangige Funktionären in der russischen Armee beim Besuch in der Akademie für strategische Rakete im Jahr 2017. (Foto: RIA Novosti) |
Zahlreiche Herausforderungen
Trotz der großen Erfolge steht Russland noch vor zahlreichen sozialwirtschaftlichen Fragen. Die russische Wirtschaft erreicht ein Wachstum von 1,5 Prozent im Jahr 2017. Aber dieses Wachstum ist noch viel niedriger als der weltweite Durchschnitt von 3 Prozent. Russland hängt noch stark vom Verkauf des Erdöls ab. Rund 20 Millionen Einwohner, etwa 14 Prozent der russischen Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. In seiner Rede vor dem Parlament im März bekräftigte Präsident Putin, der Wohlstand der Bürger und das hohe Einkommen der russischen Familien seien Hauptfaktor für die Entwicklung. Dafür sollte Russland einen entschlossenen Durchbruch erreichen, sagte er.
Korruption ist eine „Krankheit“, die von der Regierung Putin „besondere“ Medikamente erfordert. Der Transparency International e.V hat Russland auf die Liste der 45 Länder gesetzt, die die höchsten Korruptionsraten haben. Russland hat bislang noch kein attraktives Investitionsumfeld. Das russische Wirtschaftsmodell hängt stark vom Preis des Erdöls ab, der als Impuls für das Wirtschaftswachstum in den zwei vergangenen Amtszeiten von Putin bezeichnet wurde. Wenn der Ölpreis gesunken ist, wird die russische Wirtschaft ebenfalls belastet. Deshalb ist die Investition in eine Wirtschaft auf der Basis von Wissenschaft und Technologie die Richtlinie, die von Putin am 1. März in seiner nationalen Botschaft 2018 erwähnt wurde. Er rief außerdem zu einem kreativen Umfeld in allen Bereichen für Russen auf.
Ferner ist der Druck der internationalen Öffentlichkeit eine Frage, die Putin klären muss. Die 4. Amtszeit von Putin befindet sich in den spannungsreichen Beziehungen zwischen Russland und den USA sowie den europäischen Ländern. Die Spannungen sind vor der russischen Präsidentschaftswahl angesichts des vergifteten russischen Ex-Spions in Großbritannien sogar eskaliert. In seiner dritten Amtszeit musste Putin das Land durch die Sanktionen der westlichen Länder leiten, die wegen der Annexion der Krim durch Russland verhängt wurden. Der militärische Einsatz Russlands in Syrien führte zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Russland und den USA in Syrien. Außerdem lässt der Verdacht auf die russische Einmischung in die US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2016 die Beziehungen zwischen Washington und Moskau auf den tiefsten Stand seit dem kalten Krieg sinken. Russland soll bereit sein, gegen die Herausforderungen der Sicherheit zu kämpfen.
In seiner 4. Amtszeit wird Putin weiterhin ein „Kapitän“ sein, der die zwölf Aufgaben in seiner nationalen Botschaft am 1. März zu erfüllen soll, um Russland auf einen stetigen Entwicklungsweg zu führen. Die Erfolge auf diesem Weg Russlands in die Zukunft werden das Resultat der heutigen Auswahl der Russen sein.