Russland und der Westen in Strudel der Spannungen

(VOVWORLD) - Die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen sind derzeit angespannt.
Russland und der Westen in Strudel der Spannungen - ảnh 1 Russlands Präsident Wladimir Putin (l.) und sein amerikanischer Amtskollege Donald Trump.

 Mehrere Länder in Europa und in Nordamerika wiesen fast zeitgleich russische Diplomaten aus ihrem Land aus. Diese Ausweisung ist wie ein Stich, der noch tiefer in die Wunde der bilateralen Beziehungen greift.

Die USA und mehrere EU-Länder haben jüngst mehr als 110 russische Diplomaten aus ihren Ländern ausgewiesen. Sie folgten der Entscheidung von Großbritannien, die vorher 23 russische Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärten und das Land verlassen mussten. Grund dafür sei die Vergiftung des russischen Ex-Spions Sergei Skripal und dessen Tochter vor mehr als drei Wochen in Großbritannien. London warf Moskau vor, für die Vergiftung verantwortlich zu sein.

Der Westen folgt Großbritannien

Die USA schlossen das russische Generalkonsulat in Seattle und wiesen 60 russische Diplomaten aus. Für viele Experten war das eine Überraschung, da die US-Regierung vorher positive Aktionen zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen zeigten.

Sofort folgten andere Länder, meist in Europa und Mitglieder der Nato fast zeitgleich und fast mit der gleichen Begründung. Diese Aktion ist wie ein schwerer Diplomatie-Krieg zwischen dem Westen und Russland nach dem Kalten Krieg.

Großbritannien begrüßte diese Entscheidung der Länder und sagte, dies sei eine starke Botschaft an Moskau, dass sie Russland nicht verzeihen, dass das Land weiter die internationalen Gesetze ignoriert habe.

Das russiche Außenministerium warf den Ländern vor, sich blind an die Seite Großbritanniens zu stellen. London konnte bisher noch keine Beweise vorbringen, dass Russland für den Giftanschlag in Großbritannien verantwortlich ist. Die Ausweisung der russischen Diplomaten sei falsch und eine Provokation, die die internationalen Beziehungen schädige und die Ermittlung erschwere. Einige Länder wie Österreich und die Türkei folgten London nicht. Der Vorsitzende der italienischen Partei Lega Nord, Matteo Savini sagte, die Ausweisung der russischen Diplomaten und die Fortsetzung der Sanktionen gegen Russland könnten die Probleme nicht lösen, eher die Lage noch verschärfen.

Meinungsunterschiede spitzen sich zu

Der britischen Premierministerin Theresa May zufolge sei die Ausweisung die Solidarität und eine Botschaft der Länder an Russland, dass es internationale Gesetze nicht ignorieren dürfte. Paradoxerweise konnten Großbriannien und andere West-Länder bislang keine objektiven Beweise vorbringen aber eine Zusammenarbeit mit Russland zur Aufklärung des Giftanschlags wollten sie vermeiden. Der Westen will keine Fakten und Abläufe der Vergiftung vorlegen. Er will sie vielleicht für eine antirussische Kampagne langfristig nutzen.

Die überraschende Solidarität der USA, der EU und Großbritannien kam erst nach den Präsidentschaftswahlen in Russland. Putin wurde für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Der Giftanschlag sei eine Zuspitzung der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen seit Jahrzehnten. Der Westen will nicht dulden, dass Russland stark ist, wie es jüngst bei der Lösung der Weltprobleme zeigte. Russland sei ein Dorn im Auge des Westens. Das Land verstärkte zuletzt seine Aktionen, die das gemeinsame Interesse des Westens schädigen. Russland kommt wieder zu seiner Macht und schwächt damit den Einfluss des Westens im Weltgeschehen. Die Antwort Russlands folgt richtigerweise, dass westliche Diplomaten das Land verlassen müssen. Fakt ist, dass Russland und der Westen derzeit einen umfassenden Diplomatie-Krieg führen.

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