(VOVWORLD) - Der 20. Shangri-La-Dialog ist am Sonntag im Hotel Shangri-La in Singapur zu Ende gegangen. Im Mittelpunkt standen die Sicherheitsfragen in der Welt und ihre Auswirkungen auf Asien. Dadurch wollten die Teilnehmer Vertrauen aufbauen und bei der Bewältigung der Herausforderungen zusammenarbeiten.
Die Teilnehmer beim Shangri-La-Dialog in Singapur. (Foto: IISS) |
In den vergangenen Jahren war der Shangri-La-Dialog ein offenes und neutrales Forum für alle Seiten, um ihre Standpunkte über wichtige Fragen in Sicherheit und Verteidigung in der Asien-Pazifik-Region zum Ausdruck zu bringen. In diesem Jahr nahmen 500 Delegierte an der Tagung mit sieben Plenarsitzungen, sechs Diskussionen und zahlreichen Treffen teil. Dies zeigte die immer höhere Aufmerksamkeit der Welt für den Dialog. Allerdings war es ein Beweis dafür, dass die regionale Sicherheitslage vor zahlreichen Herausforderungen wie beispielsweise Konkurrenz zwischen den Großmächten, der Militäreinsatz und territoriale Streitigkeiten steht.
Shangri-La-Dialog hebt die kollektive Verantwortung und das Völkerrecht hervor
Im Mittelpunkt des diesmaligen Shangri-La-Dialogs standen der Aufbau des Vertrauens und die Rolle der Großmächte in der Region. Andere Themen waren die kollektive Verantwortung und das Völkerrecht bei Risiko- und Wettbewerbskontrolle. Zahlreiche Teilnehmer waren der Meinung, Brennpunkte wie die Ukraine, Nordkorea und der Südsudan zeigten, dass die einseitige Handlung das Vertrauen der Länder in das Völkerrecht und die internationalen Beziehungen belastet. Dadurch könnten die Stabilität und die Sicherheit nicht nur in Asien-Pazifik-Region, sondern auch in der Welt gestört werden. In seiner Rede sagte der australische Premierminister Anthony Albanese, mit dem Bewusstsein über den Aufbau des Friedens, der Sicherheit und der Stabilität in der Region hebe der Shangri-La-Dialog die Werte der offenen und konstruktiven Diskussionen hervor. Der Schutz des Friedens und der Sicherheit sei eine Aufgabe, die kein Staat allein übernehmen könnte, weil der Wohlstand in der Region immer durch die Kooperation gefördert werde. Laut dem australischen Regierungschef Anthony Albanese kann die Stabilität im Asien-Pazifik-Raum nur durch kollektive Verantwortung gewährleistet werden.
Die kanadische Verteidigungsministerin Anita Anand betonte, Kanada suche immer nach Kooperation. Die Indopazifik-Strategie sei zwar ein politisches Dokument, aber der Aufbau einer sicheren und stabilen Region brauche konkrete Beiträge.
Beim Sicherheitsgipfel in Shangri-La betonte der Hohe Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik der EU, Josep Borrell, es gebe keine anderen Maßnahmen außer der verstärkten Zusammenarbeit, um die Herausforderungen der Welt zusammen zu lösen.
Förderung der gemeinsamen Vision der Region
Der Lichtpunkt beim diesmaligen sicherheitspolitischen Forum ist die Diskussion über die Rolle der USA im Indopazifik. Dabei betonte der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, die USA würden sich für einen "freien, offenen und sicheren Indopazifik" einsetzen. Alle einseitigen Handlungen, die die Ordnung in diesem Raum ändern wolle, seien inakzeptabel. Die USA und andere Partnerländer würden die gemeinsame Vision der Region fördern.
Die Beziehungen zwischen den USA und China waren auch ein wichtiges Thema auf dem diesmaligen Sicherheitsforum. Obwohl US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und der chinesische Verteidigungsminister Jing Jianfeng unterschiedliche Aspekte über den Frieden, die Stabilität und Sicherheit in der Asien-Pazifik-Region gegeben haben, wollten beide Seiten laut Meinungen der Experten keinen neuen kalten Krieg führen.
Der Shangri-La-Dialog wird seit 2002 organisiert. In den vergangenen Jahren hat er ein offenes und neutrales Forum angeboten, um über die wichtigen Fragen in Verteidigung und Sicherheit im Asien-Pazifik-Raum zu diskutieren. Shangri-La-Dialog gilt als eines der führenden Foren über Sicherheitsdialog in der Region und in der Welt.