Territoriale Integrität Vietnams auf Inselgruppen Hoang Sa und Truong Sa aus Sicht des Völkerrechts

(VOVworld) – Die vietnamesische und ausländische Öffentlichkeit sind empört über die Verletzung der vietnamesischen Souveränität durch China. China hat seit Anfang des Monats seine Bohrinsel Haiyang 981 in der ausschließlichen Wirtschaftszone Vietnams im Ostmeer verankert. Anstatt die UN-Seerechtskonvention von 1982 einzuhalten, hat China gewalttätige Aktionen auf dem Meer durchgeführt und Vietnam vorgeworfen, provokativ zu sein.


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Auf der Landkarte von Homann Heirs von 1744 wurde die Hoang Sa-Inselgruppe zu Vietnam bemerkt.

 

Die Lösungen für territoriale Streitigkeiten auf der Welt beruhen meistens auf Grundlagen der tatsächlichen Herrschaft und der friedlichen Ausübung der Staatsgewalt in einem Gebiet.

Tatsächliche Herrschaft – wichtigste Grundlage für territoriale Integrität

Im Jahr 1885 kamen Vertreter 13 europäischer Länder und Amerika in Berlin zusammen, um über das künftige Vorgehen dieser Staaten in Afrika zu diskutieren. Es wurde festgelegt, dass jede Macht das Recht auf den Besitz eines Territoriums hat, welches auch als tatsächlicher Besitz angesehen wurde. Es war eine Konvention über den Besitz der Teilnehmer und ihre legitime Gewalt über ein Territorium. 1888 erkannte das internationale Rechtsinstitut Lausanne diesen Grundsatz an und es gewann an Bedeutung und verbreitete sich auf der Welt. Viele Länder erkannten ihn an. Derzeit gibt es auf der Welt kein unbeanspruchtes Gebiet mehr. Trotzdem findet der Grundsatz immer noch praktische Anwendung bei der internationalen Gerichtsbarkeit.

Beim Streit um die Inselgruppen Minpuier und Ecrehous im Jahr 1950 zwischen Frankreich und Großbritannien entschied das Gericht sich für Großbritannien. Großbritannien konnte dem Gericht seine Gewalt seit mehreren Jahrhunderten über die Inselgruppen sowie seine direkte Herrschaft auf ihnen beweisen. Ein anderes Beispiel ist die Clipperton-Insel, ein Korallenriff im Pazifischen Ozean, etwa 500 Seemeilen südwestlich von Mexiko. Die Mexikaner waren mit Unterbrechungen seit 1892 auf der Insel. Nach dem 2. Weltkrieg kamen die Franzosen und errichteten einen Wetterturm und verwalteten seither die Insel. Die Insel liegt etwa 10.000 Seemeilen von Frankreich entfernt. Trotzdem gehört die Insel Frankreich, da das Gericht der Meinung war, dass Frankreich als erstes Land seinen Besitz auf die Insel untermauert hatte.

Vietnam ist ein Küstenland. Ihm gehören große Seegebiete einschließlich mehrere Inseln sowie Inselgruppen, darunter die beiden Inselgruppen Hoang Sa und Truong Sa. Vietnam ist das erste Land, das die beiden Inselgruppen entdeckt und sie friedlich und ununterbrochen seit dem 17. Jahrhundert besitzt. Vietnam hat seine territoriale Integrität auf diesen beiden Inselgruppen nie aufgegeben. Auch nicht 1974, als China die Hoang Sa-Inselgruppe mit Gewalt annektierte.

Einschlägige historische und juristische Beweise

Vietnam hat die Hoang Sa-und Truong Sa-Inselgruppen friedlich in Besitz genommen und seine territoriale Integrität dort über Jahre ausgeübt. Die vietnamesische Nguyen-Dynastie bildete Anfang des 19. Jahrhunderts die „Hoang Sa-Marinetruppe“ und die „Bac Hai-Marinetruppe“, um Ressourcen der Inselgruppen zu erschließen. Dies und die Grenzsteinfestlegung auf den beiden Inselgruppen im Jahr 1816, 1834, 1835 und 1836 stehen in mehreren Geschichtsdokumenten.

Zahlreiche Geschichtsbücher der verschiedenen Dynastien in Vietnam berichten von der vietnamesischen territorialen Integrität auf den beiden Inselgruppen. Solche Beweise hat nur Vietnam.

Geschichtliche Beweise für die vietnamesische Souveränität auf den beiden Inselgruppen gibt es auch in China und im Westen. China hat ungenügend Beweise auf einen Rechtsanspruch auf die beiden Inselgruppen. Erst 1909, also viel später als Vietnam meldete China seinen Rechtsanspruch auf die Xisha-Inselgruppe, den chinesischen Namen für die vietnamesische Hoang Sa-Inselgruppe. In mehr als 24 chinesischen Nationalgeschichtsbänden und mehr als 200 Geschichtsbüchern wird die Hoang Sa-Inselgruppe vor deren Annexion nie als chinesisches Gebiet erwähnt. In vielen chinesischen geografischen Dokumenten wurde die Hainan-Insel als südlichster Punkt des Landes beschrieben.]

Vietnam bezieht sich auf Beweise und friedliche Maßnahmen um seine Souveränität zu schützen

Im Bezug auf das Völkerrecht kann China keine historischen Beweise für seinen Territorialanspruch auf die beiden Inselgruppen Hoang Sa und Truong Sa aufbringen.

Vietnam legt Wert auf internationale Gesetze und hat genügend Beweise für seinen Rechtsanspruch auf die Hoang Sa und Truong Sa-Inselgruppen. Vietnam will die Weltöffentlichkeit von seinem Anspruch auf die beiden Inselgruppen im Ostmeer überzeugen und deren Unterstützung für seinen berechtigten Kampf erhalten.
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