Unsicherheit im Westen

(VOVworld) – In jüngster Zeit sind französische und britische Soldaten mit einfachen Waffen auf offener Straße angegriffen worden. Gelten die Angriffe dem Terrorkampf des Westens oder sind die Angriffe Folge des islamischen Extremismus. Ungeachtet dessen, was die Antwort auf diese Frage sein wird, ist die Sicherheit des Westens derzeit enorm auf die Probe gestellt.

 

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Der Angriff in London auf einen britischen Soldaten. (Foto: Reuters)

 

Zwei islamische Extremisten haben mitten in der britischen Hauptstadt London einen Soldaten attackiert. Der Soldat wurde getötet. Wenige Tage später wurde ein französischer Soldat in einem Einkaufszentrum in Paris angegriffen und schwer verletzt. Bemerkenswert ist, dass die Tatverdächtigen nicht den geringsten Versuch machten, zu flüchten. Sie blieben am Tatort und wollten gefilmt werden und ihre Botschaften der Welt verkünden. Einer der mutmaßlichen Täter in London sagte auf dem Video, das um die Welt ging, er schwöre bei Allah, dem Allmächtigen, dass er niemals aufhören werde, gegen Menschen zu kämpfen, bis sie den Krieg gegen Muslime beenden. Er äußerte anschließend noch einige politische Parolen. Der einzige Grund, weshalb er diesen Mann getötet habe, sei, dass täglich Muslime von britischen Soldaten getötet werden, sagt einer der Männer in einem von einem Passanten gedrehten Amateurvideo. Die Parolen der beiden mutmaßlichen Täter lassen die Menschen vermuten, dass es keine normale Tat war. Wie in London hat auch der Angriff auf einen Soldaten in Paris ein Rachemotiv. Es sind Vergeltungstaten gegen den Terrorkampf der Briten und der Franzosen. Britische Soldaten beteiligen sich gemeinsam mit US-Soldaten an den Kriegen in Afghanistan und im Irak. Und die französische Regierung mischt beim Kampf gegen den Terror in Nordafrika kräftig mit. Das jüngste Beispiel ist das militärische Eingreifen französischer Truppen in Mali. Man kann die Angriffe auf französische und britische Soldaten als Kriegserklärung der muslimischen Extremisten an den Westen werten. Möglicherweise wird jetzt im Gegenzug eine Hasswelle gegen die Muslime, die im Westen leben, aufflammen.

Ob die Angriffe in London und Paris den Ansatz von einem sogenannten Heiligen Krieg haben, ist noch fraglich. Sicher ist, dass die Angriffe von einzelnen Tätern, einem sogenannten „einsamen Wolf“ ausgeführt wurden. Die Art und Weise wie  angegriffen wurde, ist gefährlich und schwer zu bekämpfen. Terrorexperten zufolge gebe es derzeit im Internet genügend Beiträge und Berichte über den Heiligen Krieg der Muslime. Das ist Ansporn genug für die Kampfhandlungen junger islamischer Extremisten. Französische und britische Agenten sowie Polizei seien nicht in der Lage, die Täter vorher zu identifizieren. Islamische Extremisten nutzen das Internet, um ihren gefährlichen „Heiligen Krieg“ zu verbreiten. Niederländischen Sicherheitsexperten zufolge gebe es in der jüngsten Zeit mehrere Foren im Internet, die die Leser zu solchen Angriffen wie in London und in Paris aufhetzen. Seit 2010 wurden mehr als 2000 Internetadressen in Großbritannien, die den Terror unterstützten, außer Kraft gesetzt. Britische Gesetze lassen es zu, den Anschluss von mutmaßlichen Extremisten an Terroristen schon im Vorfeld zu verhindern. Der Kampf gegen den Extremismus im Westen löst eine heftige  Debatte aus. Auf der einen Seite stehen die Befürworter von Rede- und Internetfreiheit, auf der anderen diejenigen, die alle nur möglichen Maßnahmen zur Terrorbekämpfung einsetzen wollen.

Wenn die zwei Angriffe in London und in Paris den Terroristen zuzuschreiben sind, ist das ein schwerer Schlag gegen die Sicherheit des Westens. Mit einfachsten Mitteln gelang es den Terroristen, Unruhe in den westlichen Ländern zu verbreiten.

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