(VOVworld) – Nach fast drei Jahren und 14 Verhandlungsrunden haben Vietnam und die Europäische Union am vergangenen Dienstag die Verhandlungen zum Freihandelsvertrag abgeschlossen. Der Vertrag eröffnet für beide Seiten neue Chancen in der bilateralen Zusammenarbeit.
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Handelsminister Vu Huy Hoang und die EU-Außenhandelskommissarin Cecilia Malmström.(Foto:chinhphu.vn)
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Vietnam und die EU haben Ende Juni 2012 mit den Freihandelsverhandlungen, EVFTA begonnen. Im vergangenen Juli erzielten mit viel intensiver Arbeit der vietnamesische Handelsminister Vu Huy Hoang und die EU-Außenhandelskommissarin Cecilia Malmström die wichtigsten Ergebnisse des Freihandelsvertrags.
Hoffnung von verstärktem Warenaustausch und Marktausbau
Die EU-Außenhandelskommissarin Malmström sagte, das EVFTA sei viel weit fortgeschrittener als jedes Abkommen, das die EU vorher mit einem Entwicklungsland abgeschlossen hatte. EVFTA sei eine Norm für den Handel zwischen der EU und den ASEAN-Mitgliedstaaten. EVFTA tritt mit der Unterzeichnung sofort in Kraft. Vietnam muss nun für etwa 65 Prozent seiner Waren in die EU keinen Zoll mehr zahlen. Vietnam und die EU werden nahezu 99 Prozent aller Exportzölle abschaffen. Der Rest erhält von beiden Seiten Begünstigungen oder Zollminderungen. Dies seien bisher die höchsten Verpflichtungen Vietnams bei einem Freihandelsvertrag, sagte Handelsminister Vu Huy Hoang.
„Die gegenseitigen Unterstützung beim EVFTA ist wichtig. Er ist für Vietnam und die EU eine Voraussetzung, ihre Zusammenarbeit im Bereich Handel und Investition zu vertiefen. Vietnamesische landwirtschaftliche Produkte bekommen von der EU Zollbegünstigungen. Dies betrifft wiederum auch die landwirtschaftliche Produkte der EU wie Malz, Obst und einige Milchprodukte beim Export nach Vietnam.“
Vietnam ist überzeugt, dass mit den Zollsenkungen das Exportvolumen in die EU bis zu etwa 40 Prozent steigen kann. Vor allem vietnamesische Textilien, Lederschuhe und Meeresprodukte sowie Dienstleistungen profitieren viel von dem EVFTA. Laut EVFTA müssen beide Seiten ihren Markt ausweiten. Dies sei, so die Experten, ein Schub für den bilateralen Handel.
EVFTA spielt wichtige Rolle beim Handel zwischen Vietnam und der EU
Laut EVFTA gewähre Vietnam mehr Begünstigungen beim Handel und bei Investitionen. Das Land erhofft sich damit einen Zustrom von Investitionen aus der EU. Vietnam kann die Rolle als Umschlagplatz für den Handel zwischen der EU und den Ländern in der Region spielen. Ferner verpflichteten sich Vietnam und die EU, sich gegenseitig in vielen anderen Bereichen zu unterstützen, so der vietnamesische Handelsminister.
„EVFTA bringt für Vietnam viele Vorteile bei seiner Integration in die Weltwirtschaft und bei der Restrukturierung seiner Wirtschaft. Vietnam spielt damit eine immer wichtigere Rolle im Welthandel. Das Land kann dabei viele Erfahrungen sammeln.“
EVFTA sei für Vietnam und die EU von großer Bedeutung, sagt der EU-Botschafter in Vietnam Franz Jessen.
„EVFTA ist ein wichtiger Grundstein in den Handelsbeziehungen zwischen der EU und der ASEAN. Er ist nach Singapur der zweite Freihandelsvertrag der EU mit einem ASEAN-Mitgliedsstaat. Er ist ein Musterfreihandelsvertrag für die EU mit einem Entwicklungsland.“
Es bleiben für beide Seiten nur noch ein paar technische Kleinigkeiten, bis er dem Europäischen Parlament vorgelegt wird. Das EU-Parlament muss dann den EVFTA zustimmen. Vietnam und die EU hoffen, dass sie den EVFTA in diesem Jahr unterzeichnen können.