Vizepremierminister
Hoang Trung Hai hat auf einer Außenwirtschaftskonferenz in Hanoi erklärt, Vietnam habe
negativen Einflüsse der Weltwirtschaftskrise überwunden. Die vietnamesische
Regierung sandte auf der Konferenz die Botschaft aus, dass sie die Wirtschaft
stabilisieren, die Inflation eindämmen und das Investitionsumfeld verbessern
will. Hai betonte auch, Vietnam
wolle seine Wirtschaftsreform fortsetzen und ausländische Investoren unterstützen.
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Vizepremierminister Hoang Trung Hai leitet die Außenwirtschaftskonferenz in Hanoi. |
Vietnam hat nach Einschätzung von
Vizepremierminister Hai erfolgreiche Maßnahmen gegen die Einflüsse der
Weltwirtschaftskrise umgesetzt. Die Regierung habe allerdings infolge der
schwachen Weltwirtschaft ihre Wirtschaftsziele korrigieren müssen. Gleichzeitig
sei es gelungen, die Inflation einzudämmen, so Hai.
“Vietnam
ist optimistisch, was seine Wirtschaftsentwicklung angeht. Vietnam hat aus der
Wirtschaftskrise gelernt, dass es immer wichtig ist, seine Wirtschaft zu
reformieren und dass ein Staat seine Unternehmen unterstützen muss. Vietnam
will die Reform in der Wirtschaft fortsetzen, vor allem in der Bürokratie. Es
will die Ausbildung seiner Arbeitskräfte verbessern. Außerdem will Vietnam seine
Wirtschaft umstrukturieren. Dabei spielt dieses Jahr eine Schlüsselrolle bei
der Reform der Banken und der Staatsunternehmen. Ferner will Vietnam den
Kampf gegen die Armut fortsetzen und den Status seiner Marktwirtschaft verbessern.
Es will für Unternehmen und Investoren gleiche Chancen bei Wettbewerben
schaffen.”
Hai sagte, die vietnamesische
Regierung werde sich auf die Vorschläge der Unternehmen konzentrieren und
gegebenfalls ihre Wirtschaftspolitik verbessern. Auch ausländische Investoren
in Vietnam
seien Teil der vietnamesischen Wirtschaft. Vietnam wolle seine Gesetze zum
Schutz der Unternehmen und Investoren verbessern, so der Vizepremierminister.
“Die
vietnamesische Regierung will ausländische Investoren besser in ihre
Wirtschaftspolitik einbinden. Hohes Wirtschaftswachstum ist nicht mehr das
oberste Ziel der Regierung. Stattdessen geht es um ein nachhaltiges
Wirtschaftswachstum; dafür wollen wir die Unternehmen effizient unterstützen,
um ein nachhaltiges Wirtschaftswachtum zu erreichen. Wachstum bedeutet bessere
Arbeitschancen und bessere Rendite für die Unternehmen.”
Hai sprach auch die Effektivität
der Staatsunternehmen an. Insgesamt gebe es noch immer mehr als 1000 davon,
erklärte er. Die Regierung plane, sie zu privatisieren und umzustrukturieren.
Ziel sei es, bis spätestens 2015 nur noch rund 650 Staatsunternehmen zu haben.
Diese sollten dann außerdem effektiver arbeiten.
“Vietnam hat
bereits Erfahrungen mit der Privatisierung seiner Staatsunternehmen gemacht.
Die vietnamesische Wirtschaft kann sich nicht nachhaltig entwickeln, wenn nicht
die Staatsunternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Das ist zur Zeit
bei fast allen vietnamesischen Unternehmen eher schlecht. Daran ist die
Regierung zum Teil mitschuldig. Sie hat die Staatsunternehmen zu sehr
subventioniert. Jetzt aber sind alle Unternehmen gleichberechtigt.
Premierminister Nguyen Tan Dung, Vizepremierminister Nguyen Thien Nhan und auch
ich waren selbst beim Chiphersteller Intel in Vietnam und haben gefragt, was
das Unternehmen an Unterstützung durch die Regierung braucht. Intel spielt für
die vietnamesische Wirtschaft eine wichtige Rolle.”
Die Teilnehmer der
Außenwirtschaftskonferenz zeigten sich optimistisch, dass Vietnam in
diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von sieben bis acht Prozent erreichen
könne. Das Ziel, bis 2020 eine Industrienation zu werden, sei eine lösbare
Aufgabe. Die Wirtschaftsexperten lobten den Zusammenhalt der vietnamesischen
Unternehmen und die Entschlossenheit der vietnamesischen Regierung bei der
Umsetzung ihrer Wirtschaftspolitik.
Vinh Phong