(VOVWORLD) - Ein Jahr nachdem das Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der EU (EVFTA) gültig ist, hat es zahlreiche positive Ergebnisse zur Entwicklung der Wirtschaft und zum Wachstum des bilateralen Exports gezeigt. Nach ersten Erfolgen treten beide Seiten in eine schwierige Phase mit großen Herausforderungen wegen der Covid-19-Pandemie. Aus diesem Grund ist eine passende Änderung erforderlich, um die Chancen von EVFTA wahrzunehmen.
Die Zeremonie zur Unterzeichnung des Freihandelsabkommens zwischen Vietnam und der EU im Jahr 2019. (Foto: chinhphu.vn) |
Seit 1. August 2020 ist EVFTA in Kraft getreten. Es ist ein Freihandelsabkommen der neuen Generation und ermöglicht Vietnam, sich direkt mit 27 EU-Ländern zu verbinden. Hingegen ist Vietnam mit 98 Millionen Einwohner ein großer Markt für Konsumgüter aus der EU.
EVFTA und ihre wichtigen Werte
EVFTA hat wichtige Beiträge zur Wirtschaft beider Seiten und zum Wachstum in Vietnam geleistet. In den ersten sieben Monaten im Jahr 2020 war der Export Vietnams in die EU um Minus 5,9 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 gefallen. Aber die Lage war in letzten fünf Monaten im Jahr 2020 angesichts der positiven Einflüsse des EVFTA völlig anders. In den ersten neun Monaten im Jahr 2021 ist der Export Vietnam in die EU ständig gestiegen. Besonders erreichte der Export der Agrarprodukte den Durchbruch.
Hingegen hat EVFTA auch den Export aus der EU nach Vietnam gefördert. Dazu sagte Vize-Minister für Industrie und Handel Tran Quoc Khanh:
„Das Abkommen hat positive Ergebnisse gebracht. Das Handelsvolumen erreicht bis zu 12 Prozent. Das vietnamesische Exportvolumen in die EU ist auf 38 Milliarden US-Dollar gestiegen. Und die EU hat die Waren im Wert von 16 Milliarden US-Dollar nach Vietnam exportiert. Die Waren im Wert von fast acht Milliarden US-Dollar haben sich für ein Zertifikat der Herkunftsangabe beworben, um Zollprivilegien zu bekommen.“
Im vergangenen Jahr gab es auch zahlreiche Programme zur Umsetzung des Freihandelsabkommens. Darunter die Aufklärung und der Aufbau der Rechtsvorschriften, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltige Entwicklung.
Wahrnehmung der künftigen Chancen
Allerdings steht Vietnam vor zahlreichen Herausforderungen, wenn die Handelskosten Vietnams höher als die in anderen regionalen Ländern sind. Besonders sind die ausländischen Investitionen angesichts der Covid-19-Pandemie in Vietnam reduziert. Um die Chancen in der Zukunft nicht zu verlieren, schlug der ehemalige Vize-Direktor des Zentrums für Industrie- und Handelsinformationen Le Quoc Phuong vor:
„Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sollte durch langfristige Maßnahmen verbessert werden. Außerdem sollte die Zulieferindustrie verstärkt werden. In der kurzfristigen Zeit sollten die Unternehmen die Privilegien aus dem Abkommen wahrnehmen. Wichtig ist es, Mehrwert und Anteile der Technologie in den Exportwaren Vietnams zu erhöhen.“
Laut der Rechnung des Instituts für Wirtschaft und Politik könnte das vietnamesische Exportvolumen 5,5 Milliarden US-Dollar erreichen, wenn das EVFTA-Abkommen in der normalen Zeit umgesetzt würde. Allerdings musste Vietnam in der Pandemie-Zeit eine stärkere und aktivere Politik ausarbeiten. Dazu sagte Wirtschaftsexperte Le Dang Doanh:
„Es ist eine Gelegenheit für uns, die digitale Wirtschaft, E-Regierung voranzutreiben und IT stärker anzuwenden. Um den Wert des Exports zu erhöhen, müssen wir uns nicht nur mit dem Export der Rohstoffe, sondern auch mit der Verarbeitung beschäftigen.“
Nach einem Jahr hat EVFTA Chancen aber auch Herausforderungen mitgebracht. Die Vorteile und Nachteile anzuerkennen wird beiden Seiten dabei helfen, die gegenseitigen Stärken zu erschließen und die Beziehungen zwischen Vietnam und der EU in der Zukunft zu vertiefen.