(VOVWORLD) - Die südkoreanische Regierung hat geplant, einen Militärdialog mit Nordkorea in dieser Woche vorzuschlagen, nach einer Reihe der Raketenteste Nordkoreas. Das ist der erste offizielle Vorschlag der Regierung vom Präsidenten Moon Jae-in seit seinem Amtsantritt im Mai. Er hatte verpflichtet, die Spannung auf der koreanischen Halbinsel durch Dialog zu lösen. Der Vorschlag zeigt das Signal von guten Willen Südkoreas. Aber ob beide Seiten verhandeln können, weiß noch niemand.
Der südkoreanische Vizeverteidigungsminister Suh Choo-suk. (Foto: AP) |
Laut dem südkoreanischen Vizeverteidigungsminister Suh Choo-suk wird Südkorea eine Militärverhandlung mit Nordkorea am 21. Juli in Tongilgak vorschlagen. Ziel sei es, feindliche Handlungen zu verhindern, die die Spannungen an der Militärgrenze noch verschärfen können.
Seoul hat Pjöngjang aufgefordert, den neuen Vorschlag durch den militärischen Kontaktkanal beider Seiten zu beantworten, gab aber keine Agenda des Dialogs bekannt.
Zuvor hat Nordkorea immer die gemeinsamen Militärmanöver Südkoreas und der USA verurteilt. Das Land erklärte sogar harte Vergeltung. Im März 2017 schlug China die USA und Südkorea vor, Manöver zu stoppen, deren vermeintliche Ziele auf Nordkorea richten. Im Gegenzug soll Nordkorea sein Atomprogramm einstellen. Jedoch haben die USA den Vorschlag Chinas abgelehnt und Nordkorea auffordert, seine Haltung zuerst zu ändern.
Ein Vorschlag zum richtigen Zeitpunkt?
Dem südkoreanischen Präsident Moon Jae-in zufolge sind Verhandlungen mit Nordkorea nun am dringlichsten, um die Atomambition und das Raketenprogramm Nordkoreas einzustellen. Am 4. Juli hat Nordkorea seine erste Interkontinentalrakete erfolgreich abgefeuert. Das Land erklärte sofort, die Technologie zur Montage von Raketen mit Atomkörpern zu beherrschen und sein Raketenprogramm, ungeachtet des Protests der UNO, zu entwickeln. Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap kann Südkorea vorschlagen, dass beide Länder Propaganda-Radiosendungen gegen einander an der Grenze zu stoppen. Nordkorea könne umgekehrt Südkorea auffordern, die Verteilung von Flugblättern gegen Nordkorea durch südkoreanische Aktivisten zu stoppen.
Analytikern zufolge kann Nordkorea möglicherweise diesen Vorschlag akzeptieren. Denn der Staatschef Kim Jong-un hat im Mai 2016 schon mal die Hoffnung auf einen Dialog mit Südkorea geäußert. Nachdem Südkorea am 17. Juli den Vorschlag für Militärdialog gesendet hat, veröffentlichte die Zeitung der nordkoreanischen Partei der Arbeit Rodong Sinmun am selben Tag einen Leitartikel, der einen Start der friedlichen Lösung der Probleme und Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel unterstützt.
Hindernisse vor den Augen
Auf dem Vorschlag der südkoreanischen Regierung für Verhandlungen zwischen beiden Ländern haben politische Parteien Südkoreas unterschiedliche Reaktionen gezeigt. Die oppositionelle Freiheitspartei Koreas nannte den Vorschlag eine einseitige Handlung vor dem Hintergrund, dass Nordkorea Provokationen oft führt. Inzwischen begrüßte die regierende Demokratische Partei Koreas als einen rechtzeitigen Schritt. Die Volkspartei betonte, beide Seiten Korea sollten das Problem der im Krieg getrennten Familien auf humanitärem Standpunkt lösen und nicht sofort Militärdialog führen, wenn Nordkorea noch weiter provokative Handlungen ausübt.
Falls Nordkorea diesen Vorschlag Südkoreas annimmt, wird der erste Militärdialog beider Länder seit drei Jahren stattfinden. Die Öffentlichkeit wartet auf offizielle Reaktion aus Nordkorea und hofft, dass beide Seiten die Chance wahrnehmen können, um die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel zu entschärfen.