(VOVworld) – Die Pirateninsel und die dazugehörige Inselgruppe, die etwa 30 Kilometer von der Kreisstadt Ha Tien entfernt liegt, wird als ein „Juwel“ der südvietnamesischen Provinz Kien Giang bezeichnet. Sie ist nicht so bekannt wie die Insel Phu Quoc oder die Inselgruppe Nam Du, aber ihr Name, der die ursprüngliche und mysteriöse Schönheit sowie das bescheidene Leben der Bewohner auf den Inseln widerspiegelt, fasziniert zahlreiche Menschen. 

Die ursprüngliche Schönheit der Pirateninsel. (Foto: laodong.com.vn)

 
Die gesamte Inselgruppe mit der Pirateninsel gehört der Gemeinde Tien Hai. Darunter befindet sich die Insel Hon Tre Lon oder Hon Doc im Gemeindezentrum und ist das Hauptwohngebiet der Einwohner. Es gibt außerdem 16 weitere große und kleine Inseln, die von den Bewohnern besondere Namen erhalten haben, darunter Hon Keo Ngua, Kien Vang, Tre Vinh, Hon Gui, Hon U, Hon Giang, Hon Duoc oder Hon Doi Moi.

Die Bewohner hier leben seit langem vom Fischfang und der Zucht von Meeresfrüchten. Etwa 70 Haushalte besitzen mehr als 200 Fischfarmen mit verschiedenen Fischarten. Mit der Lage der Inselgruppe in der Ha Tien-Rach Gia-Bucht und der Bucht von Thailand wird dieses Meeresgebiet kaum von Stürmen beeinflusst. Es hat klares blaues Wasser und ist nicht von Verschmutzung betroffen, was Zucht von Meeresfrüchten und die Förderung des Tourismus begünstigt. Der Einheimische Hong Xuan Than aus dem Dorf Hon Tre der Gemeinde Tien Hai sagt, dass die Bewohner früher ausschließlich vom Fischfang gelebt hätten. Sie betrachteten die Touristen als Familienmitglieder, die bei den Bewohnern übernachten konnten. Wer die Fischfarmen besuchen oder eine Bootstour rund um die Inseln machen wollte, wurde von den Einheimischen begleitet. Viele Touristen interessierten sich sehr dafür und somit wollten immer mehr Menschen die Inseln besuchen. Dank dieser Besuche ist die Inselgruppe mit der Pirateninsel lebhafter geworden. Nun können die Bewohner vom Tourismus leben, freut sich Hong Xuan Than:

„Manchmal empfangen wir zahlreiche Touristen. Bei diesen Ausflügen können die Bewohner vor Ort, durch die Versorgung der Touristen mit Essen und Unterkünften, mehr arbeiten und Geld verdienen.“

Die Attraktion der Pirateninsel liegt zuerst an ihrem einzigartigen Namen. Viele Touristen sagen, dass sie die Inseln besuchen wollen, weil sie sich sehr für die Bezeichnung „Piraten“ begeistern. Wenn sie aber an diesem Ort ankommen, sind sie außerdem von den weißen Sandstränden, dem blauen Meer, dem Sonnenschein sowie von den vielen Legenden über die Piraten in dieser Gegend beeindruckt. Diese Legenden sind eng mit der Geschichte der Entstehung des Gebietes verbunden. Der Tourist Nguyen Thanh Sang aus der südvietnamesischen Provinz An Giang sagt:

„Meine Freunde haben mir gesagt, dass die Pirateninsel noch sehr ursprünglich ist. Deshalb möchte ich sie einmal besuchen. In anderen Erholungsorten übernachten wir in Hotels oder Pensionen. Aber hier können wir in einem Zelt aus getrockneten Palmenblättern schlafen. Das gefällt mir besser.“

Im vergangenen Jahr haben etwa 30.000 Touristen die Inselgemeinde Tien Hai besucht, die diesem Ort damit zirka 320.000 Euro eingebracht haben. Im Vergleich zu anderen touristischen Zielen in der Provinz ist diese Zahl nicht hoch, für die kleine entlegene Inselgemeinde Tien Hai ist es aber eine bedeutende Zahl. Der Vorsitzende des Volkskomitees der Gemeinde Tien Hai, Tang Hong Phuoc, sagt, dass diese Gemeinde über viele touristische Möglichkeiten verfüge. Jedoch bietet diese Inselgruppe für Touristen bislang noch nicht viele Dienstleistungen an. Um die Naturschönheit dieser Inselgruppe zu nutzen, habe die Provinz Kien Giang einigen Investoren erlaubt, Inseln zu mieten, um beispielsweise marine Öko-Tourismusorte, Erholungsorte oder Seesportzonen aufbauen zu können. Darüber hinaus wurde in die Infrastruktur investiert, wie in den Bau von Wegen rund um die Inseln sowie in die Trinkwasserversorgungsanlage und die Kreditaufnahme für Bewohner bei der Förderung des Tourismus, so Tang Hong Phuoc weiter:

„Die Gemeinde Tien Hai ist eine der Investitionsziele für die Förderung des Tourismus. Wenn in diesen Ort in Zukunft einheitlich investiert wird, beispielsweise von dem Unternehmen Vinpearl, wird sich der Tourismus in Tien Hai rasant entwickeln.“

In diesem Jahr werden viele große Einrichtungen in der Gemeinde Tien Hai entstehen. Dazu zählen beispielsweise ein Verwaltungszentrum, Märkte, Neubauwohnungen, ein Hafen, Öko-Tourismuszonen oder eine Müllverarbeitungsfabrik. Für das nächste Jahr ist die Einrichtung eines nationalen Stromnetzes in Tien Hai geplant, das die Möglichkeiten und die Schönheit dieser Pirateninsel und der Inselgruppe erwecken soll.