Thung Nai, die Halong-Bucht mitten im Gebirge im Nordwesten

(VOVWORLD) - Thung Nai liegt im Kreis Cao Phong der nordvietnamesischen Provinz Hoa Binh und ist seit langem ein beliebtes Reiseziel für in- und ausländische Touristen. Thung Nai wird als eine verkleinerte Halong-Bucht mitten im Gebirge im Nordwesten bezeichnet. 
Thung Nai, die Halong-Bucht mitten im Gebirge im Nordwesten - ảnh 1 Die romantische Landschaft von Thung Nai. (Foto: dantri.com.vn)

Thung Nai liegt etwa 25 Kilometer von der Stadt Hoa Binh und 110 Kilometer von Hanoi entfernt. Bewohnern zufolge war Thung Nai früher ein großes Tal, das von Wäldern und hohen Bergen umgeben war. Im Tal lebten viele Hirsche. Deshalb trägt das Tal den Namen Thung Nai, was auf Deutsch etwa „Tal der Hirsche“ heißt. Am Nachmittag gingen die Hirsche zum Da-Fluss, um Wasser zu trinken. Dies schaffte schöne Landschaften und den einzigartigen Namen des Landgebietes.

Von 1979 bis 1994 baute Vietnam das Wasserkraftwerk Hoa Binh in der Mitte des Da-Flusses. Deshalb wurde in Thung Nai ein Damm gebaut, um einen riesigen Stausee für das Wasserkraftwerk zu schaffen. Der See ist von den Bergen umgeben. Thung Nai hat deshalb immer noch eine schöne Landschaft mit grünen Wäldern und Bergen. An Regentagen ist das See-Wasser rot von Schlick, ansonsten ist es klar und spiegelt die grünen Wälder und Berge wieder.

Im Frühling kommen am meisten Besucher nach Thung Nai, denn der See ist am schönsten zu dieser Zeit. Man kann eine Bootsfahrt auf dem See machen und die Landschaft bewundern. Aber man kann auch die Sehenswürdigkeiten dort besuchen, wie den Tempel und die Höhle Thac Bo, den Markt Thac Bo und die Dörfer der ethnischen Minderheit Muong.

Von der Bootshaltestelle Thung Nai fährt man zuerst zum Tempel der Göttinnen des Wasserfalls Thac Bo. Legende zufolge brachte König Le Thai To im Jahr 1431 seinen Soldaten zum Pass Cat Han in Son La, um gegen seine Feinde zu kämpfen. Als sie in das Gebiet des Wasserfalls Thac Bo fuhren, kamen sie nicht weiter, denn der Da-Fluss floss zu heftig. Zwei Frauen der ethnischen Minderheiten der Muong und Dao haben die Dorfbewohner aufgerufen, Bäume in den Wäldern zu fällen und Boote für die Soldaten des Königs zu bauen, damit sie den Fluss überqueren können. Nachdem beide Frauen starben, haben ihre Seelen den Bewohnern geholfen, den Fluss sicher zu überqueren. Deshalb haben die Einheimischen einen Tempel gebaut und die beiden Frauen zu Göttinnen von Thac Bo ernannt. Dazu Dang Thi Lien, die Verwalterin der Tempel Thac Bo:

„Es gibt keine Straße zum Tempel der Göttinnen von Thac Bo, man muss mit dem Boot fahren. Die Landschaft ist sehr schön, wie eine kleine Halong-Bucht. Die Tempel liegen zwischen Bergen und dem Fluss in einem schönen Ort.“

Vom Tempel der Göttinnen von Thac Bo fährt man zehn Minuten mit dem Boot und erreicht dann die Höhle Thac Bo. Die Höhle ist mehr als 100 Meter tief mit vielen Stalaktiten in verschiedenen Formen. An den Wochenenden können Touristen auch den schwimmenden Markt von Thac Bo besuchen, wo man Spezialitäten des Nordwestens sowie Fische und Garnelen aus dem See kaufen kann.

Auf dem See gibt es zahlreiche kleine Inseln, auf denen Hotels und Restaurants gebaut wurden. Das Gästehaus Coi Xay Gio, auch Windmühle genannt, wird von Touristen in Thung Nai gut besucht. Auf dem Dach des Hauses befindet sich ein Windrad, das sich wirklich drehen kann. Nguyen Thi Y ist die Verwalterin des Gästehauses Coi Xay Gio:

„Die Touristen mögen die Landschaft von Thung Nai sowie die Insel sehr. Die Luft hier ist frisch. An Wochenenden muss man das Zimmer meistens im Voraus buchen. Wenn Touristen Thung Nai eintreffen, werden sie sofort hierher oder zu einem Hotel abgeholt. Sie besichtigen danach die Landschaft. Abends zünden wir ein Lagerfeuer für sie an. Am nächsten Tag können sie weiter die Landschaft ansehen und Spezialitäten probieren. Hier gibt es Spezialitäten der Muong wie gegrilltes Schweinefleisch auf Bananenblättern, gegrillte Fische aus Da-Fluss, freigehaltene Hühner und Waldgemüse.“

In Thung Nai können Touristen auch die Sitten und Bräuche der Muong in den beiden Dörfern Mu und Gia Mo erfahren. Die Dörfer liegen etwa drei Kilometer von der Bootshaltestelle entfernt. Touristen können in den Stelzenhäusern der Muong übernachten und das Alltagsleben mit den Einheimischen verbringen.

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