Chancen und Herausforderungen der vietnamesischen Landwirtschaft im EVFTA

(VOVWORLD) - Mit der Mehrheit der Ja-Stimmen hat das vietnamesische Parlament das Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der EU (EVFTA) ratifiziert. Mit den starken Verpflichtungen zur Steuersenkung soll das EVFTA große Chancen für Vietnam zur Verstärkung des Exports in die Märkte Europas schaffen. Dabei haben die land- und forstwirtschaftlichen Produkte und Meeresfrüchte viele Konkurrenzvorteile. Außerdem fordern die Handelspartner von Vietnam die Öffnung für ihre Waren. Daher steht die vietnamesische Landwirtschaft vor großen Chancen und Herausforderungen bei der globalen Eingliederung.
Chancen und Herausforderungen der vietnamesischen Landwirtschaft im EVFTA - ảnh 1 Die vietnamesische Landwirtschaft steht vor großen Chancen und Herausforderungen bei der globalen Eingliederung. (Foto: tapchitaichinh.vn)

Die Europäische Union ist derzeit der zweitgrößte Importmarkt der land- und forstwirtschaftlichen Produkte und Meeresfrüchte aus Vietnam. Jedoch sind die landwirtschaftlichen Produkte Vietnams lediglich in 17 der 27 EU-Mitgliedsstaaten vertreten. Nachdem das EVFTA ratifiziert wurde, sollte ein „offenes Tor“ für die vietnamesische Landwirtschaft entstehen, um ihre Produkte auf dem Markt mit 450 Millionen Einwohnern vorzustellen. Dazu sagte der Leiter der Abteilung für Verarbeitung und Entwicklung der Märkte für landwirtschaftliche Produkte, Nguyen Quoc Toan:

„Die 27 Mitgliedsländer der EU wollen tropische landwirtschaftliche Produkte importieren. Unsere vorteilhafte Warengruppen sind forstwirtschaftliche Produkte, Obst und Meeresfrüchte. Dass ein Abkommen im vergangenen Jahr von der EU ratifiziert wurde, hat unseren forstwirtschaftlichen Produkten einen großen Impuls gegeben, dessen Export mehr als elf Milliarden US-Dollar erreicht hat. Wir haben zahlreiche Früchte auf den EU-Markt ausgeführt, darunter Passionsfrucht und Milchfrucht.“

Die privilegierte Steuer aus dem EVFTA gelten als „Schlüssel“, der die „Tür“ mehrerer Länder für landwirtschaftliche Produkte aus Vietnam öffnen wird. Jedoch müssen die Unternehmen dabei die unsichtbare „Barriere“ überwinden. Das seien die strikten Forderungen der EU-Länder nach Qualität, Hygiene und Herkunft der Produkte, sagte Wirtschaftsexperte Nguyen Chi Hieu:

„Die EU ist ein anspruchsvoller Markt. Der Preis ist für sie kein Problem. Das Wichtigste liegt in der Qualität. Sie ist bereit, einen hohen Preis zu bezahlen, um Produkte mit guter Qualität zu kaufen. Sie achtet besonders auf Transparenz der Informationen. In dieser Frage soll sich Vietnam mehr Mühe geben.“

Bei der Teilnahme an dem EVFTA muss Vietnam mit den Märkten  konkurrieren, die die Vorteile von Technologien und hochqualitativen Produkten haben. Währenddessen sind die vietnamesischen Landwirtschaftsunternehmen meistens die kleinen und kleinsten Unternehmen, die die beschränkten Ressourcen und Fähigkeiten beim Zugang zu Informationen haben. Die Wettbewerbsfähigkeit der vietnamesischen Unternehmen im Handel ist noch begrenzt. Deswegen sollten sie eine sorgfältige Vorbereitung haben, vor allem auf die Politiken und Mechanismen, betonte der Direktor des Zentrums für Forschung und Beratung von tropischer Landwirtschaft, Nguyen Dang Nghia:

„Wir sollten das Markenzeichen der landwirtschaftlichen Produkte aufbauen, um die Kriterien jedes Marktes zu erfüllen. Es ist außerdem wichtig, die Wettbewerbsfähigkeit und ein starkes Markenzeichen zu haben. Wenn wir keine Maßnahmen zur Überwindung dieser Herausforderungen finden, werden wir die Chance verpassen. Aber das ist eine große Chance.“

Die Tür für den Export von landwirtschaftlichen Produkten ist bereits offen. Dabei sollten die Landwirtschaft und die Unternehmen in Vietnam Chancen nutzen, um beste Wege und Maßnahmen zur stärkeren Erschließung des vielversprechenden EU-Marktes zu finden.  

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