(VOVworld) – Vietnam hat in den vergangenen acht Monaten dieses Jahres landwirtschaftliche Produkte im Wert von mehr als 17,4 Milliarden US-Dollar exportiert. Dies entspricht einer Steigerung von fast zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ende dieses Jahres sollen voraussichtlich Verhandlungen über das transpazifische Partnerschaftsabkommen TPP und das Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der Europäischen Union fertig gestellt werden. Der Exportmarkt der vietnamesischen landwirtschaftlichen Produkte wird damit erweitert. Vietnam wird auch die Abhängigkeit von einigen bestimmten Märkten verringern.
|
Die Drachenfrüchte aus Vietnam sind im Ausland beliebt. (Foto: dantri.com.vn) |
Kaffee, Pfeffer, sowie Cashew-Nüsse, Holz und Holzprodukte sind in den vergangenen Monaten weiterhin in großer Menge exportiert worden. Einige landwirtschaftliche Produkte wie beispielsweise Gemüse und Früchte sind inzwischen auf dem EU-Markt sowie in den USA, in Japan und in Südkorea präsent. Allein Drachenfrüchte wurden im Jahr 2013 in 40 verschiedene Länder und Regionen weltweit exportiert und machten einen Umsatz von mehr als 200 Millionen US-Dollar. Das Exportvolumen von Drachenfrüchten in den vergangenen sieben Monaten ist auch um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Laut Nguyen Xuan Hong, Vertreter des Landwirtschaftsministeriums, sollen die Unternehmen einerseits die Qualität der landwirtschaftlichen Produkte, die als Stärke Vietnams gelten, weiter verbessern, um dadurch die traditionellen Exportmärkte aufrecht zu erhalten. Andererseits sollten sie den Marktzugang erneuern, um Exportmärkte zu erweitern und zugleich verstärkt in die Verarbeitungstechnologie nach den Ernten investieren, so Hong:
“Die Unternehmen sollen sich stärker auf die Verarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte konzentrieren. Zum Beispiel können sie Fabriken bauen, die Ethanol-Benzin aus Maniok herstellen, der im Inland angebaut wird. Oder wir können eigenes Holz benutzen, um Holzmöbel zu produzieren, anstatt es zu importieren.”
Dank der Erneuerung der Verarbeitungstechnologie war es Vietnam gelungen, neue Exportmärkte für seine landwirtschaftlichen Produkte zu finden. Doktor Dang Kim Son, Leiter des Institut für Politik und Strategie zur landwirtschaftlichen Entwicklung, sagte, dass sich die Unternehmen aktiver dafür engagieren sollten, neue Märkte zu erschließen. Damit könnten Risiken verhindert werden, die Vietnam zu stark von einem bestimmten Markt abhängig machen:
“Wir müssen die Struktur des Marktes klar kennen. Das heißt, wir müssen die Kaufkraft des Marktes verstehen. Wichtig ist, dass wir wissen müssen, wer unsere Verbraucher sind.”
|
Vietnam will den Exportmarkt landwirtschaftlicher Produkte erweitern.
(Foto: vietstock.vn) |
Dem Vize-Landwirtschaftsminister Ha Cong Tuan zufolge hat das Ministerium die zuständigen Behörden aufgefordert, die Exportmärkte zu überprüfen und zugleich eng mit betroffenen Ministerien sowie Verbänden zusammenzuarbeiten, um die Unternehmen bei der Lösung ihrer Schwierigkeiten zu unterstützen. Daneben werde das Ministerium rechtzeitig die Unternehmen über die Lage der Exportmärkte informieren, damit sie ihre Produktion regulieren könnten, sagt Tuan weiter:
“Das Landwirtschaftsministerium wird sich in der kommenden Zeit stärker darauf konzentrieren, seine staatliche Verwaltung zu verbessern. Die Umstrukturierung der Exportunternehmen im Landwirtschaftsbereich soll so verstärkt werden, dass sie den Anforderungen des Marktes entsprechen können. Wir bemühen uns darum, das Wachstumstempo der landwirtschaftlichen Branche in diesem Jahr bei drei Prozent aufrecht zu erhalten.”
In den vergangenen Jahren machte das Exportvolumen der land- und forstwirtschaftlichen Produkte etwa 20 Prozent des sämtlichen Exportvolumens des Landes aus. Das vietnamesische Landwirtschaftsministerium will alles tun, um die Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftlicher vietnamesischer Produkte zu verbessern und damit eine Marke auf dem internationalen Markt zu schaffen.