(VOVworld) – Die Unternehmensfusionen und -käufe, M&A, in Vietnam sind derzeit mit der Beteiligung von kleinen und großen Unternehmen aus dem In- und Ausland sehr lebhaft. Die Chancen, die Wirtschafts- und Handelsabkommen wie TPP, FTA bringen, und die flexible Politik haben viele Unternehmen motiviert, Fusionen und Käufe zu verstärken, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Die Unternehmensfusionen und -käufe im Einzelhandel sind besonders lebhaft. (Foto: nld.com.vn)

Im Jahr 2014 haben die M&A-Aktivitäten in Vietnam mit 4,2 Milliarden US-Dollar wieder ein Wachstum gezeigt. Dies entspricht einer Steigerung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Durchschnittlich hat jeder Kaufvertrag einen Wert von etwa elf Millionen US-Dollar. Ausländische Unternehmen beteiligten sich an fast allen Aktionen, weil sie eine große Kapitalquelle haben und sich vor allem an Firmen mit relativ großem Umfang richten. Die Unternehmensfusionen und -käufe im Einzelhandel sind besonders lebhaft und machen 36 Prozent des Gesamtwerts der Kaufverträge aus. Am bemerkenswertesten ist der Kauf von Ocean Mart durch Vingroup, um die Marke Vinmart zu schaffen. Ein thailändischer Konzern will Metro kaufen. Der japanische Konzern Aeon entschied sich inzwischen, in die zwei Supermarktketten Citimart und Fivimart zu investieren. Bis Mitte dieses Jahres wurden im Bankwesen vier Bankfusionen durchgeführt, darunter der Zusammenschluss zwischen Vietinbank und PGBank sowie zwischen Sacombank und Southern Bank.

Dazu Nguyen Thanh Ha, Direktor der Dienstleistungsabteilung der Vietnam Prosperity Bank, VPBank:

“Viele Unternehmen wollen die Bereiche erweitern, in die sie investiert und damit Erfolge erreicht haben. Der Bedarf an Kapital bei diesen Unternehmen ist groß. Sie haben deshalb die Partner, die die gleichen Geschäftsbereiche wie sie haben, zur Kooperation aufgefordert. Beide Seiten werden gemeinsam in diese Bereiche investieren. Das ist eine deutliche Tendenz bei M&A-Aktivitäten, die wir gerade spüren.”

Wirtschaftsexperten zufolge werden in diesem Jahr die Unternehmensfusionen und –käufe weiter zunehmen. Ab 1. Juli sind das geänderte Investitionsgesetz und das geänderte Unternehmensgesetz in Kraft getreten. Die Regierung hat eine Verordnung verabschiedet, die das Eigentumsrecht der Unternehmen in vielen Bereichen lockern soll. Viele große staatliche Unternehmen haben sich für die Privatisierung entschieden. Auch die ausländischen Unternehmen zeigen ein großes Interesse für die M&A-Aktivitäten in Vietnam. All dies werde die Unternehmensfusionen und -käufe in der kommenden Zeit fördern, sagt Thai Viet Anh, Vize-Beratungsdirektorin der Börsenfirma des Erdölkonzerns PetroVietnam:

“Ab diesem Jahr können vielleicht bei staatlichen Unternehmen viele M&A-Aktivitäten stattfinden, weil diese ihre Umstrukturierung verstärken müssen. Es gibt jetzt auch Mechanismen, die den staatlichen Unternehmen ermöglichen, Aktien ausländischer Investoren zu kaufen. Die Regierung plant auch, ausländische Investoren stärker zu fördern.”

Mit Unterstützungen durch die Politik der Regierung und durch die Wirtschafts- und Handelsabkommen, an denen sich Vietnam beteiligt, werden für das Jahr 2015 lebhafte M&A-Aktivitäten erwartet. Für dieses Jahr steht auch das Ultimatum, dass die Mitgliedsländer der südostasiatischen Staatengruppe ASEAN eine Freihandelszone errichten. Wenn es gelingt, wird ein gemeinsamer Markt mit mehr als 600 Millionen Menschen entstehen. Alle diese Faktoren werden ausländischen Investoren gute Möglichkeiten bieten, sich an Unternehmensfusionen und -käufen in Vietnam zu beteiligen.

Das vietnamesische Ministerium für Planung und Investition will in der kommenden Zeit in Ho-Chi-Minh-Stadt ein Forum zu diesem Thema veranstalten. Das Forum soll eine Gelegenheit sein, die Fragen bezüglich der M&A-Aktivitäten offen diskutieren zu können. Die Wirtschaftsexperten prognostizieren, dass der M&A-Markt in Vietnam mit den vorhandenen Potenzialen und Chancen einen Boom erreichen werde. Dies wird zur Integration und Entwicklung der vietnamesischen Wirtschaft beitragen.