Wirtschaftslage in den ersten sechs Monaten 2015: Fokus auf nachhaltige Entwicklung richten

(VOVworld) – Die vietnamesische Wirtschaft hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres positive Entwicklungen erlebt. Das Wachstum lag bei fast 6,3 Prozent. Es ist seit 2011 das höchste Wachstum. In den restlichen Monaten des Jahres kann Vietnam voraussichtlich mit neuen Herausforderungen rechnen. Die erreichten Erfolge werden aber die Unternehmen und die ausländischen Investoren ermutigen, sich um ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr zu bemühen.

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Die vietnamesische Wirtschaft in den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat die positiven Entwicklungen erlebt. (Foto: tapchitaichinh.vn)


In den vergangenen sechs Monaten haben Industrie und Bauwesen eine Steigerung von mehr als neun Prozent erreicht. Die Dienstleistungsbranche wuchs um mehr als fünf Prozent, während das Wachstum der Land- und Forstwirtschaft bei fast 2,4 Prozent lag. Bei den Unternehmen sind auch positive Signale zu beobachten. 45.400 Unternehmen wurden neu gegründet. Die Unternehmen haben mehr als 60 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beigetragen. Dazu Vu Tien Loc, Vorsitzender der vietnamesischen Industrie- und Handelskammer:

“Trotz der Schwierigkeiten haben viele Unternehmen das Vertrauen wieder gewonnen und Pläne ausgearbeitet, um ihre Produktion zu erweitern. Ich denke, dass die Geschäfte der Unternehmen relativ gut gelaufen sind. Die starken Reformen der vietnamesischen Regierung und die Anstrengungen, im Rahmen der unterzeichneten Freihandelsabkommen den Markt zu öffnen, werden das Vertrauen der Unternehmen fördern.”

Bis Ende Juni 2015 stieg der Verbraucherpreisindex durchschnittlich um 0,86 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das ist seit zehn Jahren ein relativ niedriges Wachstum. Dies trug dazu bei, die Inflation einzudämmen, die Reformen bezüglich der Produkt- und Dienstleistungspreise nach Kriterien der Marktwirtschaft durchzuführen und zugleich die Anschaffungskosten für Unternehmen zu reduzieren sowie die Produktion zu fördern.

Es wird vorausgesagt, bis Ende dieses Jahres werde die vietnamesische Wirtschaft auf weitere Schwierigkeiten treffen. Das verlangt von Regierung und Unternehmen stärkere Anstrengungen, um die geplanten Ziele erreichen zu können. Vor allem die Landwirtschaft werde wegen der Dürre und Naturkatastrophen auf Schwierigkeiten stoßen, sagt Doktor Tran Dinh Thien, Leiter des Wirtschaftsinstituts:

“Die Naturkatastrophen haben die Landwirtschaft und die soziale Stabilität schwer beeinträchtigt. Der Wassermangel belastet nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch die Industrie und die Dienstleistungsbranche. Strom und Wasser sind wichtige Faktoren des Alltagslebens. Die objektiven Schwierigkeiten sind groß.”

2015 hat sich Vietnam zum Ziel gesetzt, ein Wachstum über 6,2 Prozent zu erreichen. Das Ministerium für Planung und Investition hat drei Versionen für das Wirtschaftswachstum erstellt. Erstens kann das Wachstum von 6,2 Prozent nicht erreicht werden, wenn die Landwirtschaft weiterhin auf die von der Dürre verursachten Schwierigkeiten trifft und die Förderung des Rohöls, wie in den vergangenen sechs Monaten, beibehalten wird. Zweitens kann das Ziel geschafft werden, wenn Vietnam trotz der Schwierigkeiten der Landwirtschaft Maßnahmen einleitet, um die Ölerschließung sowie den Exportmarkt zu fördern. Drittens kann das Wachstum das geplante Ziel übertreffen. Dies verlangt von Ministerien und Branchen enorme Anstrengungen und große Flexibilität. Dazu sagt Nguyen Bich Lam, Leiter der Statistikbehörde:

“Die zweite Möglichkeit kann realisiert werden. Weil das Ministerium für Industrie und Handel mit Südkorea ein Handelsabkommen unterzeichnet hat, wird Vietnam ermöglicht, eine größere Menge von Meeresfrüchten nach Südkorea zu exportieren. Wir hoffen auch, dass Ende dieses Jahres die europäischen Märtke mehr vietnamesische landwirtschaftliche Produkte importieren werden. Bis Ende des Jahres wird die Regierung Schritte einleiten, um den Export zu fördern und den Import zu reduzieren. So wird sich unsere Wirtschaft positiv entwickeln.”

Trotz der kurzfristigen Vorteile muss die vietnamesische Wirtschaft doch mit langfristigen Risiken rechnen. Um das Wachstum in diesem Jahr und in den kommenden Jahren wieder herzustellen, ermöglicht die Regierung gerade eine flexible Währungs- und Finanzpolitik. Sie konzentriert sich auch darauf, das Handelsumfeld zu verbessern und die staatlichen Unternehmen verstärkt umzustrukturieren.

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