Die gesäuerte Ochsenhaut ist bei Essen des traditionellen Tet-Festes unentbehrlich.

Für gute gesäuerte Ochsenhaut ist die Zubereitung am wichtigsten. Weil die Ochsenhaut dick, hart und zäh ist, muss sie in verschiedenen Schritten vor dem Kochen vorbereitet werden. Dazu Tong Van Yen im Dorf Pang in der Stadt Son La:

„Die Ochsenhaut wird in handgroße Stücke geschnitten. Diese werden in heißes Wasser getaucht und gesäubert. Danach werden sie auf einem Kohleofen gegrillt und noch mal gewaschen. Dann werden die Ochsenhautstücke gekocht, bis sie weich werden. Aber sie sollten nicht zu weich sein.“

Die Zutaten und Gewürze sind wichtig. Es muss dabei unbedingt Sichuanpfeffer dabei sein, das wichtigste Gewürz der ethnischen Minderheiten im Nordwesten. Die Thai mischen die Ochsenhaut zusammen mit ihren typischen Gewürzen wie Früchte der Balsambaumgewächse, Mehl aus geröstetem Reis, Knoblauch, Chili, Salz und Zucker. Tong Van Yen weiter:

„Alle Gewürze werden mit der Ochsenhaut gemischt und in eine große Vase mit Deckel gelegt. Nach einer Woche kann man diese essen. Man mischt die Ochsenhaut noch mit gehacktem Basilikum.“

Zur Speise werden Waldgemüse und Kräuter serviert. Die gesäuerte Ochsenhaut wirkt mildernd bei Zuviel Alkoholkonsum. Deshalb wird dieses Gericht an Festtagen in allen Thai-Familien im Nordwesten zubereitet und gegessen.

Die gesäuerte Ochsenhaut steht nun auf den  Menükarten von Restaurants in der Provinz Son La. Viele Besucher in Moc Chau kaufen diese Speise als Mitbringsel. Jedes Kilogramm kostet umgerechnet nur vier Euro. Luong Thi Mai im Dorf Lau in der Stadt Son La bereitet diese Speise zum Verkauf zu:

„Früher säuerte ich die Ochsenhaut nur für meine Familie. Alle lobten dieses Gericht. Danach habe ich begonnen, das Gericht zum Verkauf zuzubereiten. Sehr viele Besucher kauften meine gesäuerte Ochsenhaut und sagten, dass sie sehr lecker sei. Meine Familie beschäftigt sich nun mit der Zubereitung dieser Speise zum Verkauf. Wir konnten unseren Lebensstandard dadurch verbessern.“

Die gesäuerte Ochsenhaut schmeckt sauer, scharf, ein bisschen bitter aber süß nach Waldgemüse, ein bisschen Fett durch Erdnuss und Sesam. Dazu trinkt man eine Tasse Maisschnaps. Alles passt sehr gut zu einander und man fühlt sich urgemütlich, besonders an Wintertagen. Die gesäuerte Ochsenhaut bleibt so eine Spezialität der Thai im Nordwesten, die auch bei Besuchern sehr beliebt ist.