(VOVworld) – Ende 1972 unterzeichneten Vietnam und die USA ein Abkommen, um den Vietnamkrieg zu beenden. Aber die USA hatten das Abkommen gebrochen und mit ihren strategischen Bombern B-52 Hanoi und Hai Phong bombardiert. Der Luftkampf zwischen der US-Armee und Hanoier Soldaten und Bürgern dauerte zwölf Tage. Nach dem Scheitern in Hanoi musste das Regime des US-Präsidenten Richard Nixon am 27. Januar 1973 das Pariser Abkommen unterzeichnen, das den vollständigen Abzug der US-Armee aus Vietnam bestimmte. Oberstleutnant Le Dinh Sy, der ehemalige stellvertretende Leiter des vietnamesischen Armee-Geschichtsinstituts, erinnert sich heute über den Luftkampf „Hanoi – Dien Bien Phu in der Luft“.
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Großteil der Straße Kham Thien wurde in der Nacht des 26. Dezembers 1972 zerstört.
(Foto: Archiv) |
In den zwölf Tagen bombardierte die US-Luftwaffe Hanoi und Hai Phong mehr als 650 Mal mit B-52 und fast 4000 Mal mit anderen strategischen Flugzeugen. Über die beiden Städte und ihre Umgebung fielen damals insgesamt mehr als 100.000 Tonnen Bomben. Viele Wohnviertel in Hanoi und Dörfer in der Umgebung wurden durch die US-Bomben zerstört. Die ein Kilometer lange Kham Thien-Straße, eine der am dichtesten bewohnten Straßen in Hanoi, wurde von den Bombern B-52 fast komplett zerstört. Fast 2000 Häuser, Pagoden, Schulen und Gesundheitspflegezentren wurden in Trümmer gelegt. Dabei wurden allein in Hanoi knapp 300 Menschen getötet und etwa 300 andere verletzt. Außer der Kham Thien-Straße bombardierte die US-Luftwaffe noch mehr als 100 andere Gebiete in der Stadt wie beispielsweise das Bach Mai-Krankenhaus, Yen Vien, Gia Lam und An Duong. Dazu Oberstleutnant Le Dinh Sy, der damals im vietnamesischen Armee-Geschichtsinstitut arbeitete:
„Damals bangte ich wie andere Soldaten sehr um die Hauptstadt Hanoi, weil wir wussten, dass die US-Luftwaffe, vor allem die Bomber B-52, sehr stark waren. Aber nach dem ersten Tagen des Kampfes waren wir ein bisschen ruhiger. Denn wir hatten genug Waffen und waren in der Lage, um uns gegen die strategische Operation der USA zur Wehr zu setzen.“
Die strategische Operation mit den B-52 der USA in Hanoi hieß „Linebacker II“. Mit ihr wollten die USA Vietnam zwingen, die von den USA gegebenen Bedingungen für die Pariser Konferenz zu akzeptieren. Der damalige US-Präsident Nixon glaubte damals sehr an die Stärke des Bombers B-52. In seinen späteren Erinnerungen schrieb Nixon, dass er sich damals nicht um die Proteste in den USA und weltweit kümmerte, sondern sich über die schweren Verluste von Bomber B-52 sorgte. Dazu Sy weiter:
„Der Sieg des Luftkampfes „Dien Bien Phu in der Luft“ war ein Sieg der gesamten Stärke der Nation. Die Luftwaffe des Militärs und die Milizen hatten eng kooperiert, um auf die US-Kampfflugzeuge zu schießen. Wir können viel vom Zusammenhalt der Vietnamesen in diesem Luftkampf lernen. Unter Leitung der Kommunistischen Partei Vietnams können wir alle Aggressoren, auch mit modernen Waffen besiegen.“
In diesem Kampf waren die Vietnamesen nicht allein. Die damaligen sozialistischen Länder wie die Sowjetunion und China halfen Vietnam mit sehr vielen Waffen. Die Völker einiger anderen Länder protestierten gegen die USA und den damaligen US-Präsidenten Nixon, weil diese Vietnam bombardierten und dabei Zivilisten töteten, auch viele Frauen und Kinder.
Der Westen konnte sich damals das Scheitern der US-Armee nicht erklären, sagte Sy:
„Viele ausländische Militärexperten haben erforscht, warum Vietnam gewann. Sie wissen, dass die US-Armee nach wie vor sehr stark ist, und Vietnam nur ein rückständiges Land war. Vietnam war in allen Bereichen mit den USA nicht zu vergleichen. Aber die vereinte Kraft war größer. Dies ist für Ausländer unvorstellbar. Wir kämpften mit der Art und Weise der Vietnamesen, mit unserer eigenen Taktik und Strategie. Wir glaubten an unseren Sieg, weil wir eine Nation, eine Generation hatten, die bereit war, sich für das Land zu opfern. Deshalb hatten wir keine Angst vor den damals modernsten Waffen und modernsten Kampfflugzeugen.“
Der Sieg des Luftkampfes über Hanoi Ende 1972 zeigte die gesamte Stärke der Vietnamesen. Dazu muss man aber auch die große Hilfe der sozialistischen Länder zählen, sowie die Unterstützung durch die Befreiungsbewegungen und Revolutionskräfte weltweit.