Die Seefahrt der Fischer in Tra Co

(VOVworld) – Wenn es am frühen morgen noch dunkel ist und die Bewohner des Dorfes Tra Co noch schlafen, sind viele Boote bereits voll mit Meeresfrüchten, die nach einer arbeitsreichen Nacht gefangen wurden. Ihre Arbeit mit der Seefahrt ist hart, dennoch wollen die Fischer des Dorfes Tra Co in der nordvietnamesischen Provinz Quang Ninh auf das Meer nie verzichten.

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Ein Fischerboot kehrt am frühen Morgen von einer Seefahrt zurück. (Foto: infonet.vn)


Das Ergebnis einer Seefahrt hängt vom Wetter ab. Tran Cong Hon ist seit mehr als 30 Jahren mit dem Fischfang auf dem Meer verbunden. Er sagt, für die Seefahrt brauche man neben Erfahrungen außerdem Glück. Deshalb gebe es Tage, in denen die Boote bei der Rückkehr voll von Fischen seien und umgekehrt. Trotzdem ist Hon und viele andere Fischer eng mit dem traditionellen Beruf ihrer Vorfahren verbunden. Obwohl der Wetterdienst heute einen heftigen Regen auf dem Meer angesagt hat, sind Hon und seine Frau zum Fischfang gefahren:

„Heute haben wir viel riskiert. Aber wir haben Fische nahe dem Festland, etwa zehn bis fünfzehn Seemeilen entfernt, gefangen. Heute haben wir nur 50 Kilogramm Fisch gefangen, während viele andere Menschen die doppelte Menge gefangen haben. Bei der Seefahrt müssen wir besonders auf das Wetter achten, das wir oft im Radio vor der Fahrt hören. Wenn es Sturm gibt, müssen wir zu Hause bleiben.“

Im Unterschied zu vielen Fischerdörfern benutzen die Fischer in Tra Co kleine Boote aus Bambus für die Seefahrt. Laut der Bewohner hier ist die Welle des Meeres in Tra Co die Querwelle. Dazu ist die Nutzung von Bambusbooten sehr geeignet. Die Form der Boote heute ist fast die Gleich wie die Boote ihrer Vorfahren. Ersetzt wurde nur das Segel früher durch den Motor heute. Nghiem Xuan Duan zieht das Fischnetz an Land und sagt:

„Meine Familie hat den Fischfang seit vielen Generationen betrieben. Wir verdienen je nach Fischmenge. Es ist üblich, dass wir an einem Tag über zwei Tausend Euro verdienen können. Aber in diesen Beruf muss man viel investieren. Der Gewinn kann hoch sein, aber der Verlust ist manchmal auch viel. Ohne Hilfe der Mitglieder in der Familie und der Verwandten müssen wir Mitarbeiter einstellen. Dies kostet uns viel Geld.“

Nghiem Trong Luan, der Sohn von Nghiem Xuan Duan, sagt, das Leben der Fischer des Dorfes Tra Co habe sich stark geändert. Die Wege des Dorfes wurden betoniert und asphaltiert. Viele Hochhäuser wurden gebaut. Alles sei der Seefahrt zu verdanken, sagt Luan:

„Das Leben der Fischer ist heute nicht so hart wie früher. Wir können jetzt von dem Fischfang gut leben. Wir bekommen viel Hilfe von den Verwandtern und Nachbarn. Wir betrachten den Fischfang als unseren Hauptberuf und haben deshalb viel darin investiert. Beispielsweise haben wir alle Sorten von Fischnetzen angeschafft, damit wir viele Fischarten und Meeresfrüchte fangen können.“

Im Fischerdorf Tra Co haben Nghiem Xuan Duan und Tran Cong Hon eine Vorbildfunktion für die jungen Fischer. Die heutigen Fischer in Tra Co sind Nachfolger der talentierten Fischer aus der früheren Halbinsel Do Son der nordvietnamesischen Hafenstadt Hai Phong. Der Geschichte zufolge sind vor sechs Jahrhunderte zwölf Familien zum Fischfang gefahren. Wegen eines heftigen Sturms mussten sie in einem Gebiet Zuflucht suchen , das heute Tra Co ist. Damals war dieses Gelände ursprünglich und wild. Diese Familien überlegten, ob sie dort bleiben oder abfahren sollten. Schließlich entschieden sich sechs Familien das Gebiet zu verlassen. Die übrigen sechs Familien blieben dort und gründeten das heutige Fischerdorf Tra Co.

Duan zufolge sind seine Vorfahren seit zehn Generationen zur See gefahren. Niemand habe auf diesen traditionellen Beruf verzichtet. Das Meer, die Wellen und der Wind hier hätten das Herz und den Lebensstil der Fischer in Tra Co tief geprägt, sagt Duan.

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