Fischzucht in Soc Trang (Foto: Nong Nghiep-Zeitung)

Noch vor zehn Jahren war die Familie von Son Thanh mittellos und hatte kein eigenes Dach über dem Kopf. Sie musste für andere Familien in der Gemeinde Ke Thanh in Soc Trang arbeiten, um Geld zu verdienen. Seit dem Treffen mit Nguyen Van Sy, einem sehr engagierten Einwohner in der Stadt Soc Trang, trat das Leben der Thanhs Familie in eine neue Phase ein. Sy versorgte Thanh mit Geld und dem Wissen, eine Orangenplantage anzulegen. Heute nun kann Thanhs Familie mit der Orangenplantage umgerechnet 2000 Euro im Jahr verdienen. Das ist für seine Familie eine große Geldsumme. So wurde sein Traum wahr, sagte Thanh. Dank des Verdienstes mit der Orangen-Plantage konnte Thanh ein eigenes Haus erwerben und mit seiner Familie der Mittellosigkeit entkommen. Thanh selbst half dann zwei Nachbarhaushalten dabei, es ihm nachzutun und der Armut zu entkommen. Dazu Thanh:

„Die Haushalte in meinem Dorf sind sehr solidarisch. Früher gab es im Dorf nur Khmer-Einwohner. Heute leben hier auch zahlreiche Kinh-Haushalte. Dank des Zusammenhalts hat sich unser Dorfleben  zum Guten verändert.“

Neben der Nachbarschaftshilfe bekommen die Einwohner in der Provinz Soc Trang auch die Unterstützung der Lokalbehörden und von anderen gesellschaftlichen Organisationen. Bei der Fischzucht erhielt der Haushalt von Ly Huong in der Gemeinde Thuan Hoa Unterstützung von Mitarbeitern der Abteilung für Landwirtschaftsförderung. Huong verwendete moderne Methoden in der Fischzucht. Damit konnte auch seine Familie der Armut entkommen. Nguyen Vu Linh, der Leiter des Jugendverbands der Gemeinde Thuan Hoa lobte Huongs Haushalt:

 „Ly Huong ist ein gutes Vorbild für die Bekämpfung der Armut. Der Jugendverband der Gemeinde und Landwirtschaftsingenieure haben ihn mit Kenntnissen zur Fischzucht versorgt. Künftig werden wir weitere Haushalte vor Ort mit Techniken zur Landwirtschaftsproduktion ausbilden.“

Der Zusammenhalt der Volksgruppen leistete einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung in der Provinz Soc Trang. Die Rate der Haushalte unter der Armutsgrenze der Khmer-Volksgruppe sank im Vergleich zu den letzten zehn Jahren um fast 30 Prozent. 

Bei der Umsetzung der Politik zur Wirtschaftsentwicklung und zur Armutsbekämpfung appellieren die Provinzbehörden an das Engagement von Würdenträgern aus der Khmer-Volksgruppe. Dazu zählen vor allem Pagoden-Vorsteher und -Verwalter. Bei Festen der Khmer-Volksgruppe rufen Pagodenvorsteher ihre Anhänger zur Solidarität auf. Dazu Tran Hong Danh, der Vertreter der Verwalterabteilung in der Ta On-Pagode:

 „Wir geben den Einwohern Ratschläge, wie sie ein sozial förderliches Leben in ihren Dörfern führen und Gutes zur Gemeinschaft beitragen können. Es ist für das Zusammenleben der Dorfeinwohner wichtig, dass sich jeder mit Anstand in die Gemeinschaft einfügt. So versucht man Verhaltensweisen, die dem zuwider laufen schrittweise zu beseitigen.“

Jährlich zu Anfang November feiern alle Dörfer in Soc Trang den Tag des nationalen Zusammenhalts der Volksgruppen. Dies ist immer eine gute Gelegenheit für die Provinzeinwohner, den nationalen Zusammenhalt zu verstärken.