Ein ganzes Dorf engagiert sich für Blutspende


(VOVworld) – In der zentralvietnamesischen Provinz Quang Ngai gibt es ein Dorf namens Phuong Ly Tay, dessen Bewohner sich zur Hilfe für Menschen in Not engagieren. Wer schwere eine Krankheit hat und Blut für die Genesung braucht, kann Blut umgehend von seinen Mitmenschen bekommen. Die Dorfbewohner in Phuong Ly Tay verstehen, dass für die Menschen, die schwere Krankheit haben, der Mangel an Blut eine dünne Grenze zwischen Leben und Tod ist.

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Das Symbol für die Blutspende.


Vor fünf Jahren gab es einen Zwischenfall im Dorf Phuong Ly Tay. Mitten in der Nacht sind viele Bewohner des Dorfes ins Allgemeinkrankenhaus Quang Ngai gefahren, um Blut für Tran Thi Binh zu spenden. Binh ist eine Bewohnerin Phuong Ly Tays, die nach der Entbindung ihrer Tochter stark geblutet hat. Von allen Blutspendern dieser Nacht hatten nur drei Menschen dieselbe Blutgruppe wie Binh. Wegen ihres schlechten Gesundheitszustands brauchte Binh jedoch weitere Bluttransfusionen. 25 weitere Dorfbewohner wurden ins Krankenhaus geschickt, die bereit waren, Blut für Binh zu spenden. Von den gesamten zwei Liter Blut in dieser Nacht hat Binh mehr als 1,5 Liter Blut von mehreren Bewohnern ihres Dorfes erhalten. Le Thi Muon, eine der drei Blutspender in Phuong Ly Tay, erzählt:

„An diesem Abend habe ich Blut für Binh gespendet. Als ich bereits nach Hause gefahren war, hat jemand vom Krankenhaus mich angerufen, dass Binh mehr Bluttransfusion braucht. Ich bin noch mal zum Krankenhaus zurückgekehrt. Um zwei Uhr war alles in Ordnung. Zuvor habe ich nichts gegessen, aber ich habe damals den Hunger nicht wichtig genommen, ich habe nur auf den Gesundheitszustand von Binh geachtet.“

Fünf Jahre sind seitdem vergangen. Binh sagt, dass ihre Familie und sie nie den Schicksalsabend vergessen, als sie die jüngste Tochter geboren hat. Dank der rechtzeitigen Blutspenden ihrer Mitmenschen in Phuong Ly Tay wurden sie und ihre Tochter gerettet. Binh zufolge lebt und arbeitet sie jetzt für ihre Familie und für die Dorfbewohner:

Mein ganzes Leben werde ich die Hilfe der Bewohner in Phuong Ly Tay nicht vergessen. Sie haben Blut gespendet, das bedeutet, dass sie mir einen Teil ihres Körpers geschenkt haben. Ich bin sehr berührt.“      

Die Bewohner in Phuong Ly Tay betrachten sich alle als eine große Familie, obwohl sie keine Verwandten und Familienangehörige sind. Wer im Dorf eine schwere Krankheit hat, besonders wenn Blut gebraucht wird, werden die Bewohner des ganzen Dorfs es einander mitteilen, um Blut für den Patienten zu spenden. Darunter Tran Van Toi, der mehrmals Blut für die Patienten im Dorf gespendet hat:

“Ich habe Blut und bin immer bereit, Blut für die betroffenen Bewohner im Dorf zu spenden. Obwohl ich nach dem Spenden müde bin, kann ich in ein paar Tagen wieder gesund sein. Aber die Patienten, die im Notfall kein Blut für Transfusion haben, können ihr Leben für ewig verlieren.”

Die Güte der Bewohner in Phuong Ly Tay ist für viele Jahre aufrechterhalten. Der 91jährige Truong Bich hat beobachtet, wie die Menschen im Dorf sich gegenseitig geholfen haben. Das Leben der Dorfbewohner sei schwierig, deshalb hätten sie sich mit guten Taten geholfen, nicht mit dem Ziel, dass sie eines Tages von dem Geholfenen vergütet werden. Das Blut habe den Zusammenhalt und die Verbundenheit zwischen den Bewohnern im Dorf verstärkt, sagt Bich:

„In diesem Leben halte ich Hilfe für wichtig. Je mehr ich den anderen helfe, desto mehr Bedeutung erhält mein Leben. Ich hoffe, dass die Kinder und die Enkelkinder gut leben und den anderen helfen werden.“

Die guten Taten sind allmählich eine Tradition des Dorfes Phuong Ly Tay geworden. Sie helfen einander mit Aufrichtigkeit. Dies ist nicht nur eine wertvolle Tat im Alltagsleben im Dorf Phuong Ly Tay, sondern auch eine gute Eigenschaft in der Nachbarschaft in vielen Dörfern in Vietnam.

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