(VOVWORLD) - Das Seidenweben in Vietnam ist vor tausend Jahren in Vietnam entstanden. Nach der vietnamesischen Geschichte entstand dieser Handwerksberuf erstmals im Dorf Co Do im Kreis Ba Vi in Hanoi in der Zeit des 6. Hung-Königs. Die Vorfahrin des Handwerksberufes war Prinzessin Thieu Hoa. Im Laufe der Zeit ist das Seidenweben noch bewahrt worden und eng mit dem Leben des vietnamesischen Volkes verbunden.
Seidenprodukte der ausgezeichneten Künstlerin Phan Thi Thuan. (Foto: Ngoc Anh/VOV5)
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Die Seide ist ein weicher, hochqualitativer, langlebiger und natürlicher Stoff. Tatsache ist, dass die Seidenproduktion schon bei den Maulbeerbäumen beginnt. Denn die Raupe des Seidenspinners frisst einzig und allein die Maulbeerbaumblätter. Und sie ist es, die am Ende den Seiden-Kokon spinnt, aus dem die Seide hergestellt wird. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert unter der Le-Dynastie war die Blütezeit der vietnamesischen Seiden. Damals kamen zahlreiche ausländische Großhändler zur Thang Long-Kaiserstadt und Pho Hien im Norden sowie zur Stadt Hoi An, um Seiden zu kaufen. Dazu Vize-Direktor des Archäologischen Zentrums, Dao Ngoc Han:
“Schon seit langem beschäftigen Vietnamesen sich mit dem Anbau von Maulbeerbäumen und Raupenschutz. Als der Handelsaustausch gefördert wurde, importierten wir zahlreiche Techniken im Seidenweben. Die erste Spur über das Entstehen der Seiden in Vietnam wurde vor 4000 Jahren auf Keramikprodukte entdeckt. Seiden wurden in der Zeit der Dong Son-Kultur populär. In der feudalistischen Zeit verwendeten nicht nur Könige und Mandarinen, sondern auch Zivilisten Seiden.”
In Vietnam gibt es verschiedene Seidendörfer, wie beispielsweise Van Phuc in Hanoi, Nha Xa in der nordvietnamesischen Provinz Ha Nam, Hoi An in Zentralvietnam, Bao Loc in der Provinz Lam Dong sowie Lanh My A und Tan Chau in der südvietnamesischen Provinz An Giang. Am bekanntesten ist das Seidendorf Van Phuc. Der Vorsitzende des Verbandes der Handwerksberufe des Dorfes Van Phuc, Pham Khac Ha:
“Das Markenzeichen der Seide Van Phuc ist vor mehr als 1000 Jahren entstanden. In der französischen Kolonialzeit war die Seide aus Van Phuc die beste Seide in Indochina. Heutzutage stellt Van Phuc verschiedene Seidenarten her. Darunter sind Gam- und Van-Seiden am luxuriösten. Es gibt im Dorf eine Seidenweberei, in der Touristen aus dem In- und Ausland etwas über das Seidenweben erfahren können.”
Die Seide ist in die Musik und in Filme eingeflossen. Zahlreiche Maler haben Bilder auf den Seidenstoff gemalt. Die Seide kommt ebenfalls in Gedichten und in Volksliedern Vietnams vor. Dazu Phan Thi Thuan, eine Meisterin im Seidendorf Phung Xa im Kreis My Duc in der Umgebung von Hanoi:
“Der Seidenstoff dient nicht nur für Kleidung, sondern auch in der Herstellung von Decken, Kissen und Dekorationssachen. In meinem Dorf verwendete man früher Seidenfäden zur Herstellung der Saiten von Musikinstrumenten.”
Die Seide ist einer der luxuriösten und teuersten Stoffe. Vietnam ist eins der wenigen Länder in der Welt, die Produkte aus Seiden herstellen können. Derzeit werden vietnamesische Seidenprodukte in verschiedene Länder exportiert. Dies hat dazu beigetragen, internationalen Freunden das Image Vietnams vorzustellen.