Besucher schauen Seidenprodukte des Dorfes Van Phuc. (Foto: Lan Anh)

Die meisten traditionellen Handwerksdörfer in Vietnam haben eine hundertjährige und sogar tausendjährige Geschichte. Wichtig für den vietnamesischen Tourismus ist außerdem, dass Vietnam 12 immaterielle Kulturschätze der Menschheit, mehr als 40 nationale Kulturschätze und etwa 10.000 Feste vorzuweisen hat. Dieser Kulturreichtum gilt als die Grundlage und bietet Potentiale zur Entwicklung des Tourismus in Handwerksdörfern.

Um die touristischen Produkte in Verbindung mit traditionellen Handwerksdörfern zu entwickeln, hat der Verband für vietnamesische Handwerksdörfer eine Umfrage über die Meinungen der Touristen zu den Attraktionen der Dörfer durchgeführt. Auch eine Umfrage über die Standpunkte der Dorfhandwerker zu diesem Thema wurde initiiert. So wurden der Bedarf der Touristen und die Kapazitäten der Dörfer bei der Deckung dieses Bedarfs in Erfahrung gebracht. Dazu sagt der Vorsitzende des Verbandes für vietnamesische Handwerksdörfer, Luu Duy Dan:

„Der Verband setzt sich zum Ziel, bis 2023 die Gemeinschaft der Handwerksdörfer enger zu verbinden, die Kultur zu bewahren, den Tourismus zu entwickeln und sich aktiv für die internationale Eingliederung zu engagieren. Die traditionellen Handwerksdörfer sollen eine hohe Kultur und eine Konvention über diese Kultur der Handwerksdörfer haben.“

Der Verband hat einige vorbildliche Dörfer ausgewählt, um sie als attraktive Besuchsziele vorzustellen, darunter das Keramikdorf Bat Trang, das Seidendorf Van Phuc und das Rattandorf Phu Vinh in Hanoi. Dazu zählen außerdem das Dorf der volkstümlichen Bilder Dong Ho in der Provinz Bac Ninh, das Trommeldorf Doi Tam in der Provinz Ha Nam im Norden, das Steindorf in der Küstenstadt Da Nang in Zentralvietnam und das Keramikdorf Bau Truc in der Provinz Ninh Thuan im Süden. Auch Projekte zur regionalen Zusammenarbeit im Tourismus wurden durchgeführt. Heutzutage wollen die Touristen die Handwerksdörfer nicht nur besichtigen. Sie wollen dort außerdem eigenhändig Produkte herstellen. Es sei weiterhin wichtig, alle Bewohner der Dörfer zur Teilnahme an dem touristischen Geschäft zu mobilisieren, sagt der Direktor der Tourismusbehörde der Stadt Hanoi, Tran Duc Hai:

„Wir sollten besonders auf die Arbeitskräfte achten und zwar auf die Handwerksmeister der Dörfer. Sie sind wertvolle Schätze und die touristischen Botschafter bei der Entwicklung des Tourismus in Handwerksdörfer.“

Hüte des Dorfes Chuong sind bekannt seit hunderten Jahren. (Foto: Lan Anh)

Um den Tourismus nachhaltig zu entwickeln, sollen die Handwerksdörfer vor allem darauf achten, die kulturhistorischen Gedenkstätten zu schützen und zu restaurieren, und die traditionelle volkstümliche Kultur der Dörfer wiederzubeleben und zu fördern. Darüber hinaus sollen sie die eigenen Produkte mit hochwertiger Qualität herstellen. Van Phuc sei eines der Dörfer, die diese Sachen schon gut machten, freute sich der Vizesekretär der Parteileitung des Stadtviertels Ha Dong der Stadt Hanoi, Nguyen Van Truong:

„Im Stadtviertel Ha Dong gibt es zahlreiche Handwerksdörfer. Darunter ist das Dorf Van Phuc das Bekannteste, das bereits seit 1000 Jahren Seidenprodukte herstellt. Wir haben Van Phuc zu einem Tourismusort nach internationalen Kriterien entwickelt. Es wurden beispielsweise alle Tempel, Pagoden und das Ahnenhaus restauriert.“

Die Handwerksdörfer sind Orte, die nicht nur feine Handwerksprodukte produzieren, sondern auch die Sitten und Bräuche der 54 vietnamesischen Volksgruppen bewahren. Die Förderung der Handwerksdörfer in Verbindung mit der Entwicklung des Tourismus ist eine effiziente Art und Weise zur Vorstellung des Landes und der Menschen Vietnams gegenüber internationalen Freunden.