Die Dao in Vietnam

(VOVworld) – Die Dao zählen in Vietnam fast eine Million Menschen und stehen somit an neunter Stelle der Rangliste der Nationalitäten in Vietnam, was die Anzahl ihrer Bevölkerung angeht.

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Zwei Frauen der Dao tragen ihre traditionelle Kleidung. (Foto: dantocviet.vn)



Die Dao leben überwiegend in den Bergregionen Nordvietnams und mittlerweile auch im zentralvietnamesischen Hochland Tay Nguyen. Sie unterscheiden sich durch ihre Sitten und Bräuche, sowie ihre Trachten in verschiedenen Untergruppen, wie Rote Dao, Dao Tien oder Dao mit weißer Hose. Zur traditionellen Tracht der Dao-Frauen gehören ein „Yem“, das einer Kochschürze ähnelt und mit einer Bluse angezogen wird, sowie die „Xa Cap“ , Beinstulpen. Zudem sind Schmuck und Kopftuch unverzichtbar für das Gesamtoutfit. Das typisch kurze Hemd wird von den Männern getragen, sagt Doktorin Vo Mai Phuong vom vietnamesischen ethnologischen Museum.

„Wir können die Roten Dao gleich an ihre Kostüme erkennen. Sie benutzen hauptsächlich die rote Farbe für ihre Kleidungen. Von Kopftuch, Gürtel bis Hose der Frau ist alles rot. Die Frauen von Dao Tien sind die Einzigen der sieben Dao-Untergruppen, die Röcke tragen. Auf ihre Kleidungen werden Muster mit Bienenwachs und einer bestimmten Drucktechnik angebracht. Nach dem Druck sind die Münze-Muster klar zu sehen. Frauen der Dao-Son Dau sind kahlköpfig und lackieren diesen Köpfe mit Farben. Sie tragen ein traditionelles Kopftuch. Hingegen die Dao mit weißer Hose tragen ihre Hose aus weißen Stoffen.“

Die Dao pflegen ihre traditionelle Kultur durch die Bewahrung ihrer Trachten und Sprache. Die Dao-Untergruppen haben eine eigene Sprache. Sie leben zurückhaltend. Ihre Lebensweise wird stark von ihren Bräuchen und Sitten geprägt. Die Dao wollen meist nur innerhalb ihrer Nationalität heiraten. Dies sei ein Grund dafür, warum die Dao ihre Kultur bis heute bewahren kann. Außerdem spielt die geistige Kultur eine wichtige Rolle im Leben dieser Volksgruppe, die durch Gebetszeremonien dargestellt werden. Dazu Doktorin Vo Mai Phuong.

„Die Kenntnisse der Schamanen werden bei den Dao von Generation zu Generation übertragen. Der oder die Auszubildende muss Nom-Schrift lesen und schreiben können. Die Nom-Schrift der Dao wird gut bewahrt und dient unter anderem dazu, traditionelle Berufe weiterzugeben. Außerdem haben die Dao im Jahr viele Feste. Dabei führen sie Gesänge in ihre Sprache vor.“

Dao-Kinder lernen die Schrift aus alten Büchern, welche fast jede Familie besitzt. Die Dao-Ho, eine der Dao-Untergruppen, beherrschen Sprachen anderer Volksgruppen. Trotzdem bewahren sie durch verschiedene Art und Weise ihre eigene Sprache, sagt Ban Van Sang aus der Gemeinde Son Ha in der nordvietnamesischen Provinz Lao Cai.

„Die Dao heiraten meist innerhalb ihrer Volksgruppe. Obwohl viele der Dao fließend Vietnamesisch sprechen können, sprechen sie miteinander in ihrer Muttersprache. Menschen, die die Dao-Schrift gut beherrschen, werden geehrt. Viele lernen die Dao-Schrift, weil in ihr zu Hause viele Bücher stehen. Wir lesen bei den Festen Bücher in der Sprache der Dao. In meiner Familie wird in der Dao-Sprache kommuniziert.“

Die Dao wollen in der Zeit der Integration ihre Kultur und vor allem ihre Sprache und Schrift stärker erhalten und weitergeben. Damit leisten sie einen Beitrag zur Bewahrung der Kultur der 54 Volksgruppen in Vietnam.

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