Die kulturelle Schönheit der Volksgruppe Mang in der Provinz Lai Chau

(VOVWORLD) - Die ethnische Minderheit Mang hat eine Bevölkerungszahl von weniger als 10.000 Menschen und lebt nur in der nordvietnamesischen Provinz Lai Chau. Früher gingen viele einzigartige kulturelle Eigenschaften der Mang aufgrund der nomadischen Lebensweise sowie der schwierigen sozioökonomischen Bedingungen nach und nach verloren. Jetzt werden die Bräuche, Handwerksberufe und traditionellen kulturellen Aktivitäten der Volksgruppe der Mang schrittweise wiederbelebt, bewahrt und verbreitet. 
Die kulturelle Schönheit der Volksgruppe Mang in der Provinz Lai Chau - ảnh 1Die Kleidung der Volksgruppe Mang wurde von den Frauen gestickt. (Foto: VOV)

Derzeit leben mehr als 4600 Angehörige der Mang verstreut an den Flüssen Da und Nam Na in den Kreisen Nam Nhun und Muong Te in der Provinz Lai Chau. Sie beschäftigen sich überwiegend mit der Landwirtschaft. Nach einer Ernte oder am Ende eines Jahres harter Arbeit organisieren die Angehörigen der Mang das Neureis-Fest, um ihren Vorfahren zu danken und ein friedliches neues Jahr zu begrüßen. Das Fest findet am Ende des neunten Monats nach dem Mondkalender statt. Dazu Pan Van Dao im Dorf Nam Se im Kreis Muong Te:

„Beim Fest teilen ältere Menschen ihre Erfahrungen bei der Feldarbeit mit jungen Menschen. Dank der Unterstützung des Staates leben die Angehörigen der Mang glücklich zusammen. Wir trinken und essen zusammen. Die Atmosphäre ist sehr fröhlich.“

Unentbehrlich im geistigen Leben der Volksgruppe der Mang sind Volkslieder und -tänze. Mitten in den Bergen und Wäldern begleiten die Trommelklänge den Ta Nom-Tanz. Mit sanften und flexiblen Bewegungen stellen die Mang-Frauen die Aussaat und das Ernten von Reis auf den Feldern dar. Vang Thi Thom im Dorf Nam Sao I im Kreis Nam Nhun sagt:

„Die Tänze der Volksgruppe der Mang sind vielfältig und stellen deutlich unsere Identität dar. Der Tanz des Reisstampfens zum Beispiel zeigt, wie man auf den Feldern Reis erntet.“

Der Unterschied im kulturellen Leben der Volksgruppe der Mang im Vergleich zu anderen Volksgruppen liegt auch in ihren Trachten. Die Trachten der Mang-Frauen haben Ähnlichkeiten mit denen der Frauen der Volksgruppe der Thai, mit modernen Blusen und langen Röcken. Jede Bluse ist mit silbernen Knöpfen verziert. Das Einzigartige an der Kleidung der Mang-Frauen ist das weiße Tuch mit gestickten Motiven, das um den Körper gewickelt ist. Laut Lo Thi Chuong im Dorf Nam Sao I im Kreis Nam Nhun sind für Mang-Mädchen die Trachten nicht nur ein einzigartiges Merkmal zur Identifizierung ihrer ethnischen Gruppe. Wichtiger sei, dass man durch jedes gestickte Motiv die Geschicklichkeit dieses Mädchens wissen könne. 

„Eine Mang-Frau muss eine Bluse, einen Rock, einen Schal und einen Fußwickel haben. Die Bluse ist mit silbernen Knöpfen und Münzen verziert. Die Frauen müssen Blusen selbst schneidern, nähen und anschließend die Rückseite mit Mustern verzieren.“

Die kulturelle Schönheit der Volksgruppe Mang in der Provinz Lai Chau - ảnh 2Das Neureis-Fest der Mang. 

Laut Tran Manh Hung, Vize-Direktor der Behörde für Kultur, Sport und Tourismus der Provinz Lai Chau, war das Leben der Volksgruppe der Mang in der Vergangenheit sehr schwierig, wodurch viele ihre kulturellen Eigenschaften verloren gingen. Bisher hat die Provinz viele Maßnahmen ergriffen, um das Leben der Mang zu verbessern und ihre Kulturidentität zu bewahren. Die Volksgruppe habe viele jährliche Feste sowie traditionelle Handwerksberufe wiederbelebt, so Hung:

„Die Feste ethnischer Minderheiten, darunter der Volksgruppe der Mang, werden jährlich organisiert und erhalten finanzielle Unterstützung für die Wiederbelebung und Erhaltung. Die Volksgruppe der Mang veranstaltet regelmäßig einzigartige Feste, darunter das Neureis-Fest oder das Fest zum neuen Haus. Sie bewahrt auch traditionelle Handwerksberufe, wie Flechten von Produkten aus Rattan und Bambus.“

Mit Hilfe der Partei, des Staates und der Lokalbehörden ist die Volksgruppe der Mang der Armut entkommen. Die Mang sind solidarisch und bewahren gemeinsam ihre Kulturidentität, um ihre Heimat weiter aufzubauen. 

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