Kuchen mit Mutterliebe der Volksgruppe Cao Lan

(VOVWORLD) - In der vielfältigen Küche der Volksgruppe Cao Lan ist der Chim Gau-Kuchen oder auch Kuckuckskuchen ein rustikales Gericht. Der seltsame Geschmack von Ananasblättern und der aromatische Duft von Klebreis machen den Kuchen zu einem Gericht voller nationaler kultureller Identität. Dieses Gericht wird von Frauen der Cao Lan von Generation zu Generation bewahrt und bis heute weitergegeben.
Kuchen mit Mutterliebe der Volksgruppe Cao Lan - ảnh 1Die Chim-gau-Kuchen. (Foto: Qdnd.vn)

Der Chim Gau-Kuchen oder auch Kuckuckskuchen der Cao Lan ist eine Kuchenart aus Klebreis, der in Waldananasblättern eingewickelt ist. Es handelt sich um ein rustikales Gericht, das für diejenigen geeignet ist, die auf dem Feld arbeiten und weit reisen. Dazu die Meisterin Dao Thi Dung in der Gemeinde Quang Yen im Kreis Song Lo in der nordvietnamesischen Vinh Phuc:

„Der Kuchen stammt aus der Legende des Mädchens namens Slau Slam. Slau Slam sah unterwegs am Straßenrand einen toten Kuckuck mit einem Kropf voller Sesams. Nicht weit entfernt war der leise Schrei eines jungen Vogels im Ananasstrauch zu hören. Es erkannte, dass die Vogelmutter starb, weil die Sesamkörner im Kropf quollen und die Vogelmutter erstickten, bevor sie die Samen zu ihrem Baby zurückbringen konnte. Slau Slam weinte über die heilige mütterliche Liebe der Vogelmutter und des Vogelbabys. Es nahm das Futter aus dem Kropf der Vogelmutter, um die Küken zu füttern und bastelte dann einen Korb aus Ananasblättern, legte das Vogelbaby hinein und brachte es nach Hause. Slau Slam erfand das Rezept, den Kuckuckskuchen zuzubereiten und gab es an die nächste Generation der Cao Lan weiter. Der Kuchen symbolisiert die mütterliche Liebe.“

Kuchen mit Mutterliebe der Volksgruppe Cao Lan - ảnh 2Gewickelte Kuchen werden nun gekocht. (Foto: Qdnd.vn)

Um Kuckuckskuchen zuzubereiten, müssen die Cao Lan in den Wald oder auf einen hohen Hügel gehen, um Waldananasblätter zu finden. Sie glauben, dass diese Blätter dem Kuchen einen köstlichen Geschmack verleihen. Ananasblätter werden nach dem Waschen und Trocknen von den Dornen und dem harten Stiel befreit, um weicher zu werden. Die Frauen werden diese Blätter in die Form hohler kleiner Kuckucks bringen. Der Klebreis wird gewaschen, abgetropft, dann mit etwas Salz gut vermischt und in die Kuchenform gefüllt. 

Die Kuchen werden dann in einen Topf gegeben und zum Kochen gebracht. Während des Kochens müssen die Frauen das Feuer gleichmäßig halten und regelmäßig Wasser hinzufügen, damit die Kuchen immer im Wasser liegen. Die Kuchen sind nach etwa einer Stunde ununterbrochen fertig gekocht. Zum Schluss werden sie aus dem Topf genommen, in eine aus Bambus geflochtene Schale hinein gegossen und an einem kühlen Ort abkühlen gelassen. Jeder Kuchen wird vor dem Essen halbiert.

Je nach den Vorlieben jeder Familie und jeder Person kann der Kuchen einfach oder raffiniert zubereitet werden. Ein einfacher Kuchen besteht nur aus Klebreis und Salz. Auf raffinierte Weise können die Frauen ein bisschen grüne Bohnen oder Fleisch mischen oder den Reis mit Waldblättern in vielen Farben färben, um dem Kuchen einen reichhaltigen Geschmack zu verleihen. Hoang Thi Tu, eine Frau der Cao Lan in der nordvietnamesischen Bergprovinz Yen Bai, sagt:

„Früher hatte der Kuchen keine Füllung. Jetzt können wir aber gerne die Füllung hinzufügen. Normalerweise werden grüne Bohnen eingeweicht und in den Kuchen gegeben.“

Der Kuckuckskuchen der Cao Lan zeigt die Sorge der Familienmitglieder füreinander. Er symbolisiert die heilige mütterliche Liebe. Der Kuchen ist jetzt nicht mehr nur ein Gericht in den Familien der Cao Lan. Mittlerweile ist er eine Spezialität der Cao Lan geworden, die von Besuchern geliebt und als Mitbringsel gekauft wird.

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