Pagoden in der Provinz Tra Vinh bewahren die Schrift der Khmer

(VOVWORLD) - Die Organisation des Khmer-Schriftunterrichten in den Pagoden des Theravada-Buddhismus ist seit langem eine Tradition in der südvietnamesischen Provinz Tra Vinh. In Tra Vinh gibt es 143 Pagoden, die alle Schriftunterricht anbieten. Viele Menschen, ungeachtet der Volksgruppen, des Geschlechtes und des Alters, sind Unterrichtsteilnehmer. 
Pagoden in der Provinz Tra Vinh bewahren die Schrift der Khmer - ảnh 1Die Klasse in der Pagode Kompung Dong. (Foto: Ngoc Anh/VOV5)

Nach der Provinz Soc Trang ist Tra Vinh die Provinz mit der zweitgrößten Anzahl an Angehörigen der Khmer im Mekong-Delta. In Tra Vinh leben mehr als eine Million Einwohner, mehr als 300.000 davon sind die Angehörigen der Khmer.

Vor jedem Sommer bereiten sich mehr als 140 Pagoden der Khmer in der Provinz auf schulische Ausrüstungen sorgfältig vor, um Lernende zu begrüßen. Lernende aus schwierigen Verhältnissen werden von den Pagoden mit Lernmaterialien unterstützt. Die Lehrer sind überwiegend Mönche und Freiwillige, die weder Geld von den Lernenden, noch finanzielle Unterstützung der Pagoden erhalten.  

Im Kreis Tieu Can der Provinz Tra Vinh gibt es 15 Pagoden. Darunter hat die Pagode Kompong Dung eine große Zahl an Lernenden. Dort wird der Unterricht ernsthaft organisiert. Der Lehrplan des Bildungswesens werde gewährleistet, teilt der Abt der Pagode Kompong Dung, Kim Manh, mit:

„Neben den Schülern nehmen auch Mönche in diesem Kreis und aus anderen Kreisen an den Klassen in der Pagode teil. Die Pagode bereitet sich derzeit auf Prüfungen der balinesischen Sprache für die 9. und 12. Klasse vor, die Ende 2022 und Anfang 2023 stattfinden sollen. Durch die Veranstaltung der Klassen im Sommer hoffen wir, dass die Lernenden nicht nur die Schrift der Khmer, sondern auch die Sitten und Bräuche der Volksgruppe kennen werden. Die Pagode und Mönche wollen die Kulturidentität der Khmer erhalten.“

Die Klassen für Kinder dauern normalerweise nur kurze Zeit und zwar in den Sommerferien, damit ihr Lernen in der Schule nicht beeinträchtigt wird. Es gibt auch Pagoden, die die Klassen gemäß dem von dem Bildungswesen bestimmten Zeitplan veranstalten. Mönch Kim Hoang Trung kommt aus dem Kreis Tra Cu. Er beteiligt sich an einer Klasse in der Pagode Ong Met in der Stadt Tra Vinh.

„Ein Schuljahr dauert normalerweise neun Monate. In jedem Monat habe ich vier Tage frei. Es gibt zehn Fächer. Darunter wird die Sprache der Khmer wie ein Lehrprogramm der Hochschulbildung unterrichtet. Der Sprachunterricht dauert vier Stunden. Der Lehrer kommt aus dem Kreis Tieu Can in der Provinz Tra Vinh und arbeitet freiwillig. Er hat die Doktorarbeit der balinesischen Sprache in Indien gemacht.“

Immer mehr Menschen besuchen die Klassen der Pagoden. Ein Problem liegt nun im Mangel an Lehrern und Klassenzimmern. Die meisten Lehrer sind Mönche und Freiwillige mit beschränkter pädagogischer Fähigkeit. Trotzdem ermutigen die Eltern ihre Kinder, an den Klassen der Pagoden teilzunehmen. Kim Thi So Phat, die Mutter eines Schülers in der Pagode Ong Met, erzählt:

„Die Klassen in der Pagode ziehen zahlreiche Schüler an. Manchmal komme ich hierher, um mein Kind zu besuchen. In den kommenden zwei Jahren wird es den Kurs absolvieren. Mit Kenntnissen aus dieser Klasse kann es dann leicht einen Arbeitsplatz finden.“ 

Neben dem Sprach- und Schriftunterricht bietet die Pagode außerdem die Erziehung zur Ethik, Persönlichkeit, zur kindlichen Frömmigkeit und zum Verhältnis in der Kommunikation. Dazu Obermönch Son Kenne aus der Pagode Ong Met:

„Bei uns gibt es Klassen für Mönche und buddhistische Gläubige. In jeder Klasse gibt es 31 Lernenden. Wir bieten auch Klassen für Buddhismus an, die jeweils insgesamt sieben Jahre andauern. “ 

Dass die Pagoden in der Provinz die Tra Vinh Klassen veranstalten, ist eine bedeutende menschliche Tat und trägt zur Erhaltung der Schrift und der Sprache der Khmer bei.

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