(VOVWORLD) - Wenn die Pfirsich- und Aprikosenblüte überall auf den Bergen und in den Wäldern im Norden blühen, kommt der Frühling. Zu dieser Zeit sind die Angehörigen der Volksgruppe der Muong in der zentralvietnamesischen Provinz Thanh Hoa mit der Ernte fertig und warten auf die nächste Reissaison. Es ist nun die Zeit, dass sie sich auf das Neujahrsfest Tet vorbereiten. Dabei gilt die Aufstellung des Neu-Baums als der erste wichtige Schritt der Muong.
 Die Muong bereiten sich auf die Aufstellung des Neu-Baums vor. (Foto: Suckhoedoisong.vn) |
Laut Erzählungen konnten die Vorfahren der Volksgruppe der Muong in der Provinz Thanh Hoa seit langem von der Natur und harmonisch mit der Natur leben. Sie konnten anpflanzen, das Feuer zum Kochen nutzen, die Säule für den Hausbau verwenden, Schnaps trinken und sich durch Gesänge befreunden. Die Teufel waren auf das Leben der Muong neidisch und versuchten, die Ernte zu zerstören und Überschwemmungen zu verursachen. Angesichts dieser Situation versammelte die Muttergöttin der Muong die Bewohner, um die Teufel zu vertreiben. Sie wies die Muong darauf hin, wie sie einen Neu-Baum aufstellen können, um ihr Wohngebiet zu verteidigen. An der Spitze des Baums wird ein Mantel der Muttergöttin gehängt, dessen Schatten die Wohnstücke der Muong markiert. Seitdem veranstalten die Muong jährlich am 28. Tag des 12. Monats nach dem Mondkalender eine Zeremonie für die Aufstellung des Neu-Baums, um sich an den Beitrag der Muttergöttin zu erinnern, die schlechten Dinge des alten Jahres zu vertreiben und die guten Dinge des neuen Jahres zu begrüßen. Dazu Cao Van Thong in der Gemeinde Cao Ngoc und Bui Hong Nhi in der Gemeinde Ngoc Son der Provinz Thanh Hoa:
- Kurz vor dem Neujahrsfest Tet werden die Muong die Gräber der Vorfahren besuchen. Danach werden sie den Neu-Baum aufstellen. Mit dieser Zeremonie wollen sie mitteilen, dass das neue Jahr kommt. Das rote Stoffstück an der Spitze des Baums soll die Teufel vertreiben und symbolisiert viele Farben im Leben der Muong.
- Laut ihrer Auffassung benutzen die Muong den Neu-Baum für die Festigung ihrer territorialen Hoheit. Wenn der Frühling kommt, werden die Muong beim Neujahrsfest den Neu-Baum aufstellen, um das Böse fortzutreiben und die Vorfahren zum Feiern des Tetfests mit der Familie einzuladen.
Für die Muong bedeutet der Neu-Baum das Tetfest. Am 25. Tag des 12. Monats nach dem Mondkalender werden die Muong schöne Bambusstangen im Wald holen, um die Neu-Bäume für das Dorf herzustellen. Dazu die Einheimische Pham Thi Bao in der Gemeinde Cao Ngoc:
„Ein Mann, der gut arbeitet und eine gute Familie hat, wird in den Wald entsendet, um Bambusstangen für die Herstellung der Neu-Bäume zu holen. Diese Wahl sollte den Dorfbewohnern Glück bringen. Ein Neu-Baum ist sieben bis neun Meter lang. Gleich nach der Aufstellung des Neu-Baums beten die Muong für gutes Wetter und gute Gesundheit.“
Laut dem Einheimischen Bui Hong Nhi in der Gemeinde Ngoc Son werden an der Spitze des Baums vier Stoffstücke mit vier Farben Blau, Rot, Lila und Gelb gehängt, die die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter symbolisieren:
„Die Muong flechten außerdem einen Korb und hängen ihn auf dem Neu-Baum, der den Mond und die Sonne symbolisiert.“
Bei der Zeremonie der Aufstellung des Neu-Baums werden Jungen und Mädchen den Baum mit Wasser übergießen, sagt der Vertreter des Zentrums für Kultur und Kinokunst der Provinz Thanh Hoa, Bui Van Tho:
„Gleich nachdem der Neu-Baum aufgestellt ist, werden die Dorfbewohner ein Gebet sprechen. Sie tanzen und singen zu Gong-Klängen, um ein neues Jahr zu begrüßen.“
Das Tetfest der Muong beginnt gleich nach der Aufstellung des Neu-Baums. Überall im Dorf ist die Stimmung des neuen Frühlings zu spüren. Durch diese Sitte zeigen die Muong ihren Wunsch nach einem neuen Jahr mit guten Dingen.