ASEAN-Mitgliedsstaaten protestieren gegen Argumente Chinas
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Der indonesische Außenminister Marty Natalegawa.
(Foto: Philosophers-stone.co.uk/ dangcongsan.vn) |
(VOVworld) – Indonesien wird sich stärker für die Entspannung der Lage im Ostmeer einsetzen, die aufgrund der illegalen Verankerung der chinesischen Bohrinsel Haiyang 981 im vietnamesischen Meeresgebiet zu eskalieren droht. Dies sagte der indonesische Außenminister Marty Natalegawa der US-Zeitschrift Wall Street Journal am Dienstag. Er wies die Argumente Chinas zurück, mit denen das Land für seine Handlungen im Ostmeer begründet hat. Natalegawa zufolge wolle China Streitigkeiten im Ostmeer auf der bilateralen Grundlage ohne Beteiligung der dritten Seite klären. Trotzdem seien die derzeitigen Spannungen zwischen Vietnam und China nicht nur eine bilaterale Angelegenheit, sondern betreffen die ganze Region. Deswegen habe die südostasiatische Staatengruppe ASEAN “eine besondere Verantwortung” dafür, dass beide Seiten ihre Streitigkeiten durch Dialoge lösen werden. Der indonesische Außenminister bekräftigte, dass die Handlungen Chinas die Absichtserklärung über das Verhalten der Anrainerstaaten im Ostmeer (DOC) verletzen haben, obwohl China sich wiederholt verpflichtet hätte, die DOC einzuhalten, so Natalegawa. Auch Singapurs Premierminister Lee Hsien Loong war dieser Meinung. Bei einem Interview mit dem japanischen Medienkonzern Nikkei erklärte er, dass die Ostmeer-Frage eine Frage der Beziehungen zwischen China und der ASEAN sei. Die ASEAN und China würden derzeit ein Regelpaket über das Verhalten der Anrainerstaaten im Ostmeer (COC) verhandeln. Lee erinnerte daran, dass beide Seiten 2002 die Absichtserklärung über das Verhalten der Anrainerstaaten im Ostmeer unterzeichnet hätten. Daher werde die ASEAN sich in die Ostmeer-Frage einmischen. Die Staatengruppe werde alles versuchen, damit die momentane Spannung die Beziehungen zwischen der ASEAN und China nicht beeinträchtigen werde. Auch die malaysische Regierung zeigt sich tief besorgt über die Situation im Ostmeer. Es sei notwendig, Verhandlungen über die COC zu fördern, hieß es.